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Stabilitätsanker MSCI World – darum sind die Auswirkungen der Ukraine-Krise so gering

Weltkarte
Foto: Getty Images

Was aktuell in der Ukraine passiert, ist schlimm. Ich bin besorgt und hoffe inständig, dass dieser Krieg möglichst schnell endet. Um den MSCI World mache ich mir allerdings wenig Sorgen. Obwohl sich die Ereignisse in der Ukraine-Krise in den letzten Tagen überschlugen, steht der MSCI World heute ungefähr auf dem gleichen Stand wie vor einer Woche (Stand: 28.02.2022, gilt für alle Angaben). Warum sind die Auswirkungen so gering?

Geografische Diversifikation

Die naheliegende Erklärung ist die, dass weder Russland noch die Ukraine im MSCI World enthalten sind. Der Index umfasst über 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern wie den USA, Japan, Australien und Deutschland, aber eben keine Unternehmen aus Russland und der Ukraine.

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Allerdings machen natürlich auch viele Unternehmen aus den großen Industrieländern Geschäfte dort. Philip Morris erzielt zum Beispiel ungefähr 8 % seiner Umsätze in diesen beiden Ländern. Danone generiert 6 % seiner Umsätze in Russland, bei BASF sind es ungefähr 1 %. Volkswagen meldete Kurzarbeit in zwei deutschen Werken an, da Teile aus der Ukraine fehlen. Global gesehen sind die direkten Auswirkungen bisher jedoch vergleichsweise gering. Dies liegt daran, dass Russland und die Ukraine im Gesamtkontext der Weltwirtschaft mit zusammengenommen ungefähr 2 % des weltweiten BIP wenig bedeutend sind.

Sektorale Diversifikation

Allerdings dürften insbesondere höhere Rohstoffpreise weltweit viele Branchen indirekt treffen. Der ohnehin schon hohe Ölpreis stieg in den letzten sieben Tagen noch einmal um ungefähr 5 %. Auch der Preis für Weizen stieg stark an, da Russland und die Ukraine zusammengenommen ungefähr 25 % des weltweiten Weizens produzieren. Banken sind von den Sanktionen gegenüber Russland getroffen. Die Aktien von Deutscher Bank und ING Group fielen heute um jeweils über 5 %.

Es gibt jedoch auch Branchen, die von dem Konflikt profitieren könnten. Die Rüstungsindustrie erwartet stark erhöhte militärische Ausgaben Deutschlands. Die Aktie von Hensoldt steigt heute um 42 %. Cybersicherheitsunternehmen dürften angesichts von vielfältigen Hacker-Angriffen einen Auftrieb erfahren. CrowdStrike-Aktien gewinnen heute 7 %. Und auch die Branche der erneuerbaren Energien darf auf eine erhöhte Nachfrage insbesondere in Deutschland hoffen, um sich möglichst schnell weniger abhängig von russischen Rohstoffen zu machen. Entsprechend stieg die Encavis-Aktie heute um 10 %.

Vorteil des MSCI World

Einige Aktien verlieren also stark, andere gewinnen stark. Wer über einen ETF in den breit gestreuten MSCI World investiert ist, muss sich darum wenig kümmern. Die Auswirkungen vieler Ereignisse sind ohnehin extrem schwer abzuschätzen. Wenn mir jemand vor zwei Jahren vorhergesagt hätte, dass wir eine bis heute anhaltende, globale Pandemie, die höchste Inflation in den USA seit 40 Jahren und einen Krieg in Europa hätten, hätte ich sicherlich nicht daran gedacht, Aktien zu kaufen. Dennoch steht der MSCI World heute 36 % höher als vor zwei Jahren. Dies kann sich schnell ändern. Wer regelmäßig einen ETF auf den MSCI World kauft, kann all diese Schwankungen ignorieren und langfristig dennoch Millionär werden.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von CrowdStrike. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von CrowdStrike und Volkswagen.



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