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Wie ich 100.000 Euro investiere, wenn ich noch mal ganz von vorne anfangen würde

Foto: Getty Images

In 3 Sätzen

  • Einige Trends sind eher langfristig als zyklisch und bieten echte Wachstumschancen.
  • Unauffällige Unternehmen, die im Hintergrund agieren, sind in der Regel zuverlässiger.
  • Die Index-Strategie bleibt zumindest für einen beträchtlichen Teil der meisten Portfolios geeignet.

Ich bin über mein derzeitiges Anlageportfolio und die Art und Weise, wie es angewachsen ist, recht glücklich. Aber wenn ich noch einmal von vorn anfangen könnte, würde ich wahrscheinlich etwas anders vorgehen. Ich würde ein bisschen weniger spekulieren und bestimmte Positionen länger halten. Ich würde mehr nach Trends Ausschau halten und weniger Modeerscheinungen hinterherlaufen. Vor allem aber würde ich alles vereinfachen und eine „Weniger ist mehr“-Mentalität annehmen.

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Fangen wir also in diesem Artikel noch einmal von vorne an. Wir starten mit einer fiktiven Summe von 100.000 Euro. Alle sechs Aktien, die ich hier auswähle, würde ich idealerweise für immer halten.

Alphabet

Zuteilung: 10.000 Euro

Es ist zugegebenermaßen eine offensichtliche Wahl, aber ich würde unbedingt eine Beteiligung an der Google-Muttergesellschaft Alphabet (WKN: A14Y6F) haben wollen.

Solange die Welt das Internet nutzt, wird man ein Mittel brauchen, um sich dort zurechtzufinden. Laut GlobalStats Statcounter ist Google für die meisten Menschen immer noch die erste Wahl, da es für mehr als 90 % der weltweiten Websuchen genutzt wird. Es ist auch das bevorzugte Mittel, um Smartphones mit dem mobilen Web zu verbinden. Laut GlobalStats verwenden 70 % der weltweiten Mobilgeräte das Android-Betriebssystem von Google.

Dieser enorme Marktanteil versetzt das Unternehmen natürlich in die Lage, den gesamten Webverkehr zu monetarisieren. Dies ist auch der Hauptgrund dafür, dass Alphabet in den letzten zehn Jahren nur zweimal seinen Quartalsumsatz (im Jahresvergleich) nicht steigern konnte. Einer dieser Fälle war das zweite Quartal 2020, als sich die Pandemie in den USA erstmals ausbreitete.

JPMorgan Chase

Zuteilung: 10.000 Euro

Ich mag JPMorgan Chase (WKN: 850628) nicht nur, weil es sich dabei um die größte Bank der USA handelt und sie Vermögenswerte im Wert von 3,2 Billionen US-Dollar besitzt. Ich behaupte jedoch, dass ihre schiere Größe sie zu einem der beliebtesten Finanztitel macht. Die Größe verleiht der großen Bank nicht nur viel Schlagkraft, sondern führt auch zu einem größeren Cashflow, der es JPMorgan Chase ermöglicht, seinen führenden Marktanteil zu halten.

Außerdem ist das Unternehmen ein hervorragender Dividendenzahler. Ich erwarte zwar nicht, dass das Unternehmen seine Dividende in den nächsten fünf Jahren erneut verdoppeln wird, wie es das in den letzten fünf Jahren getan hat, aber die Dividendengeschichte des Unternehmens deutet darauf hin, dass es sich verpflichtet fühlt, seinen Einkommensstrom mit den Anlegern zu teilen.

Texas Instruments

Zuteilung: 10.000 Euro

Bei Technologiewerten gehört Texas Instruments (WKN: 852654) vielleicht nicht unbedingt in die allererste Riege. Texas Instruments stellt keine Prozessoren für KI-Anwendungen oder Chipsätze für modernste Smartphones her, sondern eher einen der anderen, oft ignorierten Chips, die auf einer Platine angebracht sind. Die Produkte des Unternehmens sind in so einfachen Dingen wie Staubsaugern oder Kaffeemaschinen ebenso zu finden – allerdings auch in Laptops oder Rechenzentren.

Aber genau das ist der Punkt. Texas Instruments stellt die Art von Technologien her, die unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld benötigt werden, und deckt damit Marktsegmente ab, die nicht übermäßig wettbewerbsintensiv sind.

