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Wie Volkswagen bis 2026 Tesla einholen will – und warum das katastrophal scheitern wird

VW Volkswagen Stammwerk in Wolfsburg
Foto: Getty Images

Eine der zentralen Fragen für Investoren der Volkswagen-Aktie (WKN: 766403) ist, wie der Autohersteller aus Wolfsburg die Lücke zu Tesla (WKN: ACX3T) schließen will – sowohl technologisch als auch beim Absatz von Elektroautos. Ein Baustein der Aufholstrategie ist nun beschlossen: Volkswagen wird in Wolfsburg ein neues Werk bauen, ganz nach dem Vorbild von Teslas Gigafactory bei Berlin.

Der Plan ist vermutlich das Beste, was Volkswagen bieten kann – und dennoch viel zu wenig.

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Neue „Trinity“-Fabrik für Volkswagen

Volkswagen lässt sich die neue Fabrik rund 2 Mrd. Euro kosten. In dem Werk sollen rund 5.000 Arbeiter jährlich eine Viertelmillion Elektroautos der in Planung befindlichen „Trinity“-Generation bauen. Der Baustart ist für den Frühling 2023 geplant, drei Jahre später sollen die ersten Autos vom Band laufen.

Mit der neuen Fabrik soll die Aufholjagd auf Tesla gelingen. Die Trinity-Modellgeneration wird die zunehmend veraltende MEB-Plattform ablösen und soll deutliche Verbesserungen beim Schnellladen, bei der Software und beim autonomen Fahren bieten. Auch in der Fertigung ruhen Hoffnungen auf Trinity. Größere Karosserieteile sollen im Gussverfahren entstehen, und Volkswagen möchte die Variantenvielfalt deutlich reduzieren. Beides vereinfacht die Produktion und senkt die Kosten – Vorbild bei alledem ist Tesla.

Die Entscheidung für eine neue Fabrik fiel deshalb, weil die hohen Produktivitätsziele auf diese Art und Weise einfacher erreichbar seien als mit der Umrüstung einer bestehenden Anlage.

Das Problem mit der Tesla-Aufholjagd

Der Plan klingt solide. Aber zwei zentrale Punkte senken die Erfolgschancen erheblich.

Innerhalb kürzester Zeit hat Tesla Volkswagen technologisch überflügelt. Seit mehreren Jahren laufen die Wolfsburger nicht mehr vorneweg, sondern hinterher. Das zeugt vom immensen Innovationstempo der Amerikaner. Mit Trinity möchte Volkswagen nun bis 2026 auf Teslas aktuellen Stand aufholen. Aber wer weiß, wo Elon Musks Konzern bis 2026 stehen wird?

Die Idee, Volkswagen könne jetzt ohne größere Probleme Tesla einholen, ist vergleichbar mit der Vorstellung, einen 100-Meter-Sprint gegen Usain Bolt zu gewinnen, nachdem man ihm 20 Meter Vorsprung geschenkt hat. Wenn der Führende schneller ist als der Verfolger, dann ist das keine Aufholjagd.

Volkswagen denkt zu langsam und zu klein

Doch nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Innovationsgeschwindigkeiten wird die Aufholjagd scheitern. Volkswagen plant auch nicht mit dem nötigen Volumen.

250.000 Elektroautos soll die neue Fabrik jährlich produzieren können. Das bestehende Stammwerk soll nach einer Umrüstung im Jahr 2027 ebenfalls eine Viertelmillion beisteuern. Eine halbe Million Trinity-Elektroautos verdienen sicher nicht die Bezeichnung „Aufholjagd“. Da müsste schon deutlich mehr kommen: Allein in der zweiten Jahreshälfte 2021 produzierte Tesla mehr Fahrzeuge und wächst außerdem mit über 50 % pro Jahr.

Besonders bitter: Noch vor wenigen Jahren galt die bestehende Produktionsexpertise und -infrastruktur als einer der größten Vorteile der etablierten Autohersteller gegenüber Tesla. Nun muss Volkswagen gestehen: Eine neue Fabrik lohnt sich mehr als die Umrüstung einer alten.

In dieser Situation investiere ich lieber in Usain Bolt als in den Bundesjugendspiele-Teilnehmer, der den Startschuss zu spät gehört hat.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla und Volkswagen AG.



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