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China-Aktien billig wie lange nicht mehr – jetzt Alibaba, Baidu und Tencent kaufen?

China Aktien
Foto: Getty Images

Während sich die westlichen Länder mit Sanktionen gegen Russland aufreiben, scheint sich China aus allem fein herauszuhalten und darauf zu konzentrieren, seine Wirtschaft unter Dampf zu halten. Dennoch sind die Aktienkurse zum Teil heftig eingebrochen in letzter Zeit. Ergibt sich daraus eine einmalige Einstiegsgelegenheit? Oder gibt es gute Gründe dafür, sich bei den Aktien von Alibaba (WKN: A117ME), Baidu (WKN: A0F5DE) und Tencent (WKN: A1138D) zurückzuhalten?

Darum stehen chinesische Aktien unter Druck

Die Gründe für die schwache Performance vieler China-Aktien sind vielfältig. So sind beispielsweise viele davon in globalen und Schwellenländer-Indizes enthalten, die bei internationalen ETF-Anlegern beliebt sind, aber zuletzt abverkauft wurden. Der MSCI Emerging Markets Index hat über die letzten sechs Monate 15 % verloren.

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Hinzu kommt, dass die komplexen Konstrukten, die den indirekten Handel von chinesischen Aktien an US-Börsen erlauben, unter Beschuss stehen. Und die härtere Gangart der USA gegen China wirkt auf mehreren Ebenen. Sie bremst auch die internationale Expansion und den Aufbau von hochangesehenen globalen Marken. Huawei ist das bekannteste Beispiel dafür.

Auch im Inland gibt es Herausforderungen, die auf den Aktien lasten, darunter die Zahlungsschwierigkeiten einiger großer Holdings wie etwa der Shimao Group (WKN: A0J3E1), die allgemeine Schwäche am Immobilienmarkt, immer wieder aufflammende COVID-19-Ausbrüche wie zuletzt in Shenzhen sowie die zunehmenden Anstrengungen der Regierung, gegenüber den milliardenschweren Konzernbossen die Oberhand zu behalten. Auch der in wenigen Monaten anstehende 20. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas, wo Xi Jinping voraussichtlich eine neue Regierungsmannschaft bilden wird, sorgt für Unruhe.

Die Exportwirtschaft wiederum leidet unter den anhaltenden Störungen im globalen Warentransport. Die als Reaktion darauf seit einiger Zeit verstärkten Intentionen internationaler Unternehmen, die Abhängigkeit von chinesischen Lieferanten zu verringern, indem wieder mehr in der Nähe der Absatzmärkte gefertigt wird, könnte sich auch auf lange Sicht negativ auf das chinesische Wirtschaftsmodell auswirken.

Was jetzt für eine Investition in China-Aktien spricht

Die liquide Handelbarkeit von Aktien ist für langfristige Anleger von untergeordneter Bedeutung. Wir müssen eigentlich nur zu zwei Zeitpunkten einen fairen Kurs gestellt bekommen: Beim Kauf – und viele Jahre später beim Verkauf. Kaufen können wir offensichtlich aktuell zu vergünstigten Preisen und ich kann mir kaum vorstellen, dass China internationale Aktionäre eines Tages enteignen wird. Solange sich das zugehörige Unternehmen gut entwickelt, sollte auf lange Sicht eine gute Rendite erzielbar sein.

Und das anhaltend hohe Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft – 2022 sollen es immerhin +5,5 % sein – dürfte den lokalen Unternehmen Rückenwind geben. Der gewaltige Heimatmarkt stellt auch eine hervorragende Basis für die internationale Skalierung dar. Was sich in China durchsetzt, ist oft schon größer als ein vergleichbarer europäischer Marktführer. So sind zum Beispiel die einheimischen Windturbinenhersteller ihren westlichen Pendants ebenbürtig, obwohl sie bisher fast ausschließlich für den Heimatmarkt produzieren.

Auch Unternehmen wie Alibaba, Baidu und Tencent profitieren davon und sind zudem kaum negativ von COVID-19 oder den Turbulenzen am Immobilienmarkt betroffen. Und man mag über Xi Jinping denken, was man will, aber er steht zweifellos für Stabilität, was in diesen unruhigen Zeiten durchaus etwas wert ist.

Worauf Anleger achten sollten

China scheint sich weitgehend herauszuhalten, wenn es um Sanktionen gegen Russland geht. Stabile Beziehungen zum nördlichen Nachbarn sind wichtig, und dass die Systemrivalen in Europa, Japan und Nordamerika nun mit der Invasion beschäftigt sind, könnte China helfen, günstiger an russische Rohstoffe zu kommen und seine globale Machtposition auszubauen.

Das ist allerdings eine Gratwanderung. China ist in weltweite Wertschöpfungsketten eingebunden. Ohne europäische Spezialmaschinen, japanische Elektronikbauteile und amerikanische Software läuft dort nicht viel. Wenn China seiner Verantwortung als Großmacht in dieser schwierigen Situation nicht gerecht wird, dann könnten die strategischen Partnerschaften auf dem Spiel stehen, die den jahrzehntelangen Aufschwung ermöglicht hatten.

Sowieso hat China bereits ein Reputationsproblem. Je digitaler die Produkte eines Unternehmens sind, desto mehr Misstrauen schlägt ihnen auf den wichtigsten internationalen Absatzmärkten entgegen.

Insgesamt denke ich jedoch, dass die Chancen nun die Risiken überwiegen. China hat über Jahrzehnte eine gewaltige Produktionsbasis aufgebaut und die Welt verlässt sich darauf. Schon bald wird das Land in vielerlei Hinsicht die USA und Europa abhängen und seine Größenvorteile noch besser ausspielen können. Mit passenden Aktien können wir zumindest ein bisschen daran partizipieren.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Baidu und Tencent Holdings.



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