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Jetzt mal Klartext: Die Rivian-Aktie ist maßlos überteuert

Mädchen mit Seifenblase
Foto: Getty Images

Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf, im Westen wird sie untergehen, und am Ende des Handelstages wird die Rivian-Aktie (WKN: A3C47B) höher stehen.

Es könnte nicht mehr lang dauern, und Grundschulkinder werden diese leicht abgewandelte Version des bekannten Merksatzes über den Sonnenverlauf lernen. Diesen Eindruck werde ich nicht los, wenn ich mir den Kurs der Rivian-Aktie ansehe, der unbeirrt von seiner eigenen Überbewertung immer neue Höhen erklimmt.

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Die Rivian-Aktie ist überbewertet

Ich bin ein langfristiger Tesla-Aktionär und daher mit optisch hohen Bewertungen vertraut. Der Unterschied ist: Bei Tesla sehe ich ein sehr realistisches Potenzial, die aktuelle Bewertung mit Wachstum und hohen Gewinnmargen zu rechtfertigen. Bei der Rivian-Aktie fehlt mir dagegen jegliche Fantasie, wie um alles in der Welt das gelingen soll.

Als Allererstes schreckt mich bei der Rivian-Aktie das hohe fundamentale Risiko in den nächsten Jahren ab. Den Produktionshochlauf für drei Modelle gleichzeitig zu stemmen, wird unfassbar schwierig und teuer. Möglicherweise werden Kapitalerhöhungen nötig, die auf die Stimmung drücken.

Selbst im Erfolgsfall erwarte ich vom aktuellen Niveau aus keine tollen Renditen mehr von der Rivian-Aktie. Dafür ist sie schlicht und ergreifend bereits zu stark gestiegen. Bis 2030 will das Unternehmen seine Produktionskapazitäten auf gerade einmal eine Million Fahrzeuge ausbauen. Tesla will bis dorthin beim Zwanzigfachen sein und besitzt neben dem reinen Autobau noch weitere Geschäftszweige, ist per 16. November 2021 aber nur knapp sieben Mal so viel wert.

Das ist nur einer der vielen Wege, um die irrsinnige Bewertung der Rivian-Aktie deutlich zu machen.

Was ist los bei der Rivian-Aktie?

Die Rivian-Aktie treibt das klassische „Greater Fool“-Spiel: Investoren kaufen teuer ein, da sie auf die Existenz eines „noch größeren Trottels“ setzen, der ihnen die Aktie zu einem noch höheren Preis abkaufen wird. Gepaart wird das Ganze noch mit einer ordentlichen Portion FOMO – die Angst, etwas zu verpassen. Investoren fürchten, dass da gerade etwas an ihnen vorbeigeht.

Die Entwicklung der Rivian-Aktie erinnert mich an die Performance der Nintendo-Aktie (WKN: 864009) beim Release des Hype-Spiels Pokémon GO im Jahr 2016. Für einige Wochen vergaßen Millionen Menschen ihren eigentlichen Lebenszweck und wurden auf ihren Handys zu Pokémon-Trainern. Gleichzeitig verdoppelte sich der Aktienkurs der Japaner in nur sieben Handelstagen.

Anschließend brauchte er nur sechs Börsentage, um fast 40 % zu fallen. Sehr viele Greater Fools verloren sehr viel Geld und wären wohl besser dabeigeblieben, Taubsi und Pikachu zu jagen.

Wie geht es weiter?

Wie lange es noch dauert, bis der Rivian-Aktie die Greater Fools ausgehen, das lässt sich unmöglich vorhersagen. Doch für mich persönlich steht fest, dass es schon bald einen verlustreichen Handelstag geben wird, an den sich weitere Panikverkäufe anschließen werden.

Und so könnte es doch sein, dass Grundschulkinder weiter die altbekannte Eselsbrücke zum Sonnenlauf lernen werden.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. The Motley Fool empfiehlt Nintendo.



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