Facebook-Aktie: Fördert die Plattform extreme Inhalte?
Facebook (WKN: A1JWVX)-Aktien entwickeln sich seit Jahren sehr positiv. Das Unternehmen besitzt unter den Social-Media-Plattformen eine dominierende Marktstellung. In Deutschland liegt der Marktanteil bei etwa 60 % und dabei ist die Instagram-Plattform nicht mitberücksichtigt. Hinzu kommt der Messenger-Dienst WhatsApp, der von vielen Facebook-Mitgliedern genutzt wird.
Für die Konzernergebnisse ist die monopolartige Marktstellung hervorragend. Allein im Zeitraum 2016 bis 2020 sind die Umsätze von 27,6 auf 86 Mrd. US-Dollar gestiegen. Der Gewinn wuchs von 10,2 auf 29,1 Mrd. US-Dollar. Daraus errechnet sich eine enorme Nettogewinnmarge von zuletzt 33,8 %, die Facebooks Marktstellung zusätzlich unterstreicht. Für Investoren ist Facebook deshalb ein ideales Investment.
Mark Zuckerberg ist seit langer Zeit mit seinem gesamten Vermögen investiert und konnte so ein Vermögen von derzeit 119,2 Mrd. US-Dollar aufbauen (05.10.2021). 2015 hat er sich dazu verpflichtet, im Laufe seines Lebens alle Anteile zu spenden, was für ihn spricht.
Facebook-Nachteile
Doch es gibt auch eine Schattenseite. Sie ist kritischen Beobachtern schon länger bekannt und wurde nun durch die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin und -Datenexpertin Frances Haugen belegt. Das Unternehmen erzielt seine Gewinne hauptsächlich mit der geschalteten Werbung. Dabei kommt es darauf an, dass möglichst viele Menschen die Plattform viele Stunden am Tag nutzen. Freundeslisten und Messenger sind deshalb ideale Bindungsmittel.
Doch Facebook hat ebenfalls über seine Algorithmen festgestellt, dass besonders extreme Beiträge viele Leser binden und so zu mehr Werbe-Klicks führen. Der Konzern ist deshalb selber wenig an deren Einschränkung interessiert. Laut Frances Haugen weiß Facebook, dass es seine Algorithmen ändern sollte, tut es aus kommerziellen Gründen aber nicht.
„Die Gefahren des auf Interessenbekundungen basierenden Rankings bestehen darin, dass Facebook weiß, dass Inhalte, die eine extreme Reaktion bei dir hervorrufen, eher einen Klick, einen Kommentar erhalten oder geteilt werden. Und das ist interessant, denn diese Klicks, Kommentare und Weiterleitungen sind nicht unbedingt zu deinem Vorteil“, so Frances Haugen.
Frances Haugen ist der Meinung, dass Facebook einen „destruktiven Einfluss“ auf die Gesellschaft ausübt und verweist dabei auf die Gewalt in Myanmar und Äthiopien. „Meine Befürchtung ist, dass spalterisches und extremistisches Verhalten, wie wir es heute sehen, nur der Anfang sind, wenn wir nicht handeln. Was wir in Myanmar gesehen haben und in Äthiopien erleben, sind nur die ersten Kapitel einer Geschichte, die so erschreckend ist, dass niemand ihr Ende lesen möchte“, sagte sie vor dem US-Senat.
Aktie verliert nur kurzfristig
Zudem führte ein etwa sechsstündiger Facebook-Ausfall am Montag (04.10.2021) ebenfalls bei den Aktien zu einem Rücksetzer. Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager fordert deshalb bereits mehr Konkurrenz. Doch meist passiert nach den Analysen und Erkenntnissen in der Praxis meist sehr wenig, sodass der Facebook-Erfolg bisher ungetrübt bleibt.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Facebook.