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Thyssenkrupp-Aktie: Ist sie jetzt ein Investment?

Metallverarbeitung
Foto: Getty Images

Der Thyssenkrupp (WKN: 750000)-Konzern und seine Aktien haben eine lange schwierige Phase hinter sich. Nach dem Rekordjahr 2008 mit einem Gewinn von 2,2 Mrd. Euro geriet der Konzern in eine Krise, von der er sich bis heute nicht erholt hat. Strategische Fehlinvestments, aber auch eine Wettbewerbsverschärfung führten immer wieder zu hohen Verlusten.

Thyssenkrupp möchte die Stahlsparte abspalten

Aufgrund der osteuropäischen und asiatischen Konkurrenz wurde das eigentliche Kerngeschäft Stahl zu einem Bereich, den der Konzern heute nur noch abstoßen möchte. Der aktuelle Thyssenkrupp-Plan sieht deshalb eine Abspaltung und den Börsengang für diesen Geschäftsbereich vor. Ein Verkauf ist im letzten Jahr gescheitert. Im März 2022 könnte das Management nun den Spin-off beschließen.

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Neben dem schwierigen Wettbewerbsumfeld wird das Stahlgeschäft von Pensionsrückstellungen in Höhe von 3,5 Mrd. Euro belastet. Hinzu kommen sehr hohe Investitionen, um das Geschäft langfristig CO2-neutral zu gestalten.

Im letzten Geschäftsjahr 2020/2021 ging es in diesem Segment wieder aufwärts. Der Umsatz stieg um 27 % auf 8.932 Mio. Euro und das bereinigte EBIT erreichte mit 116 Mio. Euro nach einem Verlust von -820 Mio. Euro im Vorjahr wieder den profitablen Bereich. Mehr als die Hälfte des bis 2026 geplanten Stellenabbaus ist bereits realisiert.

Thyssenkrupp profitiert von anziehender Konjunktur

Thyssenkrupp gelang im vergangenen Geschäftsjahr 2020/2021 insgesamt die Wende. So stieg der Umsatz um 18 % auf 34,0 Mrd. Euro und das bereinigte EBIT fiel mit 796 Mio. Euro (Vorjahr: -1.759 Mio. Euro) wieder positiv aus. Unter dem Strich stand dennoch ein kleiner Verlust von -25 Mio. Euro. Der operative Cashflow erreichte nach -3.326 Mio. Euro im Vorjahr mit 92 Mio. Euro den positiven Bereich. Von den geplanten 12.000 Stellen bis zum Geschäftsjahr 2023/2024 wurden bereits etwa 7.800 abgebaut.

Konjunkturbedingt konnten insgesamt alle Segmente im Geschäftsjahr 2020/2021 den Umsatz steigern. Auch das bereinigte EBIT schnitt in fast allen Segmenten wieder positiv ab. Nur Multi Tracks (Anlagenbau, Edelstahl und Grobblech) verbuchte ein Minus von 298 Mio. Euro (Vorjahr: -593 Mio. Euro). Dennoch steigerte sich Thyssenkrupp auch in diesem Bereich.

Allein im vierten Geschäftsquartal 2020/2021 erzielte der Konzern einen Gewinn von 143 Mio. Euro und ein Umsatzplus von 19 %, was die aktuell positive Entwicklungsrichtung unterstreicht.

Die neuen Ziele für das Geschäftsjahr 2021/2022 lassen die Investoren aufhorchen. In diesem strebt Thyssenkrupp einen Gewinn von mindestens 1 Mrd. Euro an. Der Umsatz soll im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Der Konzern will unter anderem vom Zukunftsmarkt Wasserstoff profitieren und plant deshalb für Uhde Chlorine Engineers einen Börsengang. Anders als bei der Stahlsparte möchte Thyssenkrupp aber hier die Anteilsmehrheit behalten.

Fazit

Thyssenkrupp befindet sich kurzfristig vor allem aufgrund der anziehenden Konjunktur auf dem Weg der Besserung. Die Aktien sind weiterhin günstig bewertet und könnten kurzfristig profitieren. Doch langfristig wird der Konzern weiterhin stärker von der Konjunkturentwicklung abhängig bleiben und muss eine nachhaltig positive Entwicklung erst noch unter Beweis stellen.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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