Wasserstoff: 3 interessante Projekte und 1 Giga-Fabrik
Schon heute ist absehbar, dass die Produktion von grünem Wasserstoff und allen abgeleiteten Produkten, wie beispielsweise Methanol, zukünftig zu geringen Kosten möglich ist. Dafür sind die Massenproduktion, die zur Industriedekarbonisierung notwendig ist, und der technologische Fortschritt zwei Hauptgründe.
Vor allem Innovationen werden vom Kapitalismus so sehr und schnell angetrieben wie durch kein anderes Wirtschaftssystem. In den letzten Jahren wurde bereits deutlich, wie innerhalb kürzester Zeit die Effektivität der Elektrolyseure und Brennstoffzellen gestiegen ist. Zuletzt wurden folgende vier Wasserstoffprojekte ins Leben gerufen.
1. In Ägypten entsteht eine Abfall-zu-Wasserstoff-Anlage
H2-Industries hat in East Port-Said (Ägypten) eine Genehmigung zum Bau einer Abfall-zu-Wasserstoff-Anlage erhalten. Sie ist weltweit die erste ihrer Art. Für den Betrieb nutzt das Unternehmen jährlich 4 Mio. Tonnen organische Abfälle und wiederverwertbare Kunststoffe. H2-Industries produziert so bald zu geringen Kosten jährlich 300.000 Tonnen grünen Wasserstoff.
„Dies ist eine aufregende Möglichkeit, Tonnen von Abfall, die in Ägypten anfallen, in grünen Wasserstoff umzuwandeln. Die Abfall-zu-Wasserstoff-Anlage ist ein Durchbruch auf dem Weg, grünen Wasserstoff wirtschaftlich nutzbar zu machen, und trägt nicht nur dazu bei, die globalen CO2-Emissionen zu reduzieren, sondern auch die Verschmutzung und Beeinträchtigung der Wasserressourcen im Land zu verringern“, so der H2-Industries-CEO Michael Stusch.
2. Großbritannien erhält neues Wasserstoffzentrum
Das indische Unternehmen Essar und die britische Progressive Energy gründen gemeinsam das Joint-Venture Vertex Hydrogen, um gemeinsam im Stanlow Produktionskomplex (südlich von Liverpool) ein Wasserstoffzentrum zu errichten. Essar hält dabei über 90 % der Vertex-Anteile. Zwei geplante neue Anlagen produzieren ab 2026 jährlich bis zu einem Gigawatt Wasserstoff.
Vertex nutzt Essar-Abgase und Erdgas zur Wasserstoffproduktion, während ENI (WKN: 897791) das Kohlendioxid abscheidet und unterirdisch speichert. Der Wasserstoff wird zukünftig in der Industrie, aber auch als Treibstoff für den Betrieb von Bussen, Zügen oder Lkws genutzt. Die Investitionssumme liegt bei 1 Mrd. Britischen Pfund.
3. Equinor unterzeichnet Abnahmeverträge für 600 MW-Projekt
Equinor (WKN: 675213) baut in Saltend (Großbritannien) eine Anlage, um die Industrie zukünftig mit Wasserstoff zu versorgen. Nun hat das norwegische Unternehmen mit sechs Firmen einen Abnahmevertrag geschlossen, deren CO2-Ausstoß so jährlich um etwa 1,1 Mio. Tonnen sinkt. Zu den Partnerunternehmen zählen Centrica Storage, Ineos Acetyls, Pensana, Triton Power, Vital Energi und Vivergo Fuels.
„H2H Saltend wird bis 2026 mehrere Industrieunternehmen in der Region Humber mit CO2-armem Wasserstoff versorgen. Die hohe Nachfrage wird durch die bereits bestehenden Vereinbarungen mit den industriellen Betreibern deutlich“, so Equinors Vizemarketing-Chefin Irene Rummelhoff.
Equinor plant bis 2028 in Großbritannien zudem eine Anlage mit 1,2 Gigawatt Leistung, die jährlich etwa 2 Mio. Tonnen CO2 einspart. Damit will das Unternehmen SEE Thermal und das Keadby-Projekt, ein erstes zu 100 % mit Wasserstoff betriebenes Kraftwerk, versorgen.
4. Indien erhält Elektrolyseur-Gigafabrik
HydrogenPro (Norwegen) und Larsen & Toubro (Indien) gründen in Indien ein Gemeinschaftsunternehmen zur Elektrolyseur-Produktion im Gigawatt-Maßstab. Die Firmen nutzen dabei HydrogenPros Elektrolysetechnologie für alkalische Elektrolyseure. Indien möchte bis 2022 etwa 175 Gigawatt und bis 2030 annähernd 500 Gigawatt erneuerbare Energien installieren, um damit zukünftig auch grünen Wasserstoff zu produzieren.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.