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Obacht, SAP-Aktionäre! ServiceNow wagt mit der deutschen Celonis den Frontalangriff

Schach mit geschlagenem König
Foto: Getty Images

Bill McDermott, der frühere Chef von SAP (WKN: 716460), entwickelt nun ServiceNow (WKN: A1JX4P) mit Vollgas weiter. Dabei setzt er ausgerechnet auf ein deutsches Software-Juwel, Celonis. Ihre gemeinsame Initiative könnte der SAP-Aktie ab 2022 einheizen.

Wie ServiceNow und SAP sich aufeinander zubewegen

ServiceNow ist einer der erfolgreichsten Software-Konzerne der letzten Dekade. Seit Mitte 2012 ist der Kurs um über 2.400 % gestiegen. Heute sind ServiceNow und SAP beide fast auf Augenhöhe. Zwar macht der europäische Vorzeigekonzern noch immer mehr als fünfmal so viel Umsatz, aber bei der Marktkapitalisierung beträgt der Vorsprung nur noch weniger als ein Drittel.

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NOW Market Cap Chart

Chart erstellt mit YCharts. Entwicklung der Marktkapitalisierung von ServiceNow und SAP in US-Dollar über einen Zeitraum von 10 Jahren bis zum 8. Oktober 2021

Das US-Unternehmen beschreibt sich selbst als zukunftsweisenden Gestalter und Digitalisierer der betrieblichen Zusammenarbeit und des Kundendienstes. Seine cloudbasierte Software-Plattform „liefert digitale Workflows, die großartige Erlebnisse schaffen und Produktivität freisetzen“.

Nun kommt SAP natürlich aus einer ganz anderen Ecke, nämlich der Warenwirtschaft. Allerdings hat Bill McDermott während seiner Zeit als Chef der Walldorfer eine Menge in Bewegung gesetzt, um das Unternehmen auf Cloud und „Intelligent Enterprise“ auszurichten. Digitale Workflows gehören längst zum Kerngeschäft. Bei Themen wie Kundenbeziehungsmanagement, Service-Management und Projekt-Portfoliomanagement gab es bereits klare Überschneidungen.

Im Mai kam dann die tranformative Übernahme von Signavio hinzu. Die daraus hervorgegangene Software „SAP Process Manager by Signavio“ ist eine „cloudbasierte Software, die dabei unterstützt, Geschäftsprozesse zu dokumentieren, zu modellieren und zu simulieren“. CEO Christian Klein erhofft sich eine Menge davon. Vor allem das Modul „Workflow Accelerator“ zielt klar in Richtung ServiceNow. Und das Modul „Process Intelligence“ liefert wichtige Analyse-Funktionalität.

Was ServiceNow und Celonis vorhaben

Zu den Konkurrenten von Signavio gehört die größere Celonis. Und mit dieser sucht ServiceNow nun den Schulterschluss. Alexander Rinke, Co-CEO von Celonis, und Bill McDermott erläuterten am 8. Oktober auf CNBC, was sie gemeinsam vorhaben.

Wie so oft bei Unternehmenssoftware geht es um digitale Transformation. Die Fähigkeit von Celonis, wie mit Röntgenstrahlen das Prozessgewirr zu durchleuchten und zu analysieren, soll mit der Workflow-Plattform von ServiceNow kombiniert werden.

Das Ziel dabei lautet, bei Kunden einen höheren Automatisierungsgrad zu erreichen, indem Prozesse über die gesamte Unternehmenslandschaft hinweg neu definiert werden. Aufschlussreiche Einblicke in Echtzeit sollen direkt in ausführbare Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt werden.

Schon ab dem nächsten Jahr sollen gemeinsam entwickelte Lösungen zur Verfügung stehen. Die Vision lautet Rinke zufolge, eine „neue Art von Betriebssystem“ für Unternehmen zu etablieren. Bislang gilt noch felsenfest der Slogan „The World Runs on SAP“.

Was das für die SAP-Aktie bedeuten könnte

Celonis dürfte ziemlich motiviert sein, diese Partnerschaft zum Erfolg zu führen. Schließlich war das Unternehmen bis zur Übernahme von Signavio der bevorzugte SAP-Partner für Process Intelligence. Obwohl die Innovationspartnerschaft weitgehend unverändert fortbesteht, dürfte sich Celonis ausgebotet fühlen. Gleichzeitig ist McDermott ein SAP-Insider, der genau weiß, wie die Walldorfer ticken und wo die Schwachstellen sind.

Für SAP entwickelt sich so nach Salesforce.com (WKN: A0B87V) ein weiterer hochagiler Rivale, der ursprünglich ein ganz anderes Kerngeschäft hatte. Dennoch wird SAP nicht kampflos Markanteile abgeben. Der Platzhirsch hat seinerseits einige Trümpfe im Ärmel. Vor allem die deutlich breitere Aufstellung und das überragende Partnernetzwerk dürften dafür sorgen, dass SAP sich verteidigen kann.

Viele Großunternehmen werden sicherlich selbst dann SAP-Kunde bleiben, wenn sie ServiceNow nutzen. Aber es könnte ratsam sein für Anleger, den Vormarsch von ServiceNow in das Terrain von SAP im Auge zu behalten.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Salesforce.com und ServiceNow, Inc. und empfiehlt SAP SE.



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