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Thyssenkrupp-Aktie: 4 Punkte dagegen und 3 dafür

Metallverarbeitung
Foto: Getty Images

Thyssenkrupp (WKN: 750000) ist sicherlich eine sehr beliebte Aktie unter den deutschen Anlegern, aber auch ein Wert, der einem Kopfzerbrechen bereiten kann. Das Unternehmen besitzt eine lange Historie. Thyssens Ursprünge reichen bis in das Jahr 1891 zurück.

So gesehen dürfte den Konzern so schnell nichts erschüttern und die Aktie auf lange Sicht eine gute Anlage sein, oder etwa nicht? Diese Punkte sprechen aktuell gegen die Thyssenkrupp-Aktie.

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1. Thyssenkrupp ist stark konjunkturabhängig  

Thyssenkrupp ist in vielerlei Hinsicht stärker von der konjunkturellen Entwicklung abhängig. So produziert der Konzern viele Komponenten für die Autoindustrie, deren Absatz in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit meist einbricht. Aber auch die Bauindustrie fragt in schwachen Wirtschaftsjahren deutlich weniger Stahl nach.

Hinzu kommt die Rohstoffpreis-Abhängigkeit. Steigende Gas- und Ölkurse stellen für Thyssenkrupp höhere Kosten dar, die das Unternehmen in einem schwachen wirtschaftlichen Umfeld kaum an seine Kunden weitergeben kann.

Die Folge sind stark schwankende Ergebnisse, die sich ebenfalls in der Aktienkursentwicklung niederschlagen.

2. Aktuelle Bedrohungen belasten Thyssenkrupp

Der Kurs der Thyssenkrupp-Aktie ist zuletzt vor allem durch die drohenden Folgen des Russland-EU-Konflikts stark gesunken. So kann der Konzern ohne Erdgas seinen Betrieb wahrscheinlich nicht aufrechterhalten. Bisher gibt es von beiden Seiten wenig Anzeichen für eine Deeskalation, sodass ein Erdgaslieferstopp droht.

3. Chinas COVID-19-Politik

In China drohen Thyssenkrupp weitere Belastungen, denn das Land hält an seiner strengen COVID-19-Politik fest. Dabei schreckt die Regierung auch nicht vor einer Abschottung seiner Großstädte wie Shanghai zurück.

Der Konzern besitzt hier mit der Industrial-Solutions-Sparte ein Werk, dass aktuell von den Wirtschaftsschließungsmaßnahmen betroffen ist.

4. Langfristige Thyssenkrupp-Entwicklung

Anleger, die sich auch die Geschäftszahlen ihrer Investments ansehen, kommen bei Thyssenkrupp sicher ins Grübeln.

Im Zeitraum 2012 bis 2021 sank der Umsatz von 40.124 auf 34.015 Mio. Euro. In sieben von zehn Jahren verbuchte der Konzern einen Verlust. In Summe war er somit in diesem Zeitraum nicht profitabel. Mit diesen Zahlen erklärt sich auch der sinkende Aktienkurs.

Doch es gibt auch Lichtblicke.

1. Hoffnungsvolles Wasserstoff-Geschäft

Mit seiner Nucera-Tochter profitiert Thyssenkrupp vom Wasserstoff-Trend. Der Konzern möchte sie möglichst bald an die Börse bringen und so circa 600 Mio. Euro einnehmen. Doch aktuell trübt sich das Umfeld ein, sodass er den Börsengang auch verschieben könnte.

Der Bereich weckt Wachstumsfantasien. Zuletzt gab Nucera ein zweites gemeinsames Projekt mit Air Products (WKN: 854912) in den USA bekannt.

2. Jüngste Zahlen

Thyssenkrupp berichtete für das erste Geschäftsquartal 2021/2022 über gute Zahlen. Der Umsatz stieg um 23 % auf 9.023 Mio. Euro und das Ergebnis von -93 auf 203 Mio. Euro. Der Auftragseingang verbesserte sich um 33 %, was für das laufende Geschäftsjahr hoffen lässt.

3. Bewertung

Die Thyssenkrupp-Aktie ist darüber hinaus sehr günstig bewertet. So beträgt das Kurs-Buchwert-Verhältnis nur 0,39 (06.04.2022).

Derzeit hängt die Kursentwicklung jedoch hauptsächlich von den weiteren Entwicklungen in der Ukraine und zwischen der EU und Russland ab. Zudem muss sich erst noch zeigen, wie nachhaltig die letzten guten Zahlen sind.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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