Wenn ich 2.000 Euro übrig hätte, würde ich diese deutsche Aktie kaufen!
Angenommen, ich hätte 2.000 Euro zur Verfügung und wäre auf der Suche nach einer langfristigen und interessanten Anlagemöglichkeit, dann würde ich diesen Betrag wohl in den deutschen Laborausrüster Sartorius (WKN: 716560) investieren.
Doch was macht das Unternehmen so interessant? Weshalb konnte die Aktien im Jahr 2021 über 41 % steigen? Und was hat es mit den gleichnamigen Sartorius Vorzugsaktien (WKN: 716563) auf sich?
Geschäftsmodell
Ein Grund, weshalb Sartorius in den vergangenen Jahren hohe Renditen verzeichnen konnte, liegt in der Stabilität und Krisensicherheit des Geschäftsmodells. Denn als Laborausrüster von pharmazeutischen Unternehmen unterliegt man sozusagen geringeren konjunkturellen Schwankungen.
Des Weiteren befeuerten auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Geschäftsentwicklung von Sartorius. Dies äußert sich zum einen durch eine erhöhte Nachfrage durch intensivierte Forschungs- und Produktionstätigkeiten. Zum anderen wurden die Vorteile von dezentralen Produktionsstätten von vielen westlichen Ländern erkannt, da man dadurch die Abhängigkeit von China reduzieren kann. Die dadurch erhöhte Nachfrage spiegelt sich in der Geschäfts- und Kursentwicklung von Sartorius wider.
Bewertung & Ausblick 2025
Keine Frage, für Stabilität und Krisenresistenz sind Investoren bereit, einen Aufschlag zu bezahlen. Dies äußerst sich in der Regel durch höhere Bewertungskennzahlen wie das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis). Dieses wird für die Sartorius Stammaktie im aktuellen Geschäftsjahr bei ca. 78,15 erwartet (Stand: 28.12.2021, maßgeblich für alle Kennzahlen). Ein hoher Wert, wenn du mich fragst.
Die hohe Bewertung ist jedoch auch dadurch getrieben, dass der Laborausrüster weiterhin starke Wachstumschancen prognostiziert. So veröffentlichte das Unternehmen vor einigen Wochen eine Langfristprognose bis ins Geschäftsjahr 2025. Diese besagte, dass das Unternehmen im Jahr 2025 Umsatzerlöse von 5 Mrd. Euro bei einer operativen Marge von hohen 32 % erwartet.
Verwirrung um die Aktiengattung
Entscheidet man sich nun für eine Investition in Sartorius, steht man vor der Wahl, ob man zur Vorzugs- oder Stammaktie greift. Eines vorweg, grundsätzlich investiert man mit beiden Aktiengattungen in Sartorius. Jedoch gibt es gesellschaftsrechtliche Unterschiede, wie dies zum Beispiel bei Volkswagen der Fall ist.
Denn als Inhaber der Stammaktie erhält man eine minimal niedrigere Dividende, bekommt dafür jedoch ein Stimmrecht. Als Anteilseigner von Vorzugsaktien verzichtet man auf dieses Stimmrecht und bekommt dafür eine leicht höhere Dividende. Meines Erachtens zahlt sich die höhere Dividende im Falle von Sartorius jedoch nicht aus. Denn diese liegt bei der Vorzugsaktie um lediglich 0,01 Euro höher als bei der Stammaktie.
Des Weiteren ist die Kursentwicklung der Vorzugsaktien in den letzten Monaten deutlich besser als jene der Stammaktien. Begründen lässt sich dies durch die erhöhte Liquidität durch die Aufnahme in den DAX. Wenngleich eine erhöhte Liquidität für Fonds Vorteile bietet, erschließen sich mir die Vorteile für Kleinaktionäre nicht.
Denn während eine Vorzugsaktie derzeit um ca. 591 Euro den Besitzer wechselt, sind Stammaktie für ca. 486 Euro zu haben. Da die Bewertung der Stammaktie in der Vergangenheit sogar höher als jene der Vorzugsaktie war und ich für Kleinanleger keine bedeutenden Nachteile erkenne, würde ich derzeit zur Stammaktie tendieren.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Michael besitzt Aktien von Sartorius und Volkswagen. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Volkswagen AG.