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Finger-Weg-Aktien – von diesen 2 beliebten Aktien halte ich mich trotz Kursabsturz fern

ETFs
Foto: Getty Images

„Sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“ Mit diesem antizyklischen Handelsansatz ist Warren Buffett langfristig sehr gut gefahren. Ich kann diesem Spruch viel abgewinnen, würde ihn aber abwandeln in „wenn andere unbegründet ängstlich sind“. Es gibt nämlich manchmal gute Gründe für die Angst bzw. Skepsis der Anleger und somit auch für den Kursverfall einiger Aktien. Bei den folgenden zwei Aktien ist dies meiner Meinung nach der Fall. Trotz immensen Kursabstürzen sind diese für mich kein Investment wert.

Oatly

Das schwedische Lebensmittelunternehmen Oatly (WKN: A3CQRG) ist für seine Hafergetränke bekannt. Mit seinen Alternativen zu klassischer Milch trifft das Unternehmen den Zeitgeist und sicherte sich im Frühjahr 2021 einen großen Deal zur Belieferung von Starbucks. Entsprechend groß war die Euphorie zum Börsengang im Mai 2021. Beim Börsendebüt betrug die Marktkapitalisierung fast 10 Mrd. US-Dollar und stieg in den folgenden Wochen auf über 15 Mrd. US-Dollar an.

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Dann begann der Kursverfall bei der Aktie, der bis heute anhält (Stand: 30.01.22). Vom Hoch aus hat die Aktie 77 % verloren. Die Marktkapitalisierung liegt jetzt noch bei 3,9 Mrd. US-Dollar. Bezogen auf den erwarteten Umsatz in 2021 ergibt sich ein KUV von 6. Das klingt nicht zu hoch für ein Unternehmen, das seinen Umsatz im letzten Quartal um 49 % steigern konnte.

Ich halte mich dennoch von Oatly fern, da ich kaum einen Burggraben sehe. Im Supermarkt stehen neben der Oatly-Hafermilch noch mindestens zehn andere Milch-Alternativen, viele davon zum halben Preis, verglichen mit dem Oatly-Produkt. Hinzu kommt, dass das Unternehmen weiterhin Verluste erzielt. Die Kostenstruktur ist natürlich ganz anders als bei ähnlich stark wachsenden IT-Unternehmen. Entsprechend betrug die Brutto-Marge zuletzt „nur“ 26 %. Trotz des beeindruckenden Wachstums ist die Oatly-Aktie somit nichts für mich.

Peloton Interactive

Bis vor ein paar Monaten war ich sogar noch Aktionär von Peloton Interactive (WKN: A2PR0M). Heute ist dies eine Finger-Weg-Aktie für mich. Was ist passiert? Zum einen bin ich von einer besseren operativen Entwicklung ausgegangen. Zum anderen vertraue ich dem Management einfach nicht mehr.

Die Peloton-Geräte und -Services für Workouts zu Hause verkauften sich schon vor der Corona-Pandemie extrem gut. In den Geschäftsjahren 2017 bis 2019 konnte der Umsatz in jedem Jahr fast verdoppelt werden. Im Ende Juni 2021 abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 stieg der Umsatz pandemiebedingt gar um 120 % auf 4,0 Mrd. US-Dollar an. Im Verlaufe des Jahres 2021 folgte dann jedoch die Ernüchterung. Im letzten Quartal wuchs der Umsatz nur noch um 8 %, das Umsatzwachstum soll im laufenden Geschäftsjahr nur noch 10 bis 20 % betragen. Der Netto-Verlust betrug 371 Mio. US-Dollar, der operative Cashflow negative 561 Mio. US-Dollar. Angesichts eines Cashbestands von zuletzt 924 Mio. US-Dollar scheint mir eine Insolvenz durchaus möglich.

Schwerer wiegt für mich jedoch das Verhalten des Managements. Es begann mit einer in meinen Augen sehr unglücklichen Reaktion auf ein durch ein Peloton-Laufband getötetes Kind im Frühjahr 2021. Anschließend missfiel mir, dass das Management den Preis für seine Premium-Produkte stark senkte. Der Gipfel war dann, dass die CFO im November 2021 ankündigte, dass Peloton keinen Bedarf an zusätzlichem Kapital habe, nur um dann zwei Wochen später eine Kapitalerhöhung bekannt zu geben – zu einem bereits deutlich gesunkenen Kurs.

Der Aktienkurs fiel seit dem Hoch Anfang 2021 um 84 %. Während die Marktkapitalisierung damals noch bei rückblickend unglaublichen 50 Mrd. US-Dollar lag, betrug sie zuletzt 8,5 Mrd. US-Dollar. Das KUV liegt somit bei etwas über 2. In meinen Augen ist das Beste, was Peloton jetzt noch passieren kann, eine Übernahme. Eine gewisse Nachfrage für die Produkte ist da, die Marke besitzt einen Wert. Wenn es nicht so kommt, erwarte ich, dass dem Unternehmen früher oder später das Kapital ausgeht. Die Beschaffung von neuem Kapital dürfte ziemlich schwierig werden. Entlassungen und Produktionsstopps reichen meiner Meinung nach nicht aus. So oder so halte ich mich mittlerweile von der Peloton-Aktie fern.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Starbucks. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Peloton Interactive und Starbucks und empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2022 $115 Call auf Starbucks.



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