Invesco Water Resources ETF

Zuteilung: 10.000 Euro

Ich bin normalerweise kein Fan von Modeerscheinungen wie der Legalisierung von Cannabis, dem 3D-Druck, dem Aufkommen von Brennstoffzellen oder dem Aufstieg der chinesischen Mittelschicht. Oft gibt es einfach zu viele unbeantwortete Fragen, die durch den Hype verdeckt werden.

Das wachsende Problem der Wasserknappheit ist jedoch ein reales Problem, auch wenn nur wenige Menschen darüber sprechen. Es ist auch nicht nur ein Problem der Dritten Welt. Die Einwohner der US-Stadt Flint, Michigan, hatten jahrelang keinen Zugang zu sauberem, sicherem Wasser. Südkalifornien sieht sich weiterhin mit seiner eigenen Wasserknappheitskrise konfrontiert, da der Colorado River buchstäblich ausgetrocknet ist.

Es ist schwierig, genau zu bestimmen, welche Unternehmen von dieser unglücklichen Dynamik profitieren werden. Andererseits ist es ein großes Problem, auf das viele Unternehmen reagieren müssen. Die einfachste und effektivste Möglichkeit, von diesem Trend zu profitieren, ist der Kauf eines ganzen Korbs wasserorientierter Unternehmen wie des Invesco Water Resources ETF (WKN: A2JNQQ).

SolarEdge Technologies

Zuteilung: 10.000 Euro

Solarenergie ist ein weiterer Megatrend, auf den es sich zu setzen lohnt. Laut Eurostat hat das Wachstum der Solarenergie in der EU im Jahr 2021 ein Rekordniveau erreicht, während die United States Energy Information Administration prognostiziert, dass der Anteil der Solarenergie an der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2050 von nur 16 % im Jahr 2020 auf 47 % steigen werde. Damit ist die Solarenergie die am schnellsten wachsende Energieressource für den fraglichen Zeitraum.

Die bevorzugte Art, in dieses Wachstum zu investieren, sind Aktien von Solarmodulherstellern wie First Solar und JinkoSolar. Und diese Unternehmen werden auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der weiteren Verbreitung von Solarstromlösungen spielen. Aber Namen wie SolarEdge Technologies (WKN: A14QVM) sind in der Lage, die nächste Ära der Solarrevolution anzuführen. SolarEdge konzentriert sich nicht auf die Verbesserung des Wirkungsgrads und die Senkung der Kosten von Solarmodulen, sondern auf die Optimierung der Wechselrichter, die Sonnenlicht in Strom umwandeln, und auf die Verbesserung der Tools, die den Nutzern bei der Verwaltung dieser Systeme helfen. Dies ist ein wichtiger Bereich, der bisher zu wenig erforscht wurde, und das ist ein wichtiger Grund dafür, dass sich die für 2021 prognostizierte Umsatzwachstumsrate von 34 % im laufenden Geschäftsjahr wiederholen dürfte. Die Gewinne wachsen in ähnlichem Tempo.

SPDR S&P 500 ETF

Zuteilung: 50.000 Euro

Letztlich würde ich die Hälfte meines Budgets in den Indexfonds SPDR S&P 500 ETF (WKN: A2AGXP) investieren.

Ja, ich weiß, es ist langweilig. Ich weiß auch, dass das Einsteigen in einen Index der Idee zuwiderläuft, Aktien aufgrund ihres Potenzials, den breiten Markt zu übertreffen, von Hand auszuwählen. Auch, dass man gleich die Hälfte in einen ETF steckt, erscheint mir unausgewogen.

Doch ich weiß inzwischen auch, wie schwierig es ist, den Markt zu schlagen, selbst wenn man Zugang zu mehr marktbasierten Informationen hat als der durchschnittliche Anleger. Diese Informationen sind zwar interessant, aber nicht unbedingt hilfreich. Meine Mischung gibt mir die Gewissheit, dass ich nicht schlechter abschneide als der Markt, aber auch eine gute Chance habe, ihn zumindest ein wenig zu übertreffen.

Die Kunst besteht am Ende dann natürlich auch darin, bei allen sechs Titeln zu bleiben, auch wenn es zwischendurch hart wird.

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James Brumley besitzt Aktien von Alphabet. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A shares) und Texas Instruments und empfiehlt Alphabet (C shares), First Solar und SolarEdge Technologies. Dieser Artikel erschien am 1.2.2022 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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