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Valneva-Aktie: Eine erneute Halbierung ist wahrscheinlich

Biotech
Quelle: Getty Images

Seit den Hochs von Ende November hat sich die Valneva-Aktie zunächst mehr als halbiert, nur um dann am Mittwochabend wieder von 13 auf 22 Euro hochzuschießen. Unterschiedliche Meldungen über die Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten peitschen den Kurs nach oben und unten. In welche Richtung wird die Impfstoffaktie als Nächstes ausschlagen? Hier sind einige Überlegungen dazu.

Ein Blick in die Vergangenheit gibt ersten Aufschluss

Vor COVID-19 dümpelte der Valneva-Kurs um die Marke von 3 Euro. Das Unternehmen hatte einige aussichtsreiche Programme in der Pipeline und schrieb mit seinen zugelassenen Impfstoffen gegen die Japanische Enzephalitis und Cholera stabile Umsätze im Bereich von 100 Mio. Euro. Weil diese Erträge kaum Gewinne abwarfen, mussten für die Forschung Finanzmittel eingeworben werden.

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Noch im Februar 2020, als die Pandemie im Begriff war, weltweit an Kraft zu gewinnen, hatte sich Valneva Fremdkapital im Umfang von bis zu 85 Mio. US-Dollar besorgt, um Lösungen gegen Lyme-Borreliose und Chikungunya zu entwickeln. Erst in den nachfolgenden Monaten wurde klar, dass das Unternehmen auch beim Rennen um Corona-Impfstoffe mitspielen würde.

Könnte der Kurs also auf 3 Euro zurückfallen, falls Valneva beim COVID-19-Geschäft zu spät kommt?

Nein, das ist unwahrscheinlich. Schließlich ist es dem Management gelungen, im Mai letzten Jahres 90 Mio. Euro und sieben Monate später weitere 88 Mio. Euro über die Ausgabe von neuen Aktien in die Kassen zu spülen. Im Schnitt zahlten Investoren dabei etwa 14 Euro pro Aktie. Das kann Valneva niemand mehr nehmen.

Allerdings machen die neuen Aktien nur etwa ein Achtel aus. Ein Rückfall in den hohen einstelligen Bereich erscheint aus dieser Perspektive heraus gut denkbar.

Viele Fragezeichen beim Geschäft mit COVID-19

Aber die Aktionäre hoffen natürlich darauf, dass Valneva schon bald viele Millionen Impfdosen ausliefern kann. Eine gewisse Wirksamkeit gegen Omikron scheint nun gesichert, die europäische Zulassungsentscheidung steht unmittelbar bevor und die EU hat bereits 27 Millionen Stück bestellt für dieses Jahr. Sollten sie sich bewähren, dann kommen 2023 bis zu 33 Millionen hinzu.

Sicher ist das aber noch lange nicht und zunächst wird Valneva eine größere Summe in den Aufbau der Massenproduktion investieren müssen. Dazu hat sich das Management den deutschen Spezialisten IDT Biologika ins Boot geholt, der den Wirkstoff am Standort Dessau-Roßlau produzieren und abfüllen wird.

Die still im Hintergrund arbeitende IDT Biologika war zuvor bereits mit AstraZeneca (WKN: 886455), Janssen und dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung im Geschäft und lässt sich ihre Dienste vermutlich gut bezahlen. Allzu hohe Margenerwartungen habe ich daher nicht. Denn sicherlich wird keine Regierung der Welt mehr Höchstpreise für neue Impfstoffe mit noch recht unklarem Verträglichkeits- und Wirksamkeitsprofil bezahlen.

Und wenn im April tatsächlich die ersten Chargen ausgeliefert werden, ist Omikron voraussichtlich schon wieder Geschichte und die meisten Menschen denken eher an den Sommerurlaub als an den nächsten Pieks. Was der Herbst und Winter danach bringen, steht in den Sternen.

Der Vergleich mit BioNTech zeigt: Das Risiko ist zu groß

Beim Kurs von über 21 Euro beläuft sich die Marktkapitalisierung auf 2,5 Mrd. Euro. Branchenprimus BioNTech (WKN: A2PSR2) wird aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 5 bewertet, was umgekehrt für Valneva bedeutet, dass Gewinne im Bereich von 500 Mio. Euro her müssen in diesem und im nächsten Jahr.

Dafür müsste es allerdings ab sofort fast perfekt laufen für Valneva. Da zum jetzigen Zeitpunkt nicht einmal die Zulassung zu 100 % sicher ist, erscheint mir das Risiko hier deutlich zu hoch.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien. 



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