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Vergiss Lithium: Diese 2 Energiespeicher-Aktien sind smarter

Gewinnung von Lithium in der Wüste aus Salzsee
Foto: Getty Images

Wenn es um Batterien für Elektroautos geht, dann kommt man an Lithium kaum vorbei. Aber bei großen stationären Energiespeichern gibt es mittlerweile richtig gute Ideen, die ohne diesen Rohstoff auskommen und kostengünstiger sind. Hier lockt ein Milliardenmarkt. Fragt sich nur, welche Technologie am Ende das Rennen macht. Hier sind zwei Ideen, in die man investieren kann.

Es gibt viel mehr Alternativen zu Lithium, als du (vielleicht) denkst

Lithiumzellen drohen angesichts der hohen Nachfrage aus dem Automobilsektor knapp zu werden. Engpässe entlang der Lieferkette sind kaum zu vermeiden, solange der Trend anhält. Und dagegen spricht wenig, da das Angebot an elektrifizierten Fahrzeugen täglich größer wird.

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Es grenzt an Verschwendung, Lithiumzellen in großer Stückzahl in stationären Energiespeichern zu verbauen. Klar ist aber auch, dass der Preis das Problem früher oder später lösen wird. Schließlich leidet die Wettbewerbsfähigkeit der Lösungen von führenden Herstellern wie Tesla (WKN: A1CX3T) und Fluence Energy (WKN: A3C6A3), falls die Lithiumpreise in die Höhe schießen sollten.

Von daher habe ich große Zweifel an den exponentiellen Wachstumsprognosen für stationäre Lithiumbatteriesysteme, die zum Teil kursieren. Gleichzeitig steigt nämlich die Wettbewerbsfähigkeit von konkurrierenden Ansätzen. Ingenieure sind sehr einfallsreich in diesem Segment.

Zuletzt wurden Hohlkugeln vorgeschlagen, die tief in einem Gewässer wie ein Pumpspeicherkraftwerk arbeiten. Oder beliebig skalierbare Luftverflüssigungsanlagen, wo die verdampfende Luft einen Generator antreibt. Auch Schwungräder erleben zuletzt wieder größeres Interesse dank ihres simplen Aufbaus und ihrer schnellen Reaktionsfähigkeit.

Solche Technologien können genauso wie Lithiumbatteriesysteme ortsunabhängig installiert werden, haben aber den Vorteil, dass sie über Jahrzehnte ohne Leistungsabfall zuverlässig arbeiten und ohne teure Rohstoffe auskommen.

Gezielt in diese investieren kann man allerdings meines Wissens noch nicht, auch wenn einige Energiekonzerne Beteiligungen an entsprechenden Entwicklern besitzen. Es gibt jedoch noch vielfältige weitere Technologien und zumindest in zwei davon kann man seit Kurzem auch gut investieren.

ESS inc. lässt Energie günstig fließen

Bereits seit vielen Jahren gelten Flussbatterien als aussichtsreicher Kandidat für große Energiespeicher. In diesen Nasszellen zirkulieren zwei energiespeichernde Elektrolyte in getrennten Kreisläufen. Geladene Flüssigkeit wird an einer Membran vorbeigeführt, an der ein Ionentausch erfolgt, der einen elektrischen Strom verursacht.

Die Tanks können beliebig groß sein, wobei verschiedene Elektrolyte infrage kommen. Am bekanntesten sind Vanadium-Redox-Akkumulatoren. Aber auch voll rezyklierbar organische Materialien sind möglich, wie es zum Beispiel die ambitionierte CMBlu Energy aus Alzenau beweist.

Nicht weniger ambitioniert ist ESS Tech (WKN: A3C5AN), die im Oktober mit einem SPAC einer amerikanischen Private-Equity-Gesellschaft fusionierte und dabei einen dreistelligen Millionenbetrag einsammelte. Sie setzt statt auf relativ teures Vanadium auf billige Salz- und Eisenverbindungen. Und diese sollen mindestens 25 Jahre ihre volle Leistung bringen.

Die derzeitigen Systeme sind darauf ausgelegt, bis zu 12 Stunden Stromausfall abzufedern, was deutlich mehr ist, als Lithiumsysteme derzeit bieten. Und das Ganze soll so zuverlässig und sicher funktionieren, dass die Münchener Rück (WKN: 843002) das Technologierisiko versichert. Die Argumente haben bereits diverse Energieversorger überzeugt.

Zuletzt hat vor wenigen Tagen Portland General Electric angebissen und schon in wenigen Jahren will ESS mehrere Gigawattstunden Kapazität installiert haben. Aktuell sei man in Vertriebsverhandlungen im Umfang von insgesamt 8 Mrd. US-Dollar. Nicht jede Chance wird auch in einen Auftrag konvertieren, aber es zeigt, dass das Interesse an dieser alternativen Batterietechnologie riesig ist.

Energy Vault hievt schwere Blöcke

Obwohl Energy Vault (bereits im Vorfeld handelbar über die Aktien von Novus Capital Corporation II (WKN: A2QPKM)) einen völlig anderen Ansatz als ESS wählt, sind die Argumente fast identisch:

  • Energielieferung bei Bedarf von bis zu 12 Stunden
  • kostengünstig und keine Abnutzung
  • skalierbar und ortsunabhängig
  • sicher, langlebig und rezyklierbar

Darüber hinaus soll die Ladezyklus-Effizienz mit über 80 % deutlich über den rund 75 % von Flussbatterien liegen. Das Gesamtpaket erscheint hochattraktiv.

Die dafür eingesetzte Technologie ist so smart wie simpel: Es werden wie in einem großen Parkhaus schwere – aus Bauschutt und Ähnlichem gegossene – Blöcke oben eingelagert und bei Energiebedarf kontrolliert nach unten herabgelassen. Diese Hubenergie wird dann per Generator in Strom umgewandelt.

Das Management gibt sich überzeugt davon, dass diese patentierte Technologie 2025 und darüber hinaus klar die kostengünstigste sein wird. Dass die Konstruktion der Struktur und der Blöcke mit einem sehr hohen lokalen Wertschöpfungsanteil erfolgt, ist ein weiterer Pluspunkt. So kann das System durch die Hinzunahme von lokalen Baufirmen schnell skaliert werden.

Es wirkt wie ein physikalisches Lehrbeispiel, wurde jedoch von Schweizer Ingenieuren und amerikanischen Private-Equity-Experten knallhart kommerziell durchkalkuliert. Keine andere bekannte Technologie kann so viel Energie so effizient speichern. Entsprechend stehen die Interessenten Schlange. Hunderte Projekte im Wert von zig Mrd. US-Dollar könnten im Laufe des Jahrzehnts umgesetzt werden.

Schon bis Ende 2023 soll die erste Milliarde in die Kasse fließen – und nebenbei viele Millionen Lithiumzellen überflüssig gemacht werden.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



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