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3 Gründe, warum ich die Rivian-Aktie nicht kaufen werde

Verkehrszeichen: Vorsicht Schleudergefahr
Foto: Public Domain

Der IPO der Rivian-Aktie rückt immer näher – Insidern zufolge könnte es schon in dieser Woche so weit sein. Nach den neuesten Berichten kann der Tesla-Rivale mit einer höheren Bewertung rechnen als zunächst angenommen: Über 65 Mrd. US-Dollar Marktwert sind drin.

Das Interesse am IPO der Rivian-Aktie ist ununterbrochen groß. Zu groß für meinen Geschmack: Hier sind drei Gründe, weshalb ich Rivians Börsengang nur als Zuschauer von der Seitenlinie aus verfolgen werde.

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Die größten Risiken stehen der Rivian-Aktie noch bevor

Das Unternehmen hinter der Rivian-Aktie wurde schon 2009 gegründet. Lange Zeit war das Unternehmen nur Branchenkennern bekannt. Erst jetzt, wo das Unternehmen zwölf Jahre nach seiner Gründung die ersten Autos ausliefert und den Gang an die Börse plant, wird der Name Rivian einem großen Publikum bekannt.

In diesen zwölf Jahren konnte sich Rivian einzig und allein auf das Design und die technische Entwicklung seiner Prototypen konzentrieren. Doch nun beginnt für das Start-up erst die wahre Aufgabe: die Massenproduktion.

Einer, der es wissen muss, ist Tesla-CEO Elon Musk, dessen optimistische Produktionsziele immer wieder an der Realität scheiterten. Auch Tesla selbst ist 2018 beim Versuch, die Massenproduktion des Model 3 in den Griff zu kriegen, nur um Haaresbreite an der Pleite vorbeigeschrammt. Seither wird Musk nicht müde zu betonen: Prototypen sind einfach, die Produktion ist schwer, und das Erzielen eines positiven Cashflows ist qualvoll.

Noch dazu bietet Rivian in seinem Konfigurator viel mehr Optionen als Tesla, was die Komplexität der Aufgabe für Rivian nur noch vergrößern dürfte. Das sollten Investoren der Rivian-Aktie wissen.

Die Rivian-Aktie wirkt überbewertet

Aktuell liefert Rivian die allerersten Fahrzeuge seiner Geschichte aus. Wie wir eben gesehen haben, stehen dem Start-up die größten Aufgaben noch bevor. Eine Bewertung von über 65 Mrd. US-Dollar scheint für die Rivian-Aktie dann doch etwas zu viel des Guten zu sein.

Rechnen wir ein schnelles Szenario durch. Ende 2023 plant Rivian, Produktionskapazitäten für 200.000 Fahrzeuge zu besitzen. Die Produktion in 2024 können wir – angenommen, Rivian investiert weiterhin in neue Kapazitäten – daher ungefähr mit 200.000 Autos annehmen. Bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 80.000 US-Dollar je Fahrzeug und einer (extrem optimistischen) Nettomarge von 5 % könnte Rivian einen Gewinn von 800 Mio. US-Dollar machen.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Rivian-Aktie würde auf Basis dieses für 2024 optimistisch geschätzten Gewinns 81 betragen.

Dabei müssen wir auch noch berücksichtigen, dass es keinesfalls ausgemacht ist, dass das Start-up schon 2024 schwarze Zahlen schreibt. Außerdem könnte sich die Produktion deutlich verzögern, wie es in der Vergangenheit bereits bei dem Unternehmen passiert ist. Wie ich es auch drehe und wende: Unter Berücksichtigung aller Risiken ist mir eine Bewertung der Rivian-Aktie jenseits der 60 Mrd. US-Dollar einfach zu teuer.

Partnerschaft mit Amazon und Ford: Fluch oder Segen?

Klar ist: Die Partnerschaften mit den potenten Geldgebern Ford und Amazon senken das Risiko für die Rivian-Aktie. Amazon hat zusätzlich zu seinem Milliardeninvestment in Rivian sogar 100.000 elektrische Lieferwagen bei dem Unternehmen bestellt und ist daher am Erfolg des Start-ups interessiert.

Doch wenn Ford und Amazon sich gezwungen sehen, Geld nachzuschießen, könnte das eine starke Verwässerung für Investoren der Rivian-Aktie bedeuten. Und das ist gar nicht mal unwahrscheinlich: Alleine bis 2023 will das Unternehmen 8 Mrd. US-Dollar investieren – das könnten fast die gesamten IPO-Erlöse sein. Rivian könnte also schon übernächstes Jahr frisches Geld brauchen.

Wenn Ford und Amazon dann neue Rivian-Aktien kaufen, wird der Anteil bestehender Aktionäre geringer – das nennt man Verwässerung. Je niedriger die Rivian-Aktie zu diesem Zeitpunkt steht, desto höher dürfte die Verwässerung ausfallen. Wenn das Unternehmen nicht performt wie erwünscht, leiden frühe Investoren also gleich doppelt.

Meine Analyse zur Rivian-Aktie

Aus diesen drei Gründen werde ich die Rivian-Aktie nach dem IPO nicht kaufen. Zwar könnte der Aktienkurs nach dem Börsengang dennoch steigen, da Elektroauto-Aktien wie Tesla, Lucid Motors, Nio und BYD an der Börse derzeit gefragt sind.

Doch ich bin ein langfristiger Investor und kein kurzfristiger Spekulant. Derzeit sehe ich keinen besonderen Grund, warum ich mich bei einer Bewertung von 65 Mrd. US-Dollar oder mehr am IPO der Rivian-Aktie beteiligen sollte.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Amazon und Tesla. John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Tochtergesellschaft von Amazon, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, NIO Inc. und Tesla. The Motley Fool empfiehlt die folgenden Optionen: Long Januar 2022 $1.920 Calls auf Amazon und Short Januar 2022 $1.940 Calls auf Amazon.



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