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Investieren in das Metaverse: Die Meta-Aktie ist vielleicht nicht die beste Option

Vernetzte Welt
Foto: Getty Images

Die Zukunft des Internets gehört den Portalen. Das war vor 20 Jahren eine sichere Prognose. Nachrichten, Aktienkurse, E-Mails, Wetter, Suchkatalog und vieles mehr, personalisierbar und auf einen Blick – das war super. Die Frage war nur noch, wer sich am Ende durchsetzen würde – Lycos, AltaVista, Excite, web.de oder Yahoo?

Dann kam Google, die sämtliche Portalfunktionalität in viele aufgeräumte Einzelseiten aufteilte, die jeweils leistungsfähiger waren als das, was die Portale boten. Mit dem Aufkommen von Social Media entstand als Nächstes eine neue Art von Portalen. In diesem Fall hatte sich Facebook durchgesetzt – und will das Ganze nun auf ein neues Niveau heben.

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Raider heißt jetzt Twix und The Facebook Company … heißt jetzt Meta Platforms (WKN: A1JWVX). Meta, als Kürzel für Metaverse, die vermeintliche Zukunft des Internets, die die Meta-Aktie antreiben soll. Steckt da mehr Substanz dahinter als beim reichlich naiven Vorstoß in das Reich des Digitalgeldes mit Libra?

Skepsis ist angebracht

Tech-Konzerne haben den natürlichen Drang, sich bei allen aufkommenden Themen zu positionieren. Manchmal geht es eher darum, ein Gefühl für einen Trend zu bekommen und erstes Know-how aufzubauen. Oder sie möchten gegenüber anderen Tech-Konzernen eine Drohkulisse aufzubauen nach dem Motto „Wenn du in mein Terrain eindringst, dann dringe ich in deins ein“.

Besonders berüchtigt für diese Taktik ist Microsoft (WKN: 870747), der scheinbar auf den unterschiedlichsten Feldern immer wieder den Kürzeren zieht. Aber aufkommende Rivalen zur Kooperation zu bewegen ist einfach zehnmal lukrativer als den echten Wettbewerb zu suchen. Das weiß auch Facebook. Auf größere Angriffe auf die Microsoft-Tochter LinkedIn verzichtet das Unternehmen tunlichst.

Theoretisch könnte der Metaverse-Vorstoß dazu dienen, erst einmal einfach das Thema zu besetzen und Marktreaktionen zu provozieren. In der Regel ging es bei Facebook jedoch immer eher darum, auf Basis des Kerngeschäfts, der Monetarisierung der Nutzerdaten für Werbezwecke, in benachbarte Felder wie der virtuellen Realität, dem Medienstreaming oder E-Commerce vorzudringen. Der bisherige Erfolg solcher Initiativen ist gemischt.

Die Vorstellung des digitalen Zahlungsmittels Libra Mitte 2019 war kaum mehr als ein Medien-Stunt. Hastig wurde das Projekt von den Verantwortlichen der umbenannten Diem Association umgewidmet. Meta ist dort primär mit seiner Wallet-App Novi engagiert, die gerade bescheiden ausgerollt wird.

Auch der milliardenschwere Kauf von Oculus im Jahr 2014 war bisher eher ein Schlag ins Wasser. Bis heute gelingt es nicht, wie früher erhofft, einen Massenmarkt für Augmented Reality zu schaffen.

Warum das Metaverse dennoch die Meta-Aktie beflügeln könnte

Davon, dass Facebook bei Oculus echtes Durchhaltevermögen bewiesen hat, könnte Meta nun profitieren. Über die schlaue Verknüpfung von physischer und virtueller Welt entstehen völlig neue Möglichkeiten. Ingenieure, Lagermitarbeiter und Servicetechniker profitieren davon bereits heute. Da geht noch mehr.

Wenn Schlagwörter wie Metaverse und virtuelle Realität fallen, dann hat jeder gewisse Assoziationen. Aber wir dürfen nicht den Fehler machen, diese Vision zu schnell in eine Schublade zu stecken. Zumal CEO Zuckerberg mit seinen schwammigen Ausführungen vermutlich selbst noch gar nicht genau weiß, auf was die Zusammenführung von unterschiedlichen Technologien und Plattformen letztlich hinauslaufen wird.

Doch bis zum Ende der Dekade wird so vieles möglich sein, dass es verwunderlich wäre, wenn nicht das eine oder andere dabei herausspringt, das wirklich begeistert. Die folgenden Beispiele kratzen möglicherweise nur an der Oberfläche von dem, was wirklich kommt:
– Ein echtes Fußballspiel virtuell gemeinsam mit Freunden aus beliebiger Perspektive verfolgen, also vielleicht drei Meter oberhalb von Manuel Neuer?
– Sich zu einem Treffen an einem physischen Ort verabreden und dort ein reaktives virtuelles Szenario einblenden, das weit über Pokémon Go hinausgeht?
– Als Dirigent ein Orchester mit Virtuosen aus vielen Ländern zusammenstellen – wobei alle das Gefühl haben, zusammen in einem Raum zu spielen?

Das Metaverse wird sich sicherlich auch viel stärker dem Internet der Dinge öffnen, sodass es allerlei Livedaten bereitstellen kann und auch eine Interaktion mit vernetzten Dingen möglich wird. Und bei alldem spielt die logische Ebene, die physische Dinge, Menschen, Bots, Algorithmen und die virtuelle Welt miteinander in Beziehung bringt, eine zentrale Rolle. Das kann im Moment niemand besser als der Facebook-Konzern.

Metaverse ist ein Thema, an dem zukunftsorientierte Anleger dranbleiben sollten

Für Meta ergibt sich definitiv die Chance, die alte Portalidee auf ein völlig neues Niveau zu heben. Aber ob der Konzern diese Chance auch tatsächlich ergreift oder daran scheitert, das muss sich erst noch zeigen. Überdreht der Social-Media-Gigant, indem er sich zum Gatekeeper aufspielt, der alles kontrolliert, dann werden sich viele davon abwenden, genauso wie zuvor beim Digitalgeld Libra.

Organisiert er es jedoch eher als offenes Ökosystem, das andere Unternehmen zum Mitmachen motiviert, dann hat das gewaltiges Potenzial. In diesem Fall würde ich allerdings nicht nur auf die Meta-Aktie schauen, sondern auch auf Mitstreiter, die zukunftsweisende Lösungen im Metaverse implementieren, oder die entsprechenden Werkzeuge und Services dafür bereitstellen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Facebook und Microsoft.



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