Etsy-Aktie: Darum -10 %?!

Die Etsy-Aktie (WKN: A14P98) hatte einen rabenschwarzen Freitag. In der Spitze ging es mit der Aktie um ca. 10 % bergab. Wobei der Handelstag zum Zeitpunkt, während ich diese Zeilen schrieb, noch nicht vorbei war. Ohne Zweifel ist weitere Abwärtsvolatilität auf einem weiterhin geringen Niveau.

Es gibt einen Grund, warum die Etsy-Aktie am Freitag dieser Woche nachgab. Riskieren wir einen Blick auf eine interessante Analyse. Die, wie wir gleich sehen werden, sehr kurzfristig orientiert ist.

Etsy-Aktie: Darum erneut ein Abverkauf …?!

Bei der Etsy-Aktie gibt es eine neue Analyse. Genauer gesagt hat sich ein Analyst aus dem Hause Deutsche Bank zu dem E-Commerce-Akteur zu Wort gemeldet. Im Rahmen einer Analyse spricht der Bankier davon, dass es für den E-Commerce-Akteur kurzfristigen Gegenwind gibt. Das soll zunächst das Jahr 2022 und auch das Jahr 2023 betreffen.

Innerhalb dieser Jahre sei das Wachstum dem Analysten zufolge von der Zeit nach der Pandemie negativ beeinflusst. Neukunden und auch das Gross Merchandise Volume solle sich nicht so stark entwickeln. Es gebe Indikatoren, die zeigten, dass eine sich wieder vermehrt öffnende Welt den Effekt der Neuheit vermehrt ausklammere und das Wachstum belaste.

Trotzdem spricht auch der Analyst davon, dass die Etsy-Aktie eine langfristig orientierte, intakte Investitionsthese besitzt. Nur eben die kommenden Quartal und Jahre sollten schwieriger sein. Sowohl was Nutzer als auch das Gross Merchandise Volume angehe. Deshalb gebe es jetzt ein Kursziel von 145 US-Dollar. Zusammen mit der Premium-Bewertung, die aus COVID-19-Zeiten noch vorhanden ist, limitiert das offensichtlich für den Bankier das Aufwärtspotenzial.

Möglich … und wenn schon?!

Bei der Etsy-Aktie ist die Analyse der Deutschen Bank alles andere als weit von der Wahrheit entfernt. Aber mal im Ernst: Wo ist der neue Kern? Im Endeffekt sehen wir seit ein, zwei, vielleicht drei Quartalen ein sich verlangsamendes Wachstum. Insofern fasst die Analyse die Ausgangslage eigentlich bloß treffend zusammen. Bloß, dass es wohl noch ein, zwei Jahre schwieriger sein könnte.

Wobei das Gross Merchandise Volume und die Nutzerentwicklung ein Zünglein sind. Im Endeffekt können wir alleine mit Blick auf die Umsätze erkennen, dass das Management die eigenen Karten richtig ausspielt. Die Handelsgebühren werden um 30 % von zuvor 5 auf 6,5 % erhöht. Das kann weiteres Umsatzwachstum und womöglich auch Gewinnwachstum bringen.

Premium-Bewertung der Etsy-Aktie? Ja, vielleicht. Aber bei einer Marktkapitalisierung von 15,6 Mrd. US-Dollar und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von ca. 7 ist die Bewertung alles andere als teuer. Auch ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 36,1 sehe ich nicht als zu teuer an. Aber darüber kann man mit Sicherheit streiten. Ein Abverkauf von 10 % aufgrund dieser eher mauen Analyse ist für mich jedenfalls übertrieben.