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Adler Group-Aktie: Wird sie zur nächsten Steinhoff-Aktie?

Immobilien
Foto: Getty Images

Adler Group (WKN: A14U78)-Aktien befinden sich bereits seit August 2018 im Niedergang. Dabei wies der Immobilienkonzern stetig steigende Umsätze und seit 2012 immer Gewinne aus. 2020 lag der Umsatz bei 868,14 Mio. Euro und der Gewinn bei 159,7 Mio. Euro. In den letzten sechs Jahren wurden stetig dreistellige Millionengewinne erwirtschaftet.

Die Bilanz weist eine Eigenkapitalquote von 33,4 % auf. Lediglich die Zahlungsmittel in Höhe von 369,9 Mio. Euro liegen deutlich unter den langfristigen Darlehen von 2.690,2 Mio. Euro. Zu viele Verbindlichkeiten bergen besonders in Krisen Gefahren. Doch viele Immobilienkonzerne sind ebenfalls hoch verschuldet, um so ihre Eigenkapitalrendite zu steigern.

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Adler Group: Besonderheiten des Portfolios

Es muss also Sonderfaktoren geben, die in den letzten Jahren zum starken Kursrückgang der Adler Group-Aktien geführt haben. Der Konzern investiert hauptsächlich in Wohnimmobilien, sodass die Mieteinnahmen wenig von Konjunkturschwankungen abhängig sind. Doch der Konzern hat mit 19.873 (28,5 %) von insgesamt 69.701 Einheiten seinen Schwerpunkt in Berlin gelegt. Hier hatte die Politik zunächst viele Wohnungen privatisiert, um die eigenen Kosten zu senken und um keine Investitionen tätigen zu müssen. Zudem hatten sich die Mieten im Zeitverlauf weit vom tatsächlichen Marktniveau abgekoppelt.

Die privaten Investoren, wie Adler Group, mussten, um nicht wie die Stadt Verluste zu erzielen, die Mieten entsprechend anpassen. Dies führte zu vielen Beschwerden und Protesten, sodass zunächst ein Mietendeckel und jetzt die Enteignung angestrebt wird. Darunter leidet die Adler Group-Aktie.

Fraser Perring sieht einen Betrugsfall

Doch zuletzt kamen durch den Fondsmanager Fraser Perring Betrugsvorwürfe hinzu. Er hatte bereits bei Wirecard (WKN: 747206) und Steinhoff (WKN: A14XB9) eine Bilanzfälschung offengelegt. Doch er lag auch bei Grenke (WKN: A161N3), ProSiebenSat1 Media (WKN: PSM777) oder Ströer Media (WKN: 749399) daneben und fügte den Konzernen so schweren Schaden zu.

Kernpunkt seiner Adler Group-Kritik ist die Immobilienbewertung, die von außen und aufgrund der Berliner Turbulenzen schwer kalkulierbar ist. Mit der Bekanntgabe seiner Short-Position und des Berichts fielen die Aktien nochmals sehr stark.

„Die Adler Group ist eine Brutstätte des Betrugs, der Täuschung und der finanziellen Falschdarstellung, die darauf abzielt, ihre wahre Finanzlage zu verbergen, die düster ist. Die Adler Group dient ihren Schattenvorständen und Gesellschaftern dazu, sich systematisch zum Nachteil der Anleihegläubiger, Aktionäre und Minderheitseigner verschiedener börsennotierter Beteiligungen zu bereichern. Die Unternehmensbilanz wurde in erheblichem Maße künstlich aufgebläht, die Aktien sind nicht investierbar und die Anleihen werden mit ziemlicher Sicherheit mit sehr hohen Wertberichtigungen ausfallen“, heißt es in seinem Bericht.

Adler Group möchte aufklären

Adler Group hat bereits darauf reagiert und weist die Vorwürfe zurück. Als Beleg für die richtige Immobilienbewertung nennt der Konzern kürzliche Verkäufe. Hier lag der Erlös sogar über den Bilanzwerten. Der Konzern möchte die Verschuldung senken und in naher Zukunft weitere Immobilien verkaufen. Diese Transaktionen könnten somit noch mehr Aufschluss geben. Zudem bereitet Adler Group eine ausführliche Stellungnahme vor.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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