Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

PayPal-Aktie: Der Crash als Chance!

E-Commerce-Aktien
Foto: Getty Images

In nicht einmal einem Jahr gab die PayPal-Aktie (WKN: A14R7U) um über 60 % nach und notiert aktuell rund um die 93 Euro je Stück. Man kann also durchaus davon sprechen, dass die Aktie von PayPal für sich genommen einen echten Crash durchmacht. Es ist nämlich auch noch nicht ganz klar, ob der Boden bereits gefunden ist oder ob die Talfahrt weitergeht.

Für langfristig denkende und agierende Investoren ist jetzt allerdings ein sehr guter Zeitpunkt gekommen, um sich näher mit dem FinTech zu beschäftigen. Einige Zeichen deuten darauf hin, dass die Bestrafung des Marktes für die PayPal-Aktie zu hart war. Möglicherweise bietet der Crash also eine Chance für ein langfristiges Engagement.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

PayPal-Aktie: Die Quartalszahlen im Überblick 

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Zahlen zum vierten Quartal 2021. Diese zeichnen zu Beginn kein schlechtes Bild zur fundamentalen Lage des Unternehmens.

  • Das Transaktionsvolumen stieg um 23 % auf 339,5 Mrd. US-Dollar, während der Umsatz um 13 % auf 6,9 Mrd. US-Dollar kletterte.
  • PayPal gewann in dem Quartal 9,8 Mio. neue netto aktive Accounts hinzu. Davon stammen 3,2 Mio. aus der Akquisition von Paidy.
  • Das Nettoergebnis auf GAAP-Basis fiel mit 0,68 US-Dollar in dem abgelaufenen Quartal geringer aus als im Vorjahr mit 1,32 US-Dollar.

Für das Gesamtjahr lag das gesamte Transaktionsvolumen bei 1,25 Billionen US-Dollar, also 33 % höher als im Vorjahr. Das deutet darauf hin, dass das Kerngeschäft von PayPal weiterhin wächst und mehr Transaktionen über das eigene Netzwerk verarbeitet werden. Grundsätzlich also ein positiver Ausblick für die PayPal-Aktie.

Beim Nettoergebnis erzielte das Unternehmen auch auf Sicht des gesamten Jahres ein geringeres Ergebnis als im Jahr zuvor. Auf GAAP-Basis verbuchte man einen Gewinn in Höhe von 3,52 US-Dollar je Aktie. Der Betrachtungszeitraum scheint jedoch verzerrt, da man im Geschäftsjahr 2020 einen Sondergewinn in Höhe von 1,24 US-Dollar erzielte, der im jüngst abgelaufenen Jahr nun fehlt.

Betrachtet man das bereinigte Ergebnis je Aktie, das mit 4,60 US-Dollar ausgewiesen wurde, stellt man ein Wachstum in Höhe von 19 % gegenüber dem letzten Jahr fest. Außerdem stiegen das operative Ergebnis (30 %) und der freie Cashflow (8 %).

Rein von den Zahlen her lässt sich also ein solch hoher Kursverlust bei der PayPal-Aktie in so kurzer Zeit meiner Meinung nach nicht rechtfertigen.

Die Gründe für den Ausverkauf 

Sowohl im Zahlenwerk als auch in den Äußerungen des Managements finden sich Gründe für den Ausverkauf der PayPal-Aktie. So rechnet das Management beim bereinigten Nettoergebnis je Aktie im neuen Geschäftsjahr mit einem Ergebnis von „nur“ 4,60 bis 4,75 US-Dollar.

Mit 15 bis 20 Mio. neuen netto aktiven Accounts, die 2022 gewonnen werden sollen, traf man ebenfalls nicht die Markterwartungen. Zumal die Erwartung bereits beim Wachstum der neuen Accounts für 2021 nicht erreicht wurde.

Sicherlich spielt dabei auch der „Post-Corona-Effekt“ eine Rolle. Immerhin verringern sich die positiven Sondereffekte bei Corona-Profiteuren allmählich, was sich auch bei den Zahlen vieler Unternehmen mittlerweile bemerkbar macht.

Darüber hinaus äußerte sich das Management viel zu spät zu ihrer neuen Strategie hinsichtlich des Nutzerwachstums. PayPal soll zukünftig mehr Wert auf qualitatives Nutzerwachstum setzen, anstatt nur auf Masse zu gehen. Das rührt daher, dass ein Drittel des gesamten Transaktionsvolumens auf nur ein Drittel der aktiven monatlichen Nutzer zurückzuführen ist.

Dieser Schritt macht durchaus Sinn, wurde aber nicht transparent und früh genug an die Anleger kommuniziert. Dementsprechend fällt die negative Reaktion auf die Aktie von PayPal aus.

Fazit zur PayPal-Aktie 

Das Wachstum lässt nach, das Management sorgte für Enttäuschung. Ja, das sind keine positiven Nachrichten zur PayPal-Aktie. Allerdings gibt es bei Betrachtung des Geschäftsmodells des FinTechs und dessen Erfolgsaussichten keine Gründe für Bedenken.

PayPal wird auch weiterhin von der zunehmenden Digitalisierung profitieren und stellt bereits die Weichen für zukünftiges Wachstum durch Übernahmen von Honey oder Paidy. Außerdem geht das Unternehmen neue Partnerschaften ein.

Meiner Meinung nach war die Reaktion des Marktes zu hart und der PayPal-Crash bietet nun langfristig denkenden Investoren eine Chance, sich zu engagieren.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Caio Reimertshofer besitzt Aktien von PayPal. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von PayPal Holdings.



Das könnte dich auch interessieren ...