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Vorsicht bei Börsengängen: Tech-IPOs waren im Jahr 2021 furchtbare Investments

2 Frauen heben ablehnend ihre Hände Aktien
Foto: Getty Images

Börsengänge von Unternehmen sind für uns Anleger immer aufregend. Denn sie vergrößern unsere Auswahl an möglichen Aktien und ermöglichen uns, früh an einer unternehmerischen Story teilzuhaben. Es gibt genug Beispiele für Aktien, die ihre frühen Investoren sehr reich gemacht haben.

Doch aktuell stehen Tech-IPOs miserabel da: Die allermeisten Technologieaktien, die 2021 den Börsengang wagten, befinden sich mindestens 20 % unter ihrem Hoch – also per Definition in einem Bärenmarkt. Daraus lässt sich eine wertvolle Lektion für Anleger ziehen.

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Warum Tech-IPOs so miserabel abschneiden

Hoch bewertete, wachstumsstarke Unternehmen, die rote Zahlen schreiben, wurden am Aktienmarkt zuletzt abgestraft. Das kann man am Kursverlauf des Ark Innovation ETF der Starinvestorin Cathie Wood erkennen, die 2018 mit ihrem (mittlerweile übertroffenen) 4.000-US-Dollar-Kursziel für Tesla bekannt geworden war. Ihr Fonds verlor allein seit Anfang November 22 % an Wert. Dahinter steckt die Sorge vor höheren Zinsen aufgrund der steigenden Inflation. Höhere Zinsen belasten Wachstumsaktien tendenziell stärker als Value-Titel.

Die Tech-IPOs aus 2021 hat es noch einmal härter getroffen als den Ark Innovation ETF. Das US-Finanzmedium CNBC hat 55 Börsengänge im Technologiebereich ausfindig gemacht. 54 dieser Aktien befinden sich in einem Bärenmarkt (Stand: Schlusskurse vom 6. Dezember 2021). Die eine Aktie, die sich dem Trend entgegenstellte, war der Chip-Auftragsfertiger Globalfoundries (WKN: A3C6AF).

Zu den am härtesten getroffenen Tech-IPOs gehörten das Fintech Robinhood (WKN: A3CVQC) mit minus 74 %, der Automatisierungssoftware-Anbieter UiPath (WKN: A3CND6) mit minus 50 %, die Krypto-Handelsplattform Coinbase (WKN: A2QP7J) mit minus 39 % und der Elektroauto-Hersteller Rivian (WKN: A3C47B) mit minus 35 % seit ihren jeweiligen Hochs.

Was Investoren daraus für 2022 lernen können

Die wohl wichtigste Lektion für Anleger ist: Kaufe Wachstum nicht zu jedem Preis. Wachstumsaktien haben im vergangenen Jahrzehnt eine Periode extremer Outperformance gegenüber Value-Aktien erfahren. Dahinter steckte nicht etwa ein wesentlich stärkeres Gewinnwachstum, sondern zum überwiegenden Teil eine steigende Bewertung dieser Titel. Das hat sich für Growth-Investoren in den letzten Jahren hervorragend ausgezahlt. Insbesondere die großen, bekannten Tech-Konzerne und Plattformanbieter haben extreme Kursanstiege verzeichnet.

Aber diese Entwicklung steigert eben auch das Risiko für Rückschläge. Das gilt besonders für Tech-IPOs. Denn die Unternehmen sind in der Regel unprofitabel und benötigen das Kapital aus dem Börsengang für ihre Wachstumspläne. Ihre hohen Bewertungen basieren auf Versprechen. Das macht diese Aktien besonders anfällig.

Wer Enttäuschungen vermeiden möchte, sollte in Zukunft verstärkt darauf achten, dass Wachstumsaktien ihre hohen Bewertungen auch auf realistische Art und Weise rechtfertigen können. Es sollte ein klarer, risikoarmer Pfad erkennbar sein, wie das Unternehmen eines Tages deutlich mehr wert sein könnte als zum Zeitpunkt des Börsengangs. Wenn eine Aktie diesen einfachen Test nicht besteht, dann ist der zugehörige IPO für mich völlig uninteressant – ganz egal, wie reizvoll er auch klingen mag.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla und UiPath Inc. und empfiehlt Coinbase Global Inc.



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