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Vorsicht bei der Stellantis-Aktie: Diese Elektro-Strategie führt geradewegs in die Geschichtsbücher

Foto: Getty Images

Unter hohem politischen Druck und aufgrund der stark steigenden Nachfrage nach Elektroautos bekennen sich immer mehr Autohersteller zu Elektroautos. Einige, wie Volkswagen, scheinen es ernst zu meinen und gehen die Transformation chancenorientiert an. Bei anderen hat man eher den Eindruck, dass die Elektromodelle zu reinen Compliance-Autos verkommen. Genau das ist bei Stellantis (WKN: A2QL01) der Fall, dem Konzern, der hinter Fiat, Opel, Peugeot und rund einem Dutzend anderer Marken steht. Und das könnte für die Stellantis-Aktie böse enden.

Elektroautos als Compliance-Projekt

Gegenüber Reuters beschwerte sich Stellantis-CEO Carlos Tavares über den externen Druck auf Autohersteller, schneller in Richtung Elektroautos zu steuern. Damit gemeint sind die Ambitionen der EU, Großbritannien, Kalifornien und anderer Absatzmärkte, den Verkauf von Verbrennern ab einem bestimmten Zeitpunkt auslaufen zu lassen.

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Die zusätzlichen Kosten lägen über dem, was die Autoindustrie aushalten könne. Denn die Mehrkosten eines Elektroautos gegenüber einem Verbrenner würden 50 % betragen. Dieser Aufschlag ließe sich so nicht an den Kunden weitergeben. Autohersteller wie Stellantis stünden dann vor der Wahl zwischen geringerem Absatz und niedrigen Margen.

Wenn es doch bloß einen Ausweg aus diesem Dilemma gäbe. Nun, den gab es – und das Zeitfenster war lange genug offen. Schon 2006 veröffentlichte Tesla-CEO Elon Musk den mittlerweile legendären „geheimen Masterplan von Tesla Motors“. Musk hatte die Problematik der hohen Kosten erkannt. Die Lösung bestand darin, mit einem hochpreisigen Sportwagen in den Markt einzusteigen und die Erträge wiederum für die Entwicklung immer günstigerer, volumenfähiger Autos zu nutzen. Nun erzielt Tesla mit seinen Elektroautos Bruttomargen von fast 30 %, während sich Investoren der Stellantis-Aktie mit knapp 20 % zufriedengeben müssen.

Die Stellantis-Aktie und das Dilemma des Innovators

Diese Geschichte ist fast schon eine Bilderbuch-Fallstudie für das berühmt-berüchtigte „Dilemma des Innovators“. Für Stellantis und seine Vorgängerkonzerne war der Elektroauto-Markt lange nicht lukrativ, da die Technologie noch in den Kinderschuhen steckte und die Nachfrage gering war. Jetzt, wo der Markt langsam auf eine kritische Größe angewachsen ist, muss Stellantis bei fast Null anfangen, während Konkurrenten wie Tesla ihre Produkte schon stark weiterentwickelt und die Kosten optimiert haben.

Das ist eine ausgesprochen schlechte Ausgangsposition für die Stellantis-Aktie und das zugrunde liegende Unternehmen. In der Vergangenheit sind schon viele Marktführer dem Innovator’s Dilemma zum Opfer gefallen. Stellantis wäre nicht der erste, sondern nur ein weiterer Eintrag in einer langen Liste.

Um den Rückstand auszugleichen, möchte Stellantis-CEO Tavares auf überdurchschnittliche Produktivitätssteigerungen von 10 % im Jahr setzen, während bisher in der Autoindustrie zwei bis drei Prozent die Norm gewesen seien. Nur den Ursprung dieser Vervierfachung des Produktivitätswachstums lässt Tavares offen. Meiner Meinung nach sollten Investoren der Stellantis-Aktie über diese Tatsache besorgt sein.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla und Volkswagen AG.



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