Die Netflix-Aktie und die Roku-Aktie eint ein Nachteil im Streaming-Markt
Die Roku-Aktie (WKN: A2DW4X) und die Netflix-Aktie (WKN: 552484) haben natürlich einen gemeinsamen Markt. Das Streaming ist der Grundstein für den Erfolg beider Akteure. Eine wichtige Gemeinsamkeit, die wir kaum leugnen können. Wobei das operative Fundament dann doch ein wenig unterschiedlich ist. Beziehungsweise war.
Netflix gehörte schließlich zu den klaren, frühen Streaming-Platzhirschen. Roku etablierte sich von einem ehemaligen Dienstleister für den Platzhirsch hin zu einer eigenständigen Plattform. Neben der Abkehr von der Hardware ist damit inzwischen die digitale Plattform im Fokus. Wobei das Management den Schritt in Richtung Content wagt.
Allerdings besitzen beide Streaming-Akteure einen Nachteil in dem Markt. Lass uns schauen, welcher das ist und warum er überaus bedeutend sein könnte.
Roku & Netflix: Nachteil Content
Roku und Netflix besitzen den Nachteil im Streaming-Markt, dass es für beide Akteure aufwendiger ist, Content zu kreieren. Oder zu erhalten. Schließlich verdichten sich immer weiter die Inhalte auf die jeweiligen Akteure, was zu einem Wettbewerb in diesem Markt führt.
Netflix lizensierte zwischenzeitlich jede Menge Content. Allerdings haben Akteure wie Walt Disney inzwischen eigene Formate und ziehen sie konsequent ab. Das hat möglicherweise zu etwas weniger Qualität geführt. Auch der Amazon-MGM-Deal zeigt, dass sich die Inhalte immer weiter verdichten. Die Quintessenz ist, dass das Management selbst in Inhalte investieren muss. So wie eben auch Roku, das sogar noch zu einem späteren Zeitpunkt den Eintritt in den Content-Markt wagt.
Mit hohen Investitionen kann man diesen Umstand umgehen. Roku und Netflix investieren beide in Inhalte, wobei sich der Plattform-Betreiber zunächst anorganischer Zukäufe bedient hat. Der Platzhirsch setzt hingegen verstärkt auf eigene Produktionen. Doch auch hier gibt es einen Nachteil: Aufgrund einer begrenzteren Historie mit weniger beliebten und etablierten Formaten ist der Prozess schwieriger. Oder weniger effizient. Walt Disney kann sich im Zweifel einfach eines Marvel-Charakters bedienen oder das Star-Wars-Universum erweitern. Netflix benötigt hingegen viele Produktionen, um Erfolge wie bei Stranger Things oder neuerdings Squid Game zu erreichen.
Das ist ein wichtiger, entscheidender Nachteil für mich bei den Aktien von Roku und Netflix: die fehlende Historie mit entwickelten Inhalten. Höhere, weniger qualitative und dadurch ebenfalls weniger effiziente Formate sind daher eine Folge. Auch wenn die Höhe der Investitionen dieses Merkmal natürlich entkräften kann. Aber eben mit einer Menge Aufwand.
Die Kernfrage: Reicht das trotzdem?
Trotzdem können Foolishe Investoren mit Blick auf Netflix und Roku sich die Frage stellen, ob der Nachteil nicht ausgeglichen werden kann. Der Platzhirsch ist, na ja, eben der Platzhirsch mit über 209 Mio. aktiven Accounts. Wohingegen der Plattformbetreiber auch weitgehend ohne Inhalte eine Meta-Plattform mit über 55 Mio. Accounts und einem durchschnittlichen Umsatz je Nutzer von über 36 US-Dollar aufgebaut hat. Starke Investitionsthesen sind daher möglich. Trotzdem behalte ich diesen Content-Nachteil im Auge.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt Aktien von Roku und Walt Disney. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Netflix, Roku und Walt Disney und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2022 $1920 Call auf Amazon und Short January 2022 $1940 Call auf Amazon.