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Volkswagen hängt Tesla bei 3 wichtigen Kennzahlen hoffnungslos hinterher

VW Volkswagen Stammwerk in Wolfsburg
Foto: Getty Images

Volkswagen (WKN: 766403) hat am 28. Oktober seine Zahlen zum abgelaufenen dritten Quartal vorgelegt. Der Konzern ächzt unter dem Chipmangel, der die Volumenmarken rund um Volkswagen Pkw, Skoda und Seat in die roten Zahlen trieb. Das kam an der Börse nicht gut an: Zum Mittag stand die Volkswagen-Aktie bei einem Minus von rund 3 %.

Die Volkswagen-Quartalszahlen im Überblick

Der Halbleitermangel schlug im dritten Quartal bei VW voll durch: Der Absatz von Juli bis September brach im Vorjahresvergleich um 30 % ein. Deutlich weniger schlimm sieht es beim Umsatz aus, der lediglich um 4,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf knapp 57 Mrd. Euro nachgab. Das ist darauf zurückzuführen, dass Volkswagen die knappen Halbleiter seinen Premiumtöchtern Audi und Porsche zuschiebt. Dort lässt sich am ehesten eine gute Rendite erzielen.

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Auch bei der Profitabilität macht sich die Chipkrise bemerkbar: Der operative Gewinn ging um über 18 % auf 2,6 Mrd. Euro zurück. Die operative Marge, die angibt, welcher Anteil des Umsatzes als operativer Gewinn hängen bleibt, lag bei mickrigen 4,6 %. Einmal mehr darf sich der Volkswagen-Konzern bei seinen Premiummarken bedanken. Die Volumenmarken erzielten ein Ergebnis mit roten Vorzeichen.

Der VW-Boss Herbert Diess sagte, die Ergebnisse des dritten Quartals zeigten einmal mehr, dass Volkswagen die Verbesserung der Produktivität im Volumenbereich jetzt konsequent vorantreiben müsse.

Der CEO hat recht: Volkswagen ist nicht produktiv genug

Was meint Herbert Diess, wenn er VW eine zu niedrige Produktivität attestiert? Ein Vergleich der Volkswagen-Quartalszahlen zu denen von Tesla deckt die Schwäche der Wolfsburger auf und zeigt, dass der CEO mit seiner Analyse goldrichtig liegt. Bei diesen drei wesentlichen Kennzahlen haben die Amerikaner Volkswagen schon heute überflügelt:

  • Die operative Marge: Der amerikanische Elektroautobauer erzielte in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres eine operative Marge von 10,8 %. Der Volkswagen-Konzern kam nur auf 7,5 % und sogar die Premiumtochter Audi lag mit 9,6 % unter dem Wert von Tesla. Betrachtet man nur das dritte Quartal, ist der Unterschied noch deutlicher.
  • Die Rendite auf das eingesetzte Kapital: Tesla ist mittlerweile extrem gut darin, sein Kapital effizient einzusetzen. Aus einem eingesetzten Kapital von 23,7 Mrd. US-Dollar erzielte das Unternehmen ein phänomenales operatives Ergebnis von 2 Mrd. US-Dollar, was einer annualisierten Rendite auf das eingesetzte Kapital von 33,8 % gleichkommt. VW liegt bei dieser Kennzahl Lichtjahre hinter Tesla, der Wert beträgt 6,6 %.
  • Der Umsatz pro Mitarbeiter: Tesla meldet seine Mitarbeiterzahl nicht quartalsweise. Doch wenn man die Wachstumsrate der Belegschaft aus den letzten drei Jahren fortschreibt, dann erzielte jeder Tesla-Mitarbeiter im abgelaufenen Jahresviertel rechnerisch einen Umsatz von rund 165.300 US-Dollar. Volkswagen-Mitarbeiter sind wesentlich ineffizienter und erzielen im Schnitt 84.400 Euro Umsatz.

Tesla ist produktiver: Was bedeutet das für Investoren?

Zunächst einmal klingt die deutlich höhere Produktivität von Tesla nach schlechten Nachrichten. Tesla geht effizienter mit seinem Vermögen und seinen Mitarbeitern um, und zieht aus einem Dollar Umsatz wesentlich mehr Gewinn als Volkswagen. Und das, obwohl die Wolfsburger eigentlich über Skalenvorteile verfügen müssten.

Die gute Nachricht ist, dass nichts Grundlegendes Volkswagen daran hindert, Teslas Produktivitätsniveau zu erreichen. Das wird ein extremer Kraftakt, und die aktuellen Auseinandersetzungen von Herbert Diess mit dem Betriebsrat zeigen, wie schwer das werden könnte. Doch die Automobilbranche von morgen bietet Umsatz- und Gewinnpotenziale, die es bisher schlichtweg nicht gab – etwa im Bereich Software. Und da der CEO ein Gespür für die Dringlichkeit des Wandels zu haben scheint, räume ich Volkswagen bessere Chancen ein als manchem Konkurrenten, diese Potenziale zu nutzen.

Und so könnte auch der deutsche Traditionskonzern seine Bilanzkennzahlen in den nächsten Jahren auf Vordermann bringen. Wenn das gelingt, wird sich das auch im VW-Aktienkurs widerspiegeln.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla und Volkswagen AG.



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