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Deutsche Software-Aktien: Wer kennt die Nr. 2 hinter SAP?

Zieleinlauf Sprint
Foto: Getty Images

Klar, SAP (WKN: 716460) ist das größte deutsche Software-Unternehmen aus Deutschland. Bei der Frage nach dem zweitgrößten kommen hingegen selbst Branchen-Insider ins Stocken. Hier sind die Kandidaten.

Nemetschek: Mit einer Marktkapitalisierung von 9,5 Mrd. Euro die Nummer 2

Am einfachsten finden wir das zweitgrößte deutsche Software-Unternehmen, wenn wir die börsennotierten nach der Marktkapitalisierung sortieren. Auf diese Weise erhalten wir zunächst Nemetschek (WKN: 645290) als klare Nummer 2. Der Anbieter von Software für Architekten, Ingenieure und die Bauindustrie ist nicht so wahnsinnig bekannt, aber eine echte Erfolgsgeschichte.

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Seit vielen Jahren konsolidiert Georg Nemetschek mit seinem Unternehmen den Markt und forciert gleichzeitig das organische Wachstum. Unterschiedlichste Anwendungen werden zu einer aufeinander abgestimmten Suite zusammengeführt, sodass das Unternehmen durchgehende Lösungen bieten kann, von den ersten Planungen über die Konstruktion bis zum Management der fertigen Bauwerke.

Heute gibt es nur noch wenige Konkurrenten, die Nemetschek das Wasser reichen können. Entsprechend hoch ist die Profitabilität. In Verbindung mit konstant hohen Wachstumsraten überragt Nemetschek alle anderen deutschen Software-Unternehmen jenseits von SAP.

SUSE: Installiert bei 60 % der Fortune-500-Unternehmen und ist damit am zweitwichtigsten

Durch seinen engen Fokus auf die Baubranche ist Nemetschek eher ein Nischenanbieter und kein Gestalter der Softwarebranche insgesamt. Das deutsche Unternehmen, das es in dieser Kategorie am ehesten mit SAP aufnehmen kann, ist SUSE (WKN: SUSE5A). Der Pionier für Enterprise-Editionen des freien Linux-Betriebssystems erfreut sich weltweit größter Beliebtheit und kam im Mai an die Börse.

Auch viele SAP-Installationen laufen auf SUSE. Und wenn jetzt das Thema Edge Computing immer mehr aufkommt, wird SUSE ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.

Software AG: Beim Umsatz die Nummer 2

Klassischerweise gilt jedoch das älteste Softwareunternehmen der Welt als die deutsche Nummer 2, die Software AG (WKN: A2GS40).

Diesen Status verdankt sie vor allem ihrem Umsatz im Bereich von 900 Mio. Euro. Das übertrifft Nemetschek, obwohl diese mit mehr als dem Dreifachen bewertet wird.

Der Grund für die optisch weitaus günstigeren Kennzahlen liegt darin, dass der Umsatz wegen des Umbaus seit Jahren stagniert. Zukünftig erwartet das Management um Sanjay Brahmawar wieder deutlich mehr Dynamik, nachdem mittlerweile fast alle Kunden auf Abomodelle umgestellt wurden und einige Geschäftsbereiche rund um das Internet der Dinge und die Applikations-Integration stark wachsen.

Temenos: Im deutschsprachigen Raum die Nummer 2?

Der primäre Markt für deutsche Softwareanbieter ist in der Regel die DACH-Region. Gibt es vielleicht in Österreich oder der Schweiz noch größere Spieler? Tatsächlich stoßen wir dort auf Temenos (WKN: 676682), das weltweit führende Unternehmen für Bankensoftware. Mit 9,4 Mrd. Schweizerfranken (8,3 Mrd. Euro) weist es nur geringfügig weniger Marktkapitalisierung auf als Nemetschek.

Beim Umsatz wollen die Schweizer in diesem Jahr auf knapp 1 Mrd. Schweizerfranken (930 Mio. Euro) kommen, auf Augenhöhe mit der Software AG. Mit dem Open-Banking-Trend, den Temenos führend gestalten will, entstehen große Wachstumspotenziale, die vermeintlich den Silberplatz sichern könnten.

Celonis: Die heimliche Nummer 2

Neben den börsennotierten Spielern gibt es auch noch einige Größen in privater Hand. Die DATEV eG der Steuerberater schrieb zum Beispiel 2020 Umsätze von 1,2 Mrd. Euro. Ein guter Teil davon umfasst Service- und Beratungs-Umsätze, aber dennoch haben wir es hier möglicherweise mit einem Kandidaten für den zweiten Platz zu tun.

Das Gleiche gilt für den aktuellen Star Celonis, der mit seiner Process-Intelligence-Plattform weltweit mit Großkonzernen im Geschäft ist. Im Juni wurde gemeldet, dass Wagniskapitalgeber 1 Mrd. US-Dollar in das Münchener Unternehmen gepumpt haben, bei einer Bewertung von 11 Mrd. US-Dollar (9,5 Mrd. Euro). Da Celonis seither weitere Erfolge vorzuweisen hat, wie etwa die jüngste Partnerschaft mit ServiceNow (WKN: A1JX4P), könnte die heutige Bewertung diejenige von Nemetschek übertreffen.

Bosch, Volkswagen, Siemens: Schlummert hier die eigentliche Nummer 2?

Wenig beachtet werden die Softwareaktivitäten der Großkonzerne. Einige davon haben in den letzten Jahren riesige Anstrengungen unternommen, um mit Software zu wachsen. Bosch nennt zum Beispiel eine Anzahl von 34.000 Software-Entwicklern. Viele davon sind über die einzelnen Geschäftsbereiche verstreut, aber das sind rund zehnmal so viele wie bei Nemetschek.

Volkswagen (WKN: 766403) wiederum ist dabei, Tausende Software-Ingenieure in der jungen Tochter CARIAD zu konzentrieren. Schon bald sollen es 10.000 sein, die an ambitionierten Projekten rund um das Fahrzeugbetriebssystem vw.os oder die Fahrzeugautonomie arbeiten sollen. CARIAD selbst sieht sich als künftige Nummer 2.

Diesen Platz macht ihr aber auch die Digitalsparte von Siemens (WKN: 723610) streitig, die ähnlich wie Nemetschek eine breite Palette an Ingenieurssoftware anbietet und schnell wächst. Zudem ist sie aber auch etwa bei der Automatisierung, der industriellen Cloud und mit seiner Low-Code-Plattform stark positioniert. Bei der von Nürnberg aus gesteuerten Siemens Digital Industries arbeiten rund 78.000 Mitarbeiter. Zwar machen die reinen Software-Umsätze nur etwa ein Viertel aus, aber sie summieren sich auf fast 4 Mrd. Euro im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr.

Mein Fazit: Im Kampf um den Bronze-Platz gibt es eine Reihe von ebenbürtigen Kandidaten. Aber die Nummer 2 ist für mich ganz klar Siemens Digital Industries.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens und besitzt Aktien der Software AG. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Volkswagen AG und empfiehlt SAP SE und Software AG. 



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