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Neuer Wasserstoff-Motor! Kann dieses Unternehmen Nel endlich Paroli bieten?

Bild: Hyundai Motor Company
  • Ballard (WKN: A0RENB) möchte mit einem neuen Wasserstoffmotor auftrumpfen.
  • Der Cash-Burn bereitet mir geringere Sorgen als die Profitabilität.
  • Unter dem Strich erscheint mir ein Investment nicht lohnenswert.

Das Thema Wasserstoff ist nichts für schwache Nerven. Nach dem großen Wirbel 2020 verloren viele Aktien massiv. Auch die Aktie von Ballard Power Systems lief in den vergangenen zwölf Monaten alles andere als gut. Sie verlor mehr als 23 % und ist heute zum Preis von 11,00 Euro zu haben (Stand: 6. Oktober 2021). Doch nun soll ein neuer Wasserstoffmotor für Furore und steigende Umsätze sorgen.

Schauen wir uns die Story und die Zahlen dahinter einmal genauer an.

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Die aktuellen Quartalszahlen geben wenig Hoffnung

Der Umsatz sank auf 25 Mio. US-Dollar. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies ein Minus von 3 %. Auch die Verluste nehmen zu. Im zweiten Quartal lag das Minus hier bei 21,9 Mio. US-Dollar. Das ist doppelt so viel wie im Vorjahresquartal.

Aber Ballard springt auf den richtigen Zug

Nahezu 40 % Prozent der Umsätze erwirtschaftet Ballard Power Systems mit Brennstoffzellen für Lastkraftwagen, Gabelstapler, Schiffe und Flugzeuge.

Und nun bringen die Kanadier ihren neuesten Wasserstoffmotor namens FCmove HD Plus auf den heimischen Markt. Die Ingenieure entwickelten ihn speziell für schwere Nutzfahrzeuge. Die Produktpalette umfasst Motoren mit einer Leistung von 70 und 100 Kilowatt.

Während Personenwagen hauptsächlich durch Batterien betrieben werden, ist der industrielle Transportbereich offen für Wasserstoffantriebe. Die Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge ersetzen zurzeit Schritt für Schritt herkömmliche Dieselfahrzeuge auf der ganzen Welt, insbesondere Busse und Lastwagen. Auf diesem Markt will sich Ballard Power Systems in Zukunft noch deutlich mehr Anteile ergattern. Zuletzt zog das Unternehmen auch einige große Aufträge in Portugal und Indien an Land.

Wann geht Ballard das Geld aus?

In diesem Diagramm siehst du zunächst einmal die jeweils über zwölf Monate rollierenden Umsätze und Gewinne des Unternehmens seit Dezember 2014.

Ballard

Das sieht gar nicht gut aus. Nun gehen wir aber noch tiefer ins Detail.

Ballard verbrennt Geld

Die sogenannte Cash-Burn-Rate gibt Auskunft darüber, wie viel Geld ein Unternehmen pro Zeiteinheit (etwa in einem Monat) verbraucht.

Im März 2021 legte Ballard zum letzten Mal seine Bilanz vor. Damals hatte das Unternehmen keine Schulden und verfügte über Barmittel in Höhe von 1,3 Mrd. US-Dollar.

Im letzten Jahr verbrannte das Unternehmen 62 Mio. US-Dollar. Das bedeutet, dass Ballard Power Systems im März 2021 über eine Liquiditätsreserve von sehr vielen Jahren verfügte. Auch wenn dies nur ein Maß für den Bargeldverbrauch des Unternehmens ist, sorgt es doch für ein gutes Gefühl.

Aber Achtung: Ballard erhöhte seinen Cash-Burn im letzten Jahr um 110 %, was auf hohe Investitionen in das Unternehmen hindeutet. Das ist zwar an sich schon besorgniserregend. Doch die Tatsache, dass die Betriebseinnahmen im gleichen Zeitraum um 14 % sanken, lässt mich erschaudern. In Anbetracht dieser beiden Kennzahlen frage ich mich ernsthaft, wie sich Ballard in den kommenden Jahren entwickeln wird.

Wie leicht kommt Ballard an neue Barmittel?

Einer der größten Vorteile börsennotierter Unternehmen: Sie können Aktien an Investoren verkaufen, um sich frisches Geld zu beschaffen und neues Wachstum zu finanzieren.

Lass uns einmal den Cash-Burn von Ballard im Verhältnis zu seiner Marktkapitalisierung betrachten. Dann können wir abschätzen, wie stark das Kapital der bestehenden Aktionäre verwässert würde, wenn das Unternehmen neue Aktien ausgäbe.

Ballard Power Systems verbrannte im vergangenen Jahr 62 Mio. US-Dollar. Dies entspricht etwa 1,2 % der aktuellen Marktkapitalisierung. Dieser Wert ist aus meiner Sicht nicht wirklich besorgniserregend.

Ballard ist für mich kein Investment Case

Alles in allem mache ich mir keine übermäßigen Sorgen über den Cash-Burn von Ballard. Aber natürlich solltest du die Finanzlage des Unternehmens genau im Blick behalten, wenn du investieren möchtest.

Für mich zumindest kommt ein Investment nicht infrage. Das Management um CEO Randy MacEwen muss mir erst einmal beweisen, dass es profitabel arbeiten kann. Viel lieber werfe ich einen genauen Blick auf dieses Unternehmen.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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