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Überholt Hyzon Motors den Wasserstoff-Superstar Plug Power bald rechts?

Hürdensprint
Foto: Getty Images

Auf den ersten Blick scheinen Hyzon Motors (WKN: A2QF40) und Plug Power (WKN: A1JA81) nicht direkt in Konkurrenz zueinander zu stehen. Der eine baut Wasserstoff-Lkws und der andere Brennstoffzellen für Gabelstapler. Aber beide sind mit viel Kapital ausgestattet und entwickeln sich schnell weiter. Hyzon hat ähnliche Ziele wie Plug Power und kann auf eigene Stärken verweisen.

Ein ungleiches Duell?

Im Moment favorisiert der Markt sehr deutlich Plug Power. Mit unglaublichen 25 Mrd. US-Dollar Marktkapitalisierung ist das Unternehmen aus New York Spitzenreiter unter den Wasserstoff-Aktien. Hyzon, ebenfalls aus New York State, kommt am 12. November auf vergleichsweise geringe 1,8 Mrd. US-Dollar. Für einen Teil von Plug bekommt man derzeit also 14 Teile von Hyzon.

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Und auch beim Umsatz scheinen die Kräfteverhältnisse eindeutig. Hyzon hat gerade erst damit begonnen, kommerzielle Produkte an Kunden auszuliefern, bei einem Umsatz im Bereich von 1 Mio. US-Dollar. Die seit Jahren etablierte Plug will in diesem Jahr auf rund eine halbe Mrd. US-Dollar kommen.

Allerdings befinden wir uns noch ganz am Anfang, was die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft angeht. Sie wird schon 2030 voraussichtlich 20-mal größer sein als heute. Aktuell haben daher alle Marktteilnehmer noch Chancen auf die zukünftige Marktführerschaft.

Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass das größte Geschäft möglicherweise nicht mit Brennstoffzellen und Elektrolyseuren verdient wird, wo ein gnadenloser Konkurrenzkampf droht. Erfolgsentscheidend ist daher wahrscheinlich, dass es gelingt, wiederkehrende Umsätze zu generieren.

Dazu gehören nicht nur Service und Wartung, sondern auch Leistungen rund um die Wasserstoff-Logistik. Denn wenn sich Industrie- und Verkehrsbetriebe auf die Wasserstoffwirtschaft einlassen, dann erwarten sie eine zuverlässige und preiswerte Versorgung mit Wasserstoff. Dafür brauchen sie Partner mit viel Supply-Chain-Know-how.

Sowohl Plug als auch Hyzon zielen, aufbauend auf ihrem bisherigen Kerngeschäft, auf dieses potenziell hochlukrative Geschäft ab.

Kann Hyzon Plug Paroli bieten?

Schon 2024 will Hyzon über 2 Mrd. US-Dollar Umsatz machen. Das wäre sogar etwas mehr, als Analysten für Plug erwarten. Der Großteil entfällt allerdings auf Nutzfahrzeuge, von denen 2024 gut 7.000 ausgeliefert werden sollen. Und da Hyzon mit Fertigungspartnern zusammenarbeitet, wird der eigene Wertschöpfungsanteil zunächst nicht so wahnsinnig hoch sein.

Noch. Denn neben den Schwerlast-Brennstoffzellen verfügt Hyzon auch über gewichtsoptimierte Druckbehälter und eine mitentwickelte hochintegrierte E-Achse. Weitere Komponenten wie Chassis und Fahrerkabine sind in Entwicklung.

Es besteht folglich eine gute Möglichkeit, dass Hyzon den Abstand schnell verkürzen kann, soweit die Aufträge nun wie erhofft hereinflattern. Zuletzt konnte das Management einige Erfolgsmeldungen verbuchen. Auf die Auslieferung eines ersten Trucks in den Niederlanden im Juli folgten weitere interessante Deals in Neuseeland, Australien, Kanada, den USA und China.

Das Spannende ist, dass es dabei häufig auch um den Aufbau von Tankinfrastruktur und die Wasserstoffversorgung geht. Ähnlich wie Plug verfolgt Hyzon die Strategie, vor allem Anwendungsfälle zu adressieren, wo die Fahrzeuge regelmäßig zum Depot zurückkehren. Massive Investitionen in landesweite Netzwerke sind so nicht erforderlich.

Vielmehr wird Hyzon zusammen mit Partnern seinen Truck-Kunden eine Gesamtlösung bieten. Chief Strategy Officer Parker Meeks beschreibt es wie folgt:

Hyzon hat sich nicht nur der Bereitstellung emissionsfreier Mobilitätslösungen für den kommerziellen Markt verschrieben, sondern engagiert sich auch aktiv für den Aufbau und die Förderung eines Ökosystems für die Versorgung mit sauberem Wasserstoff in Zusammenarbeit mit führenden Partnern – von den Rohstoffen über die Produktion bis hin zur Abgabe und Finanzierung.

Zusammen mit TC Energy (WKN: A2PJ41) sollen schon 2022 Wasserstoff-Hubs mit einer täglichen Produktionskapazität von 20 Tonnen in Betrieb genommen werden. Mit TotalEnergies (WKN: 850727) ist Ähnliches in Europa geplant. Raven SR wird aus Deponiegas gewonnenen Wasserstoff liefern und mit Itochu (WKN: 855471) wird der weltweite Bergbausektor mit Komplettlösungen aus emissionsfreien Fahrzeugen und Wasserstoffversorgung adressiert.

Durch die lokale Wasserstoffproduktion aus den jeweils kostengünstigsten Quellen gibt sich das Management überzeugt, schon auf absehbare Zeit die Betriebskosten von Diesel-Lkws unterbieten zu können.

Die Hyzon-Aktie ist eine spannende Wasserstoff-Wette

Wie oben dargestellt, hat Hyzon grundsätzlich eine Chance, Plug Power rechts zu überholen. Dafür muss allerdings schon viel Gutes zusammentreffen. Plug ist schließlich in seiner Unternehmensentwicklung deutlich weiter, verfügt über mehr Kapital und ist breiter aufgestellt.

Aber Hyzon muss auch gar nicht größer als Plug Power werden. Dank seiner vielfach geringeren Marktkapitalisierung muss es lediglich erfolgreich Lkws und Busse sowie Brennstoffzellen für andere Schwerlastanwendungen wie elektrifizierte Baufahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge oder Züge verkaufen. Wenn es dann jeweils gelingt, bei der Wasserstoffversorgung einen Fuß in die Tür zu bekommen, sieht die Zukunft blendend aus.

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Ralf Anders besitzt Aktien von Hyzon Motors. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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