VW-Aktie erneut mit Elektroauto-News: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Einstieg bei Volkswagen?
Der Aktienkurs des größten deutschen Autoherstellers Volkswagen (WKN: 766403) steckt seit April in einem Abwärtstrend fest. Die aktuellen Konflikte in der Führungsetage dürften die Richtungssuche der VW-Aktie nur erschweren.
Dennoch hat Volkswagen für langfristige Investoren spannende Elektroauto-News parat. Volkswagen plant dem Handelsblatt zufolge in Wolfsburg den Bau einer weiteren Fabrik, die ausschließlich Stromer herstellen soll. Ob das für die VW-Aktie reicht? Die Zukunftsmusik scheint zu stimmen bei den Niedersachsen. Doch es bleiben Zweifel.
VW-Aktie: Neuer Aufwind dank neuer Fabrik?
Bei einem Pressetermin am 9. November brachte Volkswagens Markenchef Brandstätter den Bau eines neuen Werks ins Spiel. In dieser sollen ab 2026 die VW-Elektroautos der zukünftigen Generation, die derzeit auf den Namen Trinity hört, gebaut werden. Trinity soll die von CEO Herbert Diess ersehnten Produktivitätszuwächse bringen, die der Boss für nötig hält, um im Wettbewerb mit Tesla und Co. zu bestehen. Der Bau einer neuen Fabrik sei der vielversprechendste Weg für das Erreichen die Produktivitätsziele.
Konkret könnten in der neuen Fabrik 250.000 Fahrzeuge gebaut werden. Ab 2027 soll dann auch das Wolfsburger Stammwerk zur Hälfte auf E-Mobilität umgestellt werden. Kombiniert könnten die beiden Wolfsburger Standorte 750.000 Autos produzieren, mit einem Elektroanteil von zwei Dritteln.
Das Investment klingt klug: Auch Tesla arbeitet in seiner selbst errichteten Gigafactory Shanghai wesentlich effizienter als in der kalifornischen Stammfabrik, die Tesla von General Motors übernahm. Jedoch sollten Investoren der VW-Aktie nicht vergessen, dass alleine das heute existierende Wolfsburger Werk in seinen besten Zeiten annähernd eine Million Fahrzeuge produzieren konnte. Nun sollen es mit zwei Standorten deutlich weniger sein. Eine höhere Produktivität kann ich da nicht erkennen.
Quo vadis, Volkswagen?
Aktuell scheint mir das Volkswagen-Management zwar die richtige Denkweise zu haben, wo die Transformation der Automobilbranche hingehen soll. Auf dem Auto-Gipfel des Handelsblatts sprach Herbert Diess einmal mehr von den Fortschritten, die das Unternehmen bei der Softwareentwicklung und beim Design eigener Halbleiter mache. Schon bald werde Volkswagen die ersten selbst entwickelten Chips in Autos einbauen. Investoren der VW-Aktie sollten verstärkt auf tatsächliche Errungenschaften blicken und weniger auf ferne Zukunftsversprechen.
Die oben genannten Rechnungen zur geplanten zweiten Fabrik in Wolfsburg zeigen mir erneut, dass im Volkswagen-Management zwar die richtigen Ideen kursieren, die richtige Umsetzung aus verschiedenen Gründen aber extrem schwer ist. Einen Koloss wie Volkswagen auf Elektromobilität umzusteuern, ist offenbar nicht so einfach, wie es viele zunächst annahmen. Herbert Diess scheint der richtige Mann dafür zu sein. Doch er muss liefern, um die VW-Aktie wieder auf neue Höhen zu treiben – und zwar im operativen Geschäft und nicht bei den Zukunftsplänen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla und Volkswagen AG.