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3 spannende Aktien auf meiner Watchlist: 75%, 89% und 91% im Minus!

Rollercoaster Börsen Boom und Crash
Foto: Getty Images

An der Oberfläche scheint die Lage noch relativ entspannt. Der MSCI World hat zwar seit Jahresbeginn 8 % eingebüßt, ist aber auf Sicht von zwölf Monaten noch 8 % im Plus. In der zweiten Reihe haben sich jedoch zum Teil unglaubliche Dramen abgespielt. Aktien, die vor einigen Monaten noch gefeiert wurden, werden plötzlich kaum mit der Kneifzange angefasst. Auch auf meiner Watchlist dominieren mittlerweile zweistellige Kursrückgänge. Hier sind drei besonders krasse Beispiele, die ich beobachte.

Root Insurance Company: -91%

Root Insurance (WKN: A2QFVS) möchte die technologischen Möglichkeiten ausreizen, um eine besonders fair bepreiste Kfz-Versicherung anzubieten. Das gelingt – neben dem kostensparenden Direktvertrieb über das Internet – dadurch, dass das Fahrverhalten über die Smartphone-Sensorik ausgewertet wird.

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Umsichtige defensive Fahrer erhalten eine höhere Punktzahl und damit einen günstigeren Tarif. So lassen sich im besten Fall jährlich Hunderte US-Dollar sparen, und das bei einem Leistungsversprechen, das ansonsten keine Abstriche macht.

Root ist bisher lediglich in den USA aktiv und wächst schnell. Seit Mitte 2019 haben sich die Einnahmen in etwa verdoppelt und es werden auch ergänzende Hausratsversicherungen und Ähnliches angeboten. Das alles wirkt sehr dynamisch und könnte auf lange Sicht großes Potenzial haben. Kurzfristig schreibt das Unternehmen jedoch noch horrende Verluste, im abgelaufenen Jahr mehr als eine halbe Milliarde.

Um diese zu decken, kündigte Root kürzlich eine beabsichtigte Kreditaufnahme im Umfang von 300 Mio. US-Dollar an, bei einem heftigen Zinssatz von 9 % plus risikofreiem Referenzzinssatz. Das klingt nach Bonitätsschwierigkeiten. Und das drückt sich auch im Aktienkurs aus. Vor einem Jahr wurden die Aktien noch zu rund 20 US-Dollar gehandelt. Am 25. Januar sind keine 2 US-Dollar davon mehr übrig.

Hält das Management allerdings sein Versprechen, die Kosten zu senken und über ausgefeilte Preismodelle die Ertragssituation zu verbessern, dann könnte ein glorreicher Turnaround gelingen. Agiert das Management genauso vorausschauend und defensiv mit dem Geld der Investoren wie seine Kunden im Verkehr? Oder erweist sich Root als aggressiver Rowdy, der zu schnell zu viel wollte und letztlich im Straßengraben landet?

Ich behalte die Aktie weiterhin auf der Watchlist und bin sehr gespannt, wie diese Geschichte ausgeht. Sollte Root künftig neue Allzeithochs erklimmen, dann jubeln mutige Anleger über Gewinne von über 1.000 %.

Desktop Metal: -89%

Auch Desktop Metal (WKN: A2QKHY) gibt sich disruptiv. Während sich etablierte Anbieter im Bereich der additiven Fertigung primär durch ihre Ingenieurskunst auszeichnen, will Desktop Metal mit intelligenter Software, Plattformen und wiederkehrenden Umsätzen punkten. Gleichzeitig verfügt das Unternehmen aber auch über erstklassige 3D-Drucker für verschiedene industrielle Anwendungen.

Dank ihrer außergewöhnlich hohen Arbeitsgeschwindigkeit können sie herkömmliche Techniken zur Massenfertigung ersetzen. Der umständliche Formen- und Werkzeugbau entfällt. Stattdessen wird eine flexible, softwaregesteuerte Produktion möglich, die die Vorteile von kundenspezifischer und serieller Fertigung kombiniert.

Noch sind die Anlagen zu teuer, um sich in der Breite durchzusetzen. Aber durch das wachsende Angebot an Hochleistungsmaterialien und kontinuierlich verbesserter Software werden sie immer attraktiver. Kunden aus der Automobil- und Flugzeugindustrie haben sich davon bereits überzeugen lassen, auch im besonders anspruchsvollen deutschen Markt.

Mit noch etwas mehr Traktion wird Desktop Metal Größenvorteile schöpfen können, die die Margen in den positiven Bereich drehen. Zuletzt sind noch erhebliche Verluste angefallen. Aber die Kassen sind noch gut gefüllt und 2023 soll der operative Break-even gelingen. Für 2025 lautet das Ziel, den Umsatz in den Bereich von 1 Mrd. US-Dollar zu hieven.

Vor knapp einem Jahr wurden für die Aktien von Desktop Metal noch über 30 US-Dollar bezahlt. Zuletzt hat sie ein Tief von 3,25 US-Dollar erreicht. Die Anleger sind anscheinend der Meinung, dass das 2025er-Kurs-Umsatz-Verhältnis nicht viel größer als 1 sein sollte. Oder sie haben sogar deutliche Zweifel daran, dass der Plan aufgeht.

Wer hier jedoch ohne Angst zugreift und für sein Vertrauen in das Management belohnt wird, dem locken Kursgewinne von über 900 %, soweit Desktop Metal wie erhofft durchzieht und der Kurs frühere Höchststände erreicht.

Everfuel: -75%

Dass die Wasserstoffwirtschaft kommt, darf mittlerweile als sicher gelten. Aber wie das Gas vom Erzeuger zum Endabnehmer kommt, ist noch völlig offen. Ein Unternehmen, das sich auf die Lösung dieser Herausforderung konzentriert, ist Everfuel (WKN: A2QGNH). Es arbeitet mit Betreibern von erneuerbaren Energien und Elektrolyseanlagen auf der einen Seite und von Wasserstofftankstellen auf der anderen zusammen und sorgt dabei europaweit für durchgehende Prozesse und Geschäftsmodelle.

Das Ziel lautet dabei, die Kosten entlang der gesamten Wertschöpfungskette derart zu senken, dass Wasserstoff zu einem wettbewerbsfähigen Kraftstoff für beliebige Verkehrsmittel wird. Als eine Art Drehkreuz kann Everfuel zunehmend Netzwerkeffekte erzeugen. Je besser das gelingt, desto größer wird der adressierbare Markt.

Noch ist der Geschäftsumfang sehr bescheiden und die Verluste übertreffen die Einnahmen um ein Vielfaches. Aber mit dem zunehmenden Markterfolg von Brennstoffzellen-Lkw und -Bussen könnte nun eine Beschleunigung eintreten, von der ein Spezialist wie Everfuel sicherlich profitieren würde.

Dank der Eigenkapitalerhöhung von 2021 sieht die Bilanz noch robust aus. Aber Anleger brauchen hier einen sehr langen Atem. Den haben sie im Moment einfach nicht. Innerhalb von einem Jahr stürzte der Kurs von über 130 Kronen auf unter 35 Kronen ab.

Durch seine einzigartige Positionierung im Markt könnte sich die Everfuel-Aktie jedoch im Laufe des Jahrzehnts wieder zurückkämpfen. Für furchtlose Anleger würde das ein Plus von satten 300 % bedeuten.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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