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3 Vorhersagen für 2022, mit BioNTech, Bayer und der Deflation

Foto: Getty Images

Die letzte Tage des Jahres brechen an und rund um den Jahreswechsel bietet es sich an, seine Finanzen in Ordnung zu bringen. Dazu gehört – neben steuerlichen Angelegenheiten – die Bereinigung seiner Investitionen und das Zurechtlegen einer Strategie für das kommende Jahr. Doch was erwartet uns eigentlich 2022? Hier sind drei weitere Ideen.

1. Prognose: BioNTech erkauft sich eine zukunftsfeste Basis

Vor einem Jahr, als die ersten Impfkampagnen gerade angelaufen waren, hatte ich vorausgesagt, dass BioNTech (WKN: A2PSR2) 2021 rund 3 Mrd. Euro Gewinn einfahren könnte. Schon bald darauf wurde klar, dass es noch weitaus mehr werden würde. Zu den wohl weit über 9 Mrd. Euro in diesem Jahr dürfte 2022 ein Nettogewinn in ähnlicher Höhe folgen.

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Zwar steigt die Anzahl der Wettbewerber und die Preise müssen möglicherweise gesenkt werden. Aber die Nachfrage nach mRNA-Impfstoffen bleibt hoch. Noch immer sind Entwicklungsländer in Afrika und Asien stark unterversorgt und die neuen Varianten erfordern regelmäßige Anpassungen und Auffrischungen. Von daher wird BioNTech sicherlich auch noch 2023 gute Geschäfte machen.

Gleichzeitig muss das Management aber schauen, dass es das Unternehmen für die Zeit nach dem Abflauen der Impfnachfrage sattelfest macht. Einerseits wird das Unternehmen versuchen, mit Hochdruck seine Krebstherapien zur Marktreife zu entwickeln. Sie waren der primäre Grund, warum BioNTech zum Börsengang mit rund 4 Mrd. US-Dollar bewertet wurde.

Aber das ist offensichtlich nicht genug für ein Unternehmen, das heute über 60 Mrd. US-Dollar auf die Waage bringt. BioNTech wird sich daher schon bald breiter aufstellen wollen. Ideal wäre zum Beispiel die Akquisition von Teilen der Evotec (WKN: 566480). Die Hamburger bringen viel Projektmanagementerfahrung mit und agieren seit Jahren als Wagniskapitalgeber. Beides wäre überaus nützlich für BioNTech in dieser Phase.

Spannend wäre auch eine Akquisition von Centogene (WKN: A2PUCU), die sich auf seltene Krankheiten fokussiert und dafür eine einzigartige Gendatenbank aufgebaut hat. Da die Kosten dafür hoch und die Einnahmen gering sind, ist Centogene finanziell schwach auf der Brust. BioNTech hingegen könnte den Betrieb aus der Portokasse am Laufen halten.

Selbst wenn BioNTech beide kauft und voll in seine laufenden Programme investiert, bleibt noch genug Geld übrig für die Übernahme eines umsatzstarken Mitbewerbers. Schon Ende 2022 könnte BioNTech eine neue Entwicklungsstufe erreicht haben.

2. Prognose: Bayer wird 2022 den DAX anführen

Der DAX hat sich 2021 hervorragend entwickelt. Zum 22. Dezember ging es 13,6 % seit Jahresanfang nach oben, angeführt von Merck KGaA (WKN: 659990), deren Wissenschaftskompetenz 2021 dringend gefragt war. Zwischenzeitlich hat sich der Leitindex auf 40 Werte erweitert. Mitbewerber Sartorius (WKN: 716560) hat sogar eine noch etwas bessere Performance hingelegt.

Vor einem Jahr war es vielleicht absehbar, dass eine Aktie aus dem Bereich Gesundheit das Rennen machen würde. Aber wie schaut es für 2022 aus? Wird einer die schnell wachsenden Technologieunternehmen wie etwa HelloFresh (WKN: A16140) an der Spitze stehen? Oder eher ein Substanzwert wie die Deutsche Bank (WKN: 514000)?

Ich denke, dass erneut ein Unternehmen aus dem Pharmaumfeld das Feld anführen wird. Diesmal allerdings Nachzügler Bayer (WKN: BAY001). Noch ziehen sich die milliardenschweren Monsanto-Prozesse hin. Aber im Laufe des Jahres sollte es gelingen, einen großen Schritt nach vorn zu machen. Und dann rücken auch wieder die zahlreichen Innovationen im Kerngeschäft in den Vordergrund.

Das reicht von neuartigen Medikamenten für Nierenschäden über Krebstherapien bis hin zu digital getriebenen Agrarlösungen und kurzwachsendem Mais. Einem erwarteten operativen Gewinn (EBIT) von rund 8 Mrd. Euro in diesem und im nächsten Jahr steht eine Marktkapitalisierung von gerade einmal 46 Mrd. Euro gegenüber.

3. Prognose: Im zweiten Halbjahr reden wir wieder über Deflation

Ein wichtiges Anlegerthema stellt derzeit die Entwicklung der Inflation dar. Aktuell scheint alles teurer zu werden. Der Transport macht die Energie teurer und die Energie den Transport und in der Folge die Arbeitskosten, die Kosten für Komponenten und der Endprodukte. Wenn es dumm kommt, gewinnt damit ein Kreislauf an Kraft, der die Inflation auf ungeahnte Raten hochtreibt.

Diverse Volkswirte skizzieren aktuell ein solches Szenario. Sie warnen, dass das Festhalten an Nullzinsen zusätzlich noch zu einer Abwertung der Währung führen würde, mit der Folge, dass Importe sich verteuern. Zentralbanker wie Christine Lagarde bleiben hingegen bei ihrer Einschätzung, dass das Phänomen ein vorübergehendes bleibt.

Auch wenn sie dafür derzeit einiges an Kritik von Hans-Werner Sinn und anderen einstecken muss, denke ich, dass sie am Ende Recht behalten wird. Bereits jetzt lösen sich die zwischenzeitlich akuten Engpässe in einigen Bereichen auf und was die Energiepreise angeht, ist eine Stabilisierung absehbar. Die niedrigen Zinsen wiederum könnten zwar prinzipiell die Währung schwächen, aber die anderen stehen ja auch nicht besser da. Da wird sich nicht viel verschieben.

Im Zweifelsfall liegt es nahe, den Terminmarkt zu konsultieren. Dort sind derzeit weder Signale für eine kommende Zinswende noch für inflationsbedingt steigende Ölpreise zu erkennen, im Gegenteil.

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Ralf Anders besitzt Aktien von Centogene. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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