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-19 % im letzten Jahr trotz Rekordumsatz – diese Aktie ist jetzt interessant!

Deutz-Aktie: Motorfertigung
Foto: Deutz AG

Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub (WKN: A3E5D5) stellte am 18.03.22 starke Ergebnisse für das Jahr 2021 vor. Der Umsatz stieg um 21 % auf einen neuen Rekordwert, das Ergebnis je Aktie wurde um 15 % gesteigert. Obwohl sich das Geschäft in den letzten Jahren ordentlich entwickelt hat, steht die Vorzugsaktie des familiengeführten Mannheimer Unternehmens auf Sicht von fünf Jahren 24 % im Minus. Auf Sicht von einem Jahr fiel sie um 19 %. Bietet sich hier eine gute Einstiegschance?

Der weltgrößte unabhängige Schmierstoffhersteller

Um diese Frage zu beantworten, schauen wir zunächst auf das Geschäftsmodell des Konzerns. Fuchs Petrolub ist nach eigener Aussage der größte unabhängige Schmierstoffhersteller der Welt. Die großen Ölkonzerne haben noch höhere Marktanteile, sind jedoch nicht so fokussiert wie Fuchs Petrolub. Das 1931 gegründete Unternehmen produziert und vertreibt über 10.000 verschiedene Schmierstoffe. Diese werden von 100.000 Kunden aus unterschiedlichsten Branchen genutzt, zum Beispiel um die Hydraulik von Industriemaschinen oder Automobilmotoren zu schmieren. 45 % der Umsätze werden mit der Automobilindustrie erzielt.

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Die Entwicklung der letzten Jahre

Im Jahr 2021 konnte der Umsatz um 21 % gesteigert werden, 1 % dieser Steigerung geht auf Übernahmen zurück. Insbesondere in den Regionen Asien sowie Amerika stieg der Umsatz mit je 22 % deutlich. Rohstoffpreissteigerungen sowie erhöhte Transport- und Arbeitskosten führten dazu, dass das Ergebnis je Aktie mit 15 % etwas weniger stark stieg. Als Konsequenz dieser guten Zahlen soll die Dividende um 4 % erhöht werden und somit das 20. Jahr in Folge steigen.

Damit knüpft Fuchs Petrolub an die solide Geschäftsentwicklung der letzten Jahre an. In den letzten fünf Jahren wuchs der Umsatz um durchschnittlich 4 % im Jahr, das Ergebnis je Aktie stagnierte jedoch. Der Gesamtmarkt für Schmierstoffe wächst nur noch marginal.

Der Blick nach vorne

Im Jahr 2022 soll der Umsatz um 4 bis 15 % steigen. Das EBIT soll um bis zu 7 % höher liegen als in 2021. Aufgrund des Krieges in der Ukraine und der Auswirkungen auf Lieferketten und Rohstoffpreise ist diese Prognose jedoch mit einer Unsicherheit behaftet.

Für das mittelfristige Wachstum wurde die Strategie FUCHS2025 definiert. Danach soll der Umsatz besonders in Asien und Amerika gesteigert werden. Bisher ist die Region Europa mit einem Umsatzanteil von 60 % noch mit Abstand der wichtigste Markt. Es soll ein höherer Fokus auf einzelne Kundengruppen gelegt sowie das durch Übernahmen gewachsene Geschäft stärker harmonisiert werden. Die EBIT-Marge soll von zuletzt 13 auf 15 % gesteigert werden.

Meine Einschätzung zur Fuchs Petrolub Aktie

Die Strategie überzeugt mich nicht vollständig. Mir fehlen konkrete Umsatzziele und Maßnahmen, wie man den Gewinn pro Aktie wieder nachhaltig steigern möchte. Ich kann mir weiterhin gut vorstellen, dass die Preise für Basischemikalien und Transportkosten bedingt durch den Ukraine-Krieg weiter steigen werden. Da die Konkurrenz mit über 700 Unternehmen sehr hoch ist, könnte es sein, dass diese Preiserhöhungen nicht voll an die Kunden weitergegeben werden. Und das EBIT somit im besten Fall weiterhin stagniert.

Positiv sehe ich jedoch, dass Fuchs Petrolub kontinuierlich viel für Forschung ausgibt und sich viele Nischen auf dem Schmierstoffmarkt erschlossen hat, die es global bedient. Im wichtigen Automotive-Bereich könnte Fuchs – anders als andere Zulieferer – von dem Umstieg auf E-Mobilität profitieren. Denn E-Autos benötigen spezielle Schmierstoffe. Außerdem scheint mir das familiengeführte Unternehmen langfristig zu denken und kann auf eine erfolgreiche Geschichte von Übernahmen kleinerer Konkurrenten zurückblicken. Die kontinuierliche Steigerung der Dividende mit einer aktuellen Dividendenrendite von 3,1 % bei der Vorzugsaktie ist ein weiterer Pluspunkt für mich (Stand: 18.03.22, gilt für alle Angaben).

Insgesamt ist mir die Aktie mit einem KGV von 18 aktuell trotz des Rekordumsatzes und Kursrückgangs aber nicht attraktiv genug für einen Einstieg.

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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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