Royal Dutch Shell: Konzentration auf E-Tankstelle
Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) hat kurzfristig ein solides, für den Ölpreis jedoch eigentlich eher durchwachsenes Zahlenwerk präsentiert. Das hat die Investoren zuletzt ein wenig verstimmt und die positive Stimmung leicht verpuffen lassen. Die Ausgangslage dürfte eigentlich so weit bekannt sein.
Mittel- und vor allem langfristig möchte sich der britisch-niederländische Konzern jedoch neu ausrichten. Insbesondere Elektrizität ist dabei ein wichtiges Stichwort. Da passt es nur gut, dass Royal Dutch Shell jetzt in Deutschland spannende Pläne bekannt gibt, die zeigen: Auch an der Tankstelle ist Elektrizität ein großes Thema.
Royal Dutch Shell: E-Offensive an der Tankstelle
Genauer gesagt ist es der Deutschland Chef Fabian Ziegler, der jetzt einige spannende Pläne von Royal Dutch Shell hierzulande kommentierte. Nach Einschätzung des hiesigen Top-Funktionärs befände sich die Elektromobilität innerhalb Deutschlands auf einem groß angelegten Vormarsch. Bisherige Schätzungen, wonach bis zum Jahre 2030 rund 4 Mio. E-Automobile auf den Straßen sind, seien möglicherweise zu konservativ. Man rechne inzwischen eher mit 10 Mio. Einheiten, die im Straßenverkehr herumcruisen.
Royal Dutch Shell möchte seine führende Wettbewerbsposition im Bereich der Tankstellen nutzen, um diesem Bedarf an Lademöglichkeiten gerecht zu werden. Bis Ende dieses Jahres möchte man daher über 240 Ladestationen an 110 Standorten verfügen. Die Pläne sollen bis zum Jahre 2030 weiter ausgebaut werden. Nämlich auf 3.000 Ladestationen an 1.000 Shell-Stationen. Definitiv ein ambitioniertes Vorhaben. Aber eines in einem momentanen Wachstumsmarkt.
Deutschland sei für Royal Dutch Shell insgesamt von zentraler Bedeutung. Mit den jetzt angekündigten Maßnahmen könnte das der Fall bleiben. Der Deutschland-Chef spricht jedenfalls von interessanten Plänen, wie man hier den Wandel zur Elektromobilität meistern kann.
Zwei Fliegen, eine Klappe
Natürlich ist das nur die Ausgangslage von Royal Dutch Shell in einem einzelnen, nämlich dem deutschen, Markt. Trotzdem klingen die Pläne ambitioniert und konsequent. Sowie auch mit einem Blick in den Markt von morgen. Oder, wenn wir es konkretisieren wollen: im Hinblick auf die Tankstellen von morgen.
Dabei geht es jedoch nicht nur darum, die Antriebstechnologie an den Tankstellen auf Vordermann zu bringen. Nein, die zweite positive Quintessenz ist zudem, dass das Management damit ebenfalls weg von den fossilen Brennstoffen kommen kann. Zumindest ein kleines bisschen an den Tankstellen. Ein Mosaikteilchen in Richtung nachhaltigerer Konzernausrichtung ist entsprechend auch hier enthalten.
Eine Investitionsthese würde ich persönlich bei Royal Dutch Shell nicht um diese Causa aufbauen. Aber es zeigt einen Schritt in die richtige Richtung. Ob die Aktie unterm Strich kaufenswert im Wandel ist, bleibt eine andere Frage. Für den Moment bleibt jedenfalls eine gewisse Abhängigkeit von Öl, Brent und WTI erhalten.
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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.