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2 Wachstumsaktien mit KUV unter 3: Spottbillig oder doch risikoreich?

Zalando-Paket Zalando-Aktie
Foto: Zalando

Wachstumsaktien liegen im Trend der Zeit. Da es an den Finanzmärkten keine Zinsen mehr gibt, wählen viele Investoren den Weg über risikobehaftete Investments, um noch in irgendeiner Form eine Rendite zu generieren.

Wachstumsaktien – also Aktien, die überproportional stark wachsen –  konnten in der Vergangenheit viele Investoren überzeugen. Besonders Aktien aus dem Technologiesektor waren beliebt. Kein Wunder, denn Unternehmen wie Facebook oder Amazon haben eindrücklich bewiesen, wie man langfristig Mehrwerte schafft.

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Ein Problem, das vielen Wachstumsunternehmen obliegt, ist jedoch der hohe Preis. Für vielversprechende Wachstumsunternehmen zahlt man gerne mal Umsatzmultiplikatoren von 20 bis 100. Damit würde man aber schon sehr viel von einer möglichen Erfolgsgeschichte vorwegnehmen, was die potenzielle Rendite schmälert.

Zwei Wachstumsaktien aus Deutschland, die derzeit noch mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von unter drei gehandelt werden, sind Zalando (WKN: ZAL111) und HelloFresh (WKN: A16140). Schauen wir uns diese Aktien mal genauer an.

Zalando Aktie

Zalando ist ein Onlineversandhändler für Lifestyleprodukte wie Schuhe, Mode oder Kosmetik. Mit seiner Plattform liegt das Unternehmen voll im Trend der Zeit. Das merkt man besonders an den starken Wachstumsraten.

So konnten zuletzt die Umsatzerlöse im zweiten Quartal 2021 um 34,3 % auf 2,7 Mrd. Euro gesteigert werden. Auch die Erträge zogen an: Ein Quartals-EBIT von 186,4 Mio. Euro wurde ausgewiesen nach 198,4 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Free Cashflow zeigt sich mit 310 Mio. Euro ebenfalls stark, auch wenn er etwas schwächer ausfiel als noch im Vorjahr.

Der Ausblick deutet derweil auf weiteres Wachstum hin. So wird vom Management ein Umsatzwachstum für das Gesamtjahr zwischen 26 und 31 % prognostiziert. 

Mit einem Multiplikator auf die Umsätze der letzten zwölf Monate von 2,2 (Stand