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Lufthansa-Aktie: Warum du lange warten musst, bis der Kranich abhebt

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Foto: Getty Images

Die Corona-Pandemie neigt sich ihrem Ende entgegen, wie es scheint. Die Touristikbranche sieht schon wieder Licht am Ende des Tunnels. Da kommt manch ein Anleger auf den Gedanken, sich auch die Aktie von Lufthansa (WKN: 823212) wieder genau anzusehen. In den vergangenen drei Monaten gewann diese wieder ordentlich an Flughöhe. Das Plus seit dem 1. November 2021 beträgt 17 %. Aktuell bekommen wir die Aktie für 6,81 Euro (Stand: 1. Februar 2022). Vom Hoch im Januar 2018 ist sie aber noch meilenweit entfernt.

Auf den ersten Blick ergibt sich hier eine interessante Chance auf Kursrendite. Ich aber halte mich weiterhin fern von der Lufthansa. Und ich möchte dir jetzt erklären, warum.

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Lufthansa schielt nach Italien

In schöner Regelmäßigkeit versucht die deutsche Vorzeige-Airline, auf dem italienischen Markt Fuß zu fassen. Geklappt hat es bislang nie, aber vielleicht jetzt.

Die ITA, die Nachfolgerin der insolventen Alitalia, sucht den Anschluss an die großen Fluglinien. Im Gespräch ist eine gemeinsame Übernahme durch die Reederei MSC und Lufthansa. Auch wenn die Verantwortlichen über Details noch verhandeln, scheint mir das Interesse der Lufthansa sehr ernst zu sein.

Schließlich ist der italienische Markt, insbesondere aufgrund der zahlreichen Touristen, ein wichtiges Feld. Zudem weiß das Management um CEO Carsten Spohr, wie es kleinere Airlines in den Konzern einbauen kann. Bereits die Zukäufe Swiss und Brussels liefen einwandfrei.

Doch zunächst muss der Staat raus aus der Lufthansa

Nur mit dem Ausstieg des Staates kann die Lufthansa ihre volle Unabhängigkeit zurückbekommen. Und er ist Voraussetzung für den Einstieg bei ITA. Zwar dürfen Spohr und seine Kollegen bereits seit dem vergangenen November wieder zukaufen. Doch solange der Bund ein großes Aktienpaket hält, muss er bei Akquisitionen zustimmen.

Ich bin gespannt. Wenn die Aktien des Bundes schnell genug verkauft werden und der ITA-Deal klappt, spricht das für CEO Spohr.

Kommt der Buchungsboom im Sommer?

In den Vorstandsetagen knallen womöglich bereits die Sektkorken. Viele glauben an ein baldiges Ende der Corona-Maßnahmen. Jetzt muss vieles zügig gehen. So möchte die Lufthansa-Tochter Eurowings in den kommenden zwölf Monaten 750 weitere Mitarbeiter einstellen. Auch der Rivale Easyjet (WKN: A1JTC1) geht davon aus, dass im Sommer deutlich mehr Flugtickets gebucht werden. Und der irische Anbieter Ryanair (WKN: A1401Z) bietet im Sommer mehr Flüge an als vor Beginn der Pandemie.

Schon jetzt boomen einige Urlaubsregionen. Um der starken Nachfrage Herr zu werden, setzte die Lufthansa sogar den Großraumjet Boeing 747 auf Flügen nach Mallorca ein.

Die Bilanz der Lufthansa ist desaströs

Corona hinterlässt schwere Schäden. Der Verschuldungsgrad stieg von 41,2 auf 382,5 %. Der operative Cashflow ist negativ. Einzig die liquiden Mittel in Höhe von rund 7,3 Mrd. Euro geben Kraft für die Zukunft.

Diese Aktie ist nicht mehr als ein Zock

Der Free Cashflow befindet sich weiterhin tief im roten Bereich. Da gibt es also für Aktionäre wenig zu holen. Und der Turnaround lässt noch auf sich warten.

Lufthansa

Sicherlich sind die Aussichten nicht schlecht. Aber mir ist diese Wette zu riskant. Wie können wir wissen, dass die Pandemie nun wirklich ihr Ende erreicht? Welche Chancen bietet der ITA-Deal? Kann die Lufthansa ihre Bilanz aufräumen?

Das sind für mich viel zu viele Fragezeichen. Ein Investment kommt für mich derzeit nicht infrage. Ich warte lieber ab und schaue mir in der Zwischenzeit diese Aktie noch etwas genauer an.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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