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Turbulente Börsen: Warum man jetzt trotzdem riskante Aktien kaufen sollte

Rollercoaster Börsen Boom und Crash
Foto: Getty Images

Mehr Risiko, mehr Gewinn. Es hört sich fast wie eine Binsenweisheit an. Schließlich bringen mündelsichere Anleihen keine Rendite, während man mit riskant bewerteten Wachstumsaktien über die letzten Jahre ein Vermögen machen konnte. Aber ist diese verbreitete Ansicht auch wahr? Ja und Nein.

Darum bringt mehr Risiko nicht systematisch mehr Gewinn

Fangen wir mit „Nein“ an. Es fängt an bei der Herausforderung, alle Anlageinstrumente eindeutig in Risikoklassen einzuteilen. Das ist gar nicht so leicht, wie es auf den ersten Blick aussieht. Denn was ist riskanter, ein voll auf Wachstum getrimmter DAX-Wert wie Delivery Hero oder ein kleiner stabiler TecDAX-Wert wie Freenet? Biotech oder Blockchain? Darbende Pennystocks oder Chartraketen mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von über 20?

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Oft wird man kaum zu einer eindeutigen Entscheidung kommen. Dennoch kann man sich grob behelfen und aus dem historischen Kursverlauf gewisse Risikokennzahlen ableiten. Nehmen wir also zur Vereinfachung an, es wäre möglich, eindeutig abgegrenzte Töpfe mit unterschiedlichen Risikoklassen zu bilden.

Wenn völlig klar wäre, dass mehr Risiko mehr Rendite bringt, dann gäbe es eine klare Strategie für langfristig orientierte Anleger: Einfach mit einem sehr breit gestreuten Portfolio auf die Aktien aus der höchsten Risikoklasse setzen. Wenn man dann noch einen Sparplan nutzt, um zu verschiedenen Zeitpunkten zuzukaufen, dann müsste man auf der sicheren Seite sein.

Aber wer so diversifiziert, der trägt auch kein besonderes Risiko mehr. Außerdem könnte der Ansatz von allen Anlegern kopiert werden, wenn er tatsächlich so vielversprechend wäre. Aber was passiert, wenn sich alle auf den Hochrisikotopf stürzen? Entsprechend dem Gesetz von Angebot und Nachfrage steigen die Preise, und zwar so lange, bis dieser systematische Vorteil eben nicht mehr vorhanden ist.

Wie es sich trotzdem lohnen könnte, mehr Risiko einzugehen

Nun also zu „Ja“. Wenn wir „mehr Risiko, mehr Gewinnchancen“ sagen, dann passt es auf jeden Fall. Am Rentenmarkt kann man das schön beobachten: Eine Anleihe eines Unternehmens mit mäßiger Kreditwürdigkeit bringt deutlich bessere Renditen als deutsche Staatsanleihen. Man muss aber dazusagen „wenn es gutgeht“. Fällt von 21 Anleihen mit 5 % Rendite eine komplett aus, dann fallen wir auf den Nullzins zurück.

Das Schöne bei Aktien ist allerdings, dass es nach oben keine Grenze gibt. Ihr jeweiliger Kurs kann sich in einem relativ kurzen Zeitraum vervielfachen, wenn das zugehörige Unternehmen mit passenden Merkmalen wie etwa einem langfristig kraftvollen Wachstumspfad oder einer nachhaltigen Margenausweitung ausgestattet ist.

Die Aufgabe besteht folglich darin, sich in einem risikoreichen Topf nach Unternehmen umzusehen, die vom Markt unterschätzt werden und auf lange Sicht ein völlig anderes Entwicklungsniveau erreichen können. Es ist aussichtslos, dies über eine reine Auswertung von Aktien- und Unternehmenskennzahlen erreichen zu wollen. Vielmehr muss man sich ein Gesamtbild verschaffen und gründlich über die Potenziale des Geschäftsmodells nachdenken.

Selbst dann wird man möglicherweise häufiger falsch als richtig liegen. Aber wenn es uns gelingt, einige der zukünftigen Börsenstars in unser Depot zu lotsen, brauchen wir uns um die Gesamtrendite keine Sorgen zu machen. Soweit wir durch sorgfältige Recherchen unser Chance-Risiko-Verhältnis nur um einen Bruchteil zu unseren Gunsten verschieben, wird uns mehr Risiko mehr Gewinn bringen.

Was jetzt zu tun ist

Wenn das Marktumfeld wackeliger wird, sollte man nicht auf wackelige Unternehmen setzen. Das wäre fahrlässig. Aber man sollte sich klarmachen, dass früher oder später der nächste Schub kommen wird, der die Kurse in der Breite nach oben treibt. Und dann werden es wahrscheinlich nicht die stabilen Substanzwerte sein, welche die größten Zugewinne verbuchen, sondern agile Unternehmen, die in der Lage sind, schnell neue Wachstumspotenziale zu ergreifen.

Wie die wackeligen Unternehmen mögen auch sie wegen der oft heftigen Kursschwankungen als riskant gelten. Aber sie nicht auf dem Kaufzettel zu haben, wäre ebenfalls fahrlässig.

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Offenlegung: Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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