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BMW, Daimler, Volkswagen: Investieren deutsche Autohersteller genug in die Batterieproduktion?

lasergeschweißte Batteriezellen Manz
Bildquelle: Manz AG

Autohersteller überbieten sich derzeit mit Ankündigungen zur Elektromobilität. Bei Volkswagen (WKN: 766403) beispielsweise sollen 2030 70 % der verkauften Autos vollelektrisch sein. Daimler (WKN: 710000) möchte immerhin jeden zweiten Neuwagen elektrifizieren – hierbei sind Plug-in-Hybride eingeschlossen. BMW (WKN: 519000) schließt die Teilzeitstromer explizit aus und möchte in neun Jahren 50 % reine Elektroautos verkaufen. Die aggressiven Pläne sind notwendig, um das Jahrzehnt zu überleben.

Dabei manövrieren sich die Autohersteller jedoch zunehmend in ein Batteriezellenproblem. Denn die Produktionskapazitäten, die die Hersteller für die Erreichung ihrer Ziele benötigen, existieren noch gar nicht. Der amerikanische Autobauer Ford (WKN: 502391) preschte zuletzt voran und wird 7 Mrd. US-Dollar in Batteriefabriken investieren. Verschlafen die deutschen Autoaktien hier einen wichtigen Trend?

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Warum Ford in Batterien für Elektroautos investiert

Die drei Batteriewerke entstehen in Zusammenarbeit mit SK Innovation (WKN: A0MV9D), sollen Mitte des Jahrzehnts mit der Produktion starten und Zellen für eine Million Elektroautos im Jahr liefern. Der Traditionshersteller möchte bis Ende des Jahrzehnts 40 % seiner Neuwagenverkäufe voll elektrifizieren. Ausgehend vom aktuellen Niveau wären das rund 1,7 Millionen Fahrzeuge. Das jetzt angekündigte Investment von Ford deckt also einen Großteil des Bedarfs ab.

Elektroautos von BMW, Daimler, Volkswagen und fast allen anderen Herstellern enthalten Batterien von asiatischen Produzenten. Der stetig steigende Elektroautoabsatz der Autohersteller könnte einen Engpass an Zellen schaffen und für steigende Preise sorgen. Das würde wiederum das Erreichen der Umweltziele der Autokonzerne gefährden. Daher versuchen sie, eigene Zellfertigungen aufzubauen.

Daimler und Volkswagen handeln, BMW wartet

Daimler könnte für seine Elektroautopläne in 2030 bis zu 100 Gigawattstunden an Batteriezellen benötigen – je nachdem, wie sich das gesamte Absatzvolumen verändert und wie der Mix zwischen reinen Stromern und Hybriden ausfällt. Dafür setzt Daimler auf die Automotive Cells Company (ACC). Das Gemeinschaftsunternehmen, an dem auch Total und der Autohersteller Stellantis mit je einem Drittel beteiligt sind, will bis 2030 eine Zellproduktion von 120 Gigawattstunden im Jahr aufbauen.

Daimler wird sich diese Zellen mit Stellantis teilen müssen. Die ACC-Beteiligung dürfte Daimlers Bedarf daher etwa zur Hälfte decken. Weitere Zellen für Elektroautos könnten die Stuttgarter wie bisher über Zulieferer beziehen.

Volkswagen möchte bis 2030 sechs Batteriefabriken in Europa errichten, die insgesamt 240 Gigawattstunden jährlich produzieren sollen. Drei bis vier Millionen Elektroautos könnte Volkswagen damit antreiben, je nach Größe des Akkupacks. Die Gigafabriken der Wolfsburger dürften dann, ähnlich wie bei Daimler, etwa die Hälfte des Bedarfs des Autoherstellers stillen.

Wesentlich langsamer ist BMW unterwegs. Der Münchener Autohersteller hat noch kein großes Investment in Batteriezellen angekündigt und verlässt sich bisher ausschließlich auf Zulieferer. Diese Strategie könnte sich als gefährlich herausstellen. Denn BMW könnte vom Chipmangel direkt in den Batteriemangel schlittern, wenn sich der bayerische Konzern nicht rechtzeitig Batteriezellen sichert.

Die deutschen Autohersteller zeigen sich uneinheitlich

Während Daimler und Volkswagen schon Schritte unternommen haben, um ihre Elektroautoambitionen mit Batterien abzusichern, wartet BMW ab. Investoren der BMW-Aktie sollten genau beobachten, wann das Unternehmen hier aktiv wird. Wenn der Münchener Autohersteller in zehn Jahren noch wettbewerbsfähig sein will, muss schleunigst eine eigene Batterieproduktion her.

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Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Volkswagen AG. The Motley Fool empfiehlt Aktien von BMW.



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