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Mehr als Wasserstoff: Darum kann die Thyssenkrupp-Aktie 2022 um über 100 % steigen

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Foto: Getty Images

Haben schon alle verstanden, wie sehr sich Thyssenkrupp (WKN: 750000) mittlerweile weiterentwickelt hat? Über Jahre hinweg hatten Anleger den Mischkonzern gedanklich aufs Abstellgleis gestellt. Ein typischer Verlierer aus vergangenen Jahrhunderten, der verzweifelt versucht, sich gesund zu schrumpfen, und doch immer nur auf neue Probleme stößt. Die Zeiten haben sich geändert, mit der Thyssenkrupp-Aktie ist wieder zu rechnen. Hier sind die Gründe.

Die Bilanz ist wieder robust

Im Februar 2020 hätte man für einen Moment denken können, dass die traditionsreiche Geschichte von Thyssenkrupp ein wenig glorreiches Ende gefunden habe. Zum 30. September 2019 standen gerade noch 1,75 Mrd. Euro Eigenkapital in der Bilanz, die meisten Geschäftsbereiche arbeiteten noch defizitär und der rettende Elevator-Deal schien noch nicht in trockenen Tüchern zu sein.

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Dann kamen Pandemie, Stillstand und ein Verfall der Stahlpreise. Es hätte Thyssenkrupp das Genick brechen können. Wie wir heute wissen, gelang es dennoch, das Liftgeschäft zu einem erstaunlich guten Preis zu verkaufen. Dem Konzern wurde sozusagen ein neues Leben geschenkt und CEO Martina Merz setzte alles daran, diese Chance nicht verstreichen zu lassen.

Innerhalb kürzester Zeit hat sich nicht nur die Liquidität, sondern auch das Eigenkapital vervielfacht. Stolze 10,4 Mrd. Euro Buchwert stehen den Aktionären zum 30. September 2021 zu. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt damit bei etwa 0,6, was gewöhnlich als ein komfortabler Sicherheitspuffer angesehen wird. Dazu trugen auch die weiteren Deals bei, die das Management in den letzten Quartalen eingefädelt hat.

Anleger könnten bald drei Thyssenkrupp-Aktien besitzen

All das wäre nicht viel wert, wenn das verbleibende Geschäft weiterhin schwächeln würde. Doch das „Multi Tracks“-Konzept von Merz hat wirklich eine sehr positive Wirkung entfaltet. Die Geschäftsbereiche waren so gezwungen, sich intensiv Gedanken zu machen, wie sie sich für die Zukunft aufstellen wollen, um eine bessere Perspektive zu haben. Auf diese Weise ist es gelungen, den Kapitalabfluss des „Multi Tracks“-Segments zu drehen.

Nachdem die Grobarbeit geleistet ist, kann das Management sich nun an die Feinarbeit machen. Dazu gehört die Verselbstständigung des Stahlsegments. Noch vor einigen Monaten hätte sich dies nach einer Herkulesaufgabe angehört, als noch von „Stahlschwemme“ die Rede war. Heute reden wir von Engpässen und die Preise sind so hoch wie lange nicht mehr.

Davon sieht man in den Kennzahlen von Thyssenkrupp noch nicht viel, weil das „Steel Europe“-Segment in vielen Fällen noch zu früher vereinbarten günstigen Preisen liefern muss. Doch nun kann es längerfristige Verträge zu hochlukrativen Konditionen abschließen, von denen es selbst dann noch profitieren wird, wenn die Engpasslage sich wieder normalisiert. Und das ist keine kleine Sache!

Denn plötzlich eröffnet sich damit ein Weg nach vorn, von dem kaum zu träumen war, als manch einer lieber die modernisierungsbedürftigen Werke abgewickelt hätte, als neues Geld nachzuschießen. Aus einer Sanierungsstory wird somit eine Börsenstory. Beim aussichtsreichen Grünstahl-Rennen befindet sich Thyssenkrupp nun möglicherweise in der Poleposition.

Noch konkretere Börsenpläne bestehen beim 66:34-Jointventure Uhde Chlorine Engineers. Es besteht also die Chance, dass Anleger in einigen Monaten plötzlich drei TK-Aktien mit unterschiedlichem Chance-Risiko-Profil im Depot haben: Stahlwerke, Elektrolyse und den stärker fokussierten Konzern rund um den Stahlhandel, Großwälzlager, Nockenwellen und U-Boote.

Thyssenkrupp lässt rund um Offshore-Wind, Elektrolyse und Brennstoffzellen aufhorchen

Während bei den Stahlwerken eine komplette Abspaltung denkbar ist, will das Management am Elektrolysegeschäft die Mehrheit behalten. Dieses steht zwar hartem Wettbewerb gegenüber, aber die dominante Position bei der Chloralkali-Elektrolyse hilft enorm für die Skalierung des Wasserstoffgeschäfts.

Und der Konzern hat auch darüber hinaus ein großes Interesse daran, die Wasserstoffwirtschaft in Schwung kommt:

Erstens hat der Anlagenbau eine Menge zu bieten, um den Wasserstoffeinsatz und die Herstellung von grünem Ammoniak und grünem Methanol voranzubringen. Zweitens hat Thyssenkrupp mit Industriepartnern eine schlüsselfertige Lösung zur Massenfertigung von Brennstoffzellenkomponenten entwickelt. Und drittens wird für die Herstellung von Wasserstoff unendlich viel Grünstrom gebraucht, wovon die geschmiedeten Windturbinenkomponenten profitieren.

Natürlich gibt es trotz allem noch einiges an Thyssenkrupp herumzukritisieren. Aber verbindet man die kurzfristige Aussicht auf mehr als 35 Mrd. Euro Umsatz und 1,5 Mrd. Euro Betriebsgewinn mit der weiteren Bilanzstärkung durch den Abschluss wertsteigernder Transaktionen und den neuen Wachstumspfeilern, dann erscheint die aktuelle Bewertung irrational günstig.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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