BASF-Aktie für Dividendenjäger: Ist es Zeit, das Jahr 2009 zu vergessen?
Die BASF-Aktie (WKN: BASF11) ist für Dividendenjäger jetzt womöglich interessant. Wenn wir eine konstante Dividende in Höhe von 3,30 Euro voraussetzen, so läge die Dividendenrendite bei einem Aktienkurs von 66,23 Euro bei 4,98 %. Ohne Zweifel ein attraktives Niveau.
Allerdings ist die jetzige Höhe natürlich nicht entscheidend. Wobei die angekündigten Aktienrückkäufe definitiv ein Indikator dafür sind, wie stabil jetzt die operative Basis ist. Reicht das aus, um das Jahr 2009 zu vergessen? Eine spannende Frage, der wir heute auf den Grund gehen wollen.
BASF-Aktie & die Dividende: Das Jahr 2009
Vielleicht fragst du dich überhaupt, warum wir das Jahr 2009, eigentlich sogar das Jahr 2010 als eines werten sollten, das wir, wenn überhaupt, vergessen müssen. Der einfache Grund: Für das Geschäftsjahr 2009 hat das Management des DAX-Chemiekonzerns im Jahr 2010 die Dividende gekürzt. Statt wie zuvor zumindest 2,20 Euro an die Investoren auszuzahlen, ging es bei den Ausläufern der Finanzkrise auf 1,70 Euro abwärt. Immerhin: Das Minus ist nicht zu hoch.
Bemerkenswert ist im Moment mit Blick auf die BASF-Aktie, dass das Coronavirus und die Pandemie nicht zu einer Kürzung gereicht haben. In den vergangenen zwei Jahren ist zunächst die Ausschüttungssumme je Aktie von 3,20 Euro auf 3,30 Euro erhöht worden. Und im letzten Jahr hielt man die Dividende je Aktie konstant bei 3,30 Euro. Ohne Zweifel ein stabiles Niveau, wobei das Management jetzt erneut von einer progressiven, also vermutlich wachsenden Auszahlung je Aktie spricht.
Konstante Kapitalrückführungen sind durchaus ein Qualitätsmerkmal. Vergessen sollten wir das Jahr 2009 jedoch nicht. Auch in den vergangenen zwei Geschäftsjahren lagen die Ergebnisse je Aktie bei 2,98 Euro und einem Verlust von 1,54 Euro. Entsprechend ist hier ein Teil der Dividende der BASF-Aktie aus der Substanz gezahlt worden. Das dürfte nach dem Geschäftsjahr 2021 vorbei sein. Aber das Geschäft ist und bleibt weiterhin zyklisch, das sollten wir als Investoren zumindest mitnehmen.
Vergessen nicht, aber die Qualität würdigen
Mein Fazit zur BASF-Aktie und der Dividende ist daher: Wir sollten nicht vergessen, dass es schwierige Jahre gegeben hat. Sowie eine kleinere Dividendenkürzung nach dem Geschäftsjahr 2009. Das ist wichtig und gehört zu dem zyklischen Gesamtpaket dazu. Aber analog dazu sollten wir würdigen, dass der DAX-Zykliker sich an eine progressive und beständige Ausschüttungspolitik hält. Mich als Kritiker der teilweise nicht nachhaltigen Ausschüttungen hat das Management mit dem Verbleib bei der konstanten Auszahlung eines Besseren belehrt.
Geht die Historie weiter, so ähnelt die BASF-Aktie vielleicht irgendwann mit Blick auf die Dividendenqualität der Münchener Rück (WKN: 843002). Einzelne, schwierige Geschäftsjahre gab es auch bei dem DAX-Rückversicherer, das bringt das Geschäftsmodell mit sich. Aber hier gibt es trotz dieser in einzelnen Jahren schwierigen Ausgangslage seit über fünf Jahrzehnten eine stets konstante Dividende auf dem Niveau des Vorjahres. Mit im kommenden Jahr ca. 12 Jahren ist der Weg des DAX-Chemiekonzerns zwar noch lang, die erste Krise ist jetzt jedoch ohne Kürzung gemeistert.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt Aktien von BASF und der Münchener Rück. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.