Shell-Aktie: Geschäft ihres Lebens
Die Shell-Aktie (WKN: A3C99G) profitiert nicht nur selbst von den hohen Notierungen von Brent und WTI. Alleine das kann man als Geschäft des Lebens des britischen Öl- und Erdgaskonzerns bezeichnen. Immerhin befinden sich die Ölpreise bei deutlich über 100 US-Dollar auf einem Mehrjahreshoch. Nein, sondern auch die besondere Situation kann das Management offensichtlich ausnutzen.
Im Zentrum steht jetzt ein Deal, den das Management der Shell-Aktie eingefädelt hat. Dabei geht es um einen Rekordrabatt. Aber eben auch um den Kauf russischen Öls, was derzeit etwas verpönt ist. Ob das das Geschäft des Lebens des Konzerns ist oder aber doch ein im Nachhinein teurer Fehler? Mal sehen.
Shell-Aktie: Ein günstiges Geschäft!
Wie nun jedenfalls die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, kauft Shell nicht nur grundsätzlich weiter russisches Öl und Erdgas. Das Management hat auch einen ersten Kauf getätigt und das mit einem großen Rabatt. Demnach habe der britische Konzern eine Ladung der Trafigura Group mit einem signifikanten Discount. So zahlte man 28,50 US-Dollar je Barrel unter dem derzeit gängigen Brent-Preis. Das dürfte direkt einen dicken Buchgewinn bedeuten.
Das Management der Shell-Aktie verweist darauf, dass man sich an die regulatorische Seite halte. Der Handel mit Öl und Erdgas aus Russland sei, so Bloomberg, nicht eingeschränkt. Zur Aufrechterhaltung der Lieferketten würde jetzt auch russisches Öl und Erdgas weiter bezogen werden, so der Konzern sinngemäß weiter. Dass man dieser Strategie folgt, das haben wir mit diesem ersten, zugegebenermaßen günstigen Kauf gesehen. Zumal der Kauf auf Lieferbasis erfolgt, was bedeutet, dass sich der britische Konzern nicht um den Transport kümmern müsse.
Allerdings kann das zum Bumerang werden. Schließlich distanziert sich die Welt derzeit immer mehr von Russland und seinen Erzeugnissen aufgrund des Angriffskriegs in der Ukraine. Die Shell-Aktie offenbar zunächst nicht. Für die Reputation, nicht den operativen Erfolg ist das womöglich kontraproduktiv.
Eine insgesamt besondere Situation
Vergessen dürfen wir trotzdem auch nicht, dass wir eine besondere Situation hätten, wenn Öl und Erdgas wirklich noch knapper werden sollte. Ob das als Grund für die Shell-Aktie reicht, die Produkte aus Russland zu beziehen, das ist eine andere Frage. Aber der gesamte Ölmarkt ist im Moment sehr, sehr knapp.
Trotzdem ist es kein stringentes Zeichen der Shell-Aktie gegen Russland und für Solidarität mit der Ukraine. Wie gesagt: Es sieht aufgrund der günstigen Konditionen aus wie das Geschäft des Lebens des britischen Konzerns. Öl mit einem solchen Rabatt zu kaufen, das grenzt fast an Unmöglichkeit. Die andere Seite ist jedoch, welchen Preis im Hinblick auf die Reputation der Öl- und Erdgaskonzern jetzt bezahlt.
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Vincent besitzt Aktien von Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.