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Diese DAX-Aktie legte in den letzten 10 Jahren um 4.940,38 % zu. Kann sich die Aktie des Laborausrüsters nochmals verdoppeln?

Labor Biotech
Foto: Getty Images

Es ist wohl unmöglich, dass der deutsche Laborausrüster Sartorius (WKN: 716563) in den nächsten zehn Jahren eine bessere Rendite verzeichnen kann, als dies in den letzten zehn Jahren der Fall war. Denn mit einem Kursplus von 4.940,38 % schlägt der Konzern aus Göttingen wohl auch so manches Technologieunternehmen aus dem Silicon Valley.

Doch warum ist das unmöglich? Das liegt vor allem an der bereits erreichten Unternehmensgröße. Doch auch die jüngste Korrekturbewegung macht dem Aktienkurs des Unternehmens zu schaffen. Denn seit dem letzten Allzeithoch bei ca. 614 Euro beträgt der Kursverlust bereits über 24 % (Stand: 28.01.2022; maßgeblich für alle Kennzahlen). Und das, obwohl der Konzern in der abgelaufenen Woche gute Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr vermelden konnte. Eine attraktive Einstiegschance?

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Das abgelaufene Geschäftsjahr im Detail

Wenngleich die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr famos waren, konnte man anhand der Marktreaktion erkennen, dass das Zahlenwerk längst im Aktienkurs eingepreist war. Denn selbst ein Anstieg der Umsatzerlöse um 47,4 % und eine deutlich höhere operative Marge von 34,1 % (Vorjahr: 29,6 %) konnten die Anleger nicht überzeugen.

Das liegt unter anderem auch an der Prognose für das kommende Geschäftsjahr. Denn während das Umsatzwachstum in 2021 noch bei 47,4 % lag, wird für das Geschäftsjahr 2022 nur eine Bandbreite von 14 bis 18 % erwartet. Ein deutlicher Rückgang der Geschäftsdynamik.

Jedoch sollte man auch in Betracht ziehen, dass die Geschäftsjahre 2020 und 2021 durch die Coronavirus-Pandemie außergewöhnlich waren. Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Wachstumsdynamik abschwächt.

Bewertung

Dass die Reaktion der Anleger auf die Prognose enttäuschend verlief, liegt auch an der Bewertung der Aktie. Denn mit einem Gewinn pro Aktie von 8,08 Euro für das Geschäftsjahr 2021 ergibt sich für die Sartorius-Vorzugsaktie ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 57,6. Für die Sartorius-Stammaktie, die niedriger notiert, ergibt sich ein KGV von 50,2.

Sofern die Umsatzerlöse im aktuellen Geschäftsjahr am oberen Ende der Bandbreite liegen und um 18 % pro Jahr bei gleichbleibenden Margen wachsen, betragen die KGVs der beiden Aktientypen 48,8 respektive 42,6. Für ein Unternehmen, das zwischen 14 und 18 % pro Jahr profitabel wächst, halte ich das aktuelle Bewertungsniveau für fair und plausibel. Daher sollte man sich aus meiner Sicht keine großen Kurssprünge durch eine extreme Über- bzw. Unterbewertung erwarten.

Ausblick

Alles in allem bleiben die Aussichten für Sartorius ausgezeichnet. Einerseits befindet sich das Unternehmen in einer stabilen Branche mit steigenden Margen, andererseits ist das Management von Sartorius für konservative Prognosen bekannt.

Somit sollte die Prognose des Umsatzanstieges für das Geschäftsjahr 2022 in der Bandbreite von 14 bis 18 % nicht überbewertet werden. Abhängig vom weiteren Verlauf der Coronapandemie könnte das Umsatzplus deutlich höher ausfallen. Wenngleich die konservative Prognose den Aktienkurs unter Druck brachte, ist die Vorgehensweise des Managements positiv zu bewerten.  Denn dieses ist offensichtlich nicht an kurzfristigen Kurssteigerungen interessiert, sondern möchte den Aktionären ein realistisches Bild der Chancen und Risiken geben.

Ist daher Sartorius auf dem aktuellen Kursniveau einen Kauf wert? Diese Frage muss sich wohl jeder Anleger basierend auf den verfügbaren Informationen selbst beantworten. Für mich lautet die Antwort ja. Denn mein Anlagehorizont beträgt über 20 Jahre. Somit könnte ich etwaige weiteren Kursrückgänge im Rahmen der aktuellen Korrektur aussitzen. Ist jedoch der Anlagehorizont deutlich kürzer, sollte man bei Aktien in Korrekturbewegungen aufpassen.

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Michael besitzt Sartorius-Stammaktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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