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Evotec: Kursrutsch nach starken Zahlen?

Novo Nordisk
Foto: Getty Images

Frust nach starken Zahlen ist für die Aktionäre von Evotec (WKN: 566480) nichts Außergewöhnliches. Da ich die Aktie seit mehr als fünf Jahren im Portfolio habe, gehören für mich starke Schwankungen bei dieser Aktie einfach dazu. Dennoch hat sich der Wert seit meinem Kauf bis zum Allzeithoch bei ca. 45,8 Euro annähernd verfünffacht. Ein halbes Jahr später steht die Aktie bei 26,5 Euro und ich bleibe dennoch investiert. Warum? Weil für mich die fundamentale Story des Unternehmens heute wie vor fünf Jahren stimmt.

Darum sollte es beim Investieren gehen. Denn als Foolisher Aktionär sollte man nicht von Ergebnis zu Ergebnis denken, sondern das große Ganze des Geschäftsmodells des Unternehmens verstehen. Dann kann man basierend auf der aktuellen Unternehmensbewertung entscheiden, ob man die Visionen des Managements teilt oder nicht.

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Aktionsplan 2025

Doch welches Problem habe ich mit Quartalsergebnissen? Grundsätzlich keines. Dennoch sollte man diese nicht überbewerten. Denn innerhalb eines Quartals kann es aufgrund von Sondereffekten oftmals zu starken Schwankungen kommen, die nichts mit der langfristigen Entwicklung eines Unternehmens zu tun haben.

Daher gefällt mir, dass sich Evotec mittelfristige Ziele im Rahmen des Aktionsplan 2025 geschaffen hat. Dieser Plan beinhaltet, dass Evotec Umsatzerlöse von über 1.000 Mio. Euro und ein EBITDA von über 300 Mio. Euro anpeilt. Anhand der heute veröffentlichten Finanzprognose für 2022 erkennt man, dass sich Evotec diesen Zielen mit großen Schritten nähert. Zumindest auf der Umsatzseite. Denn im Jahr 2022 sollte der Konzernumsatz in einer Bandbreite von 700 bis 720 Mio. Euro liegen (2021: 618 Mio.). Schwieriger ist die Ausgangsposition für das EBITDA. Denn hier wird für das aktuelle Jahr ein Wert zwischen 105 und 120 Mio. Euro erwartet (2021: 107,3 Mio.).

Wie man sieht, stagniert das Unternehmensergebnis in 2022. Evotec rechtfertigt dies mit einem zunehmenden Personalaufbau, um das zukünftige Wachstum voranzutreiben. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, sollte man die Finanzprognose für 2022 aus meiner Sicht nicht als Grund für einen Aktienverkauf verwenden.

Bewertung

Dass die Aktien von Evotec über eine höhere Volatilität verfügen, liegt vermutlich an der ambitionierten Bewertung. Denn basierend auf den aktuellen Schätzungen der nächsten Jahre liegt das KGV für 2022 deutlich über 100. Somit preist der Kapitalmarkt bereits ein hohes Wachstumspotenzial bzw. Wachstumschancen in der Zukunft ein.

Vernünftiger erscheint hingegen die Bewertung basierend auf dem KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis), das sich für Wachstumsunternehmen besser eignet. Denn das erwartete KUV für Evotec in 2022 beträgt 6,6. Zugegeben, auch kein Schnäppchen. Daher sollten Anleger selbst nach dem aktuellen Kursrutsch auf der Hut sein. Denn Evotec bleibt hoch bewertet.

Ausblick

Aus meiner Sicht ist Evotec eines der attraktivsten deutschen Biotech-Unternehmen, die börsennotiert sind. Offensichtlich schätzt der Markt die Wachstumschancen äußerst positiv ein. Denn Evotec verfügt zum Beispiel über eine international anerkannte iPSC-Datenbank, die in der Medikamentenforschung zur Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen genutzt wird. Sollten hier Evotecs Partner Bristol-Myers Squibb ein Medikament auf den Markt bringen, wäre dies wohl ein starker Kurstreiber für die Evotec-Aktie.

Dennoch bleibt die Aktie ambitioniert bewertet und ist deshalb stets gefährdet für weitere Kursverluste. Daher kommt es auf den Anlagehorizont an, ob man die aktuellen Kurse zum Einkauf nutzen möchte. Hat man als Anleger vor, das Unternehmen die nächsten 15 bis 20 Jahre zu begleiten, bin ich davon überzeugt, dass Evotec eine marktschlagende Rendite erzielen kann. Möchte man jedoch sein Kapital in kurzer Zeit vermehren, wird es attraktivere Chancen geben.

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Michael besitzt Aktien von Evotec.  The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Bristol-Myers Squibb.



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