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Vorsatz 2022: Nicht auf Crash-Propheten hören und selber denken

Bär im Anzug steht vor sinkendem Kurs Börsencrash Crash an der Börse
Foto: Getty Images

In den letzten Tagen habe ich ein YouTube-Video mit Andreas Beck gesehen. Wenn man sich für deutsche YouTube-Kanäle rund um den Kapitalmarkt interessiert, kommt man an diesem Namen kaum vorbei. Der Mann kommt immer kompetent und rational rüber, was wohl auch an seiner Ausbildung als Mathematiker liegt. Das kann man von seinem Gesprächspartner in diesem Video, dem Crash-Propheten Marc Friedrich, nicht unbedingt behaupten.

In einem Land, das in den letzten Monaten einen Hang zu Verschwörungstheorien und simplen Erklärungen komplizierter Sachverhalte offenbarte, ist der Beruf des Crash-Propheten äußerst profitabel. Mit zahlreichen Auftritten in Talkshows und Sachbuch-Bestsellern lässt sich sicherlich gut leben. Fakten spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle.

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Was Marc Friedrich so empfiehlt

Was empfiehlt Marc Friedrich nun den Privatanlegern? Im Interview mit Andreas Beck spricht er immer wieder von begrenzten Sachwerten als sichere Anlage, mit der man im größten Crash aller Zeiten der Gewinner ist. Ich bin vor Lachen fast vom Stuhl gefallen, als er die Alternativen zu Aktien aufzählte. „Oldtimer, Uhren und wahrscheinlich Aktien“ sind laut ihm Gewinner, wenn es zum großen Crash oder dieser durch unbegrenztes Geld der Notenbanken aufgeschoben wird.

Noch bessere Chancen sieht er aber in Bitcoin, Gold, Rohstoffen oder Minenaktien. Diese schneiden in seinen Augen sicher besser ab als der bereits gut gelaufene MSCI World oder Immobilien. Einerseits macht mich diese nicht begründete Gewissheit, die Zukunft vorhersagen zu können, äußerst misstrauisch. In der Zeitschrift Fairvalue wurden einige Jahre später die Prognosen von Marc Friedrich und seinem ehemaligen Partner Matthias Weik aus ihrem gemeinsamen Bestseller „Der größte Crash aller Zeiten“ untersucht. Dabei wurden so viele falsche Prognosen und Falschaussagen aufgedeckt, dass es eigentlich ein Wahnsinn ist, dass der Mann immer noch publizieren darf.

Außerdem raten seine Tipps Kleinsparern, in wenig transparente Nischenmärkte wie Oldtimer und Uhren zu investieren. Diese sind aufgrund fehlender Expertise und der Schwierigkeit zu diversifizieren aber absolut nicht für diese geeignet. Hier gibt es keinen MSCI World, in den man einfach breit investieren kann. Anleger müssen diese Objekte auch noch richtig lagern, um ihren Wert zu erhalten.

Nicht blind auf Crash-Propheten vertrauen

Alle Anlageempfehlungen von Marc Friedrich haben eines gemeinsam. Sie beruhen auf der Greater-Fool-Theorie. Der Preis der empfohlenen Finanzprodukte wird allein dadurch bestimmt, später jemanden zu finden, der bereit ist, einen noch höheren Preis zu zahlen. Anders als bei hochwertigen Unternehmen oder einer vermieteten Immobilie gibt es bei seinen Favoriten keine laufenden Einnahmen aus der Wertschöpfung. Eine globale Finanzkrise vernichtet Existenzen. Wer glaubt, dass Oldtimer in einer solch schweren Zeit gefragt sind, ist in meinen Augen einfach nicht seriös.

Ohne viel Hokuspokus: Wer sich nicht tiefer in die Materie des Investierens einarbeiten möchte, sollte sich Produkte wie den iShares MSCI World UCITS ETF (WKN: A0RPWH) genauer ansehen und nicht auf Crash-Propheten hören.

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Florian Hainzl besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien Wertpapiere.



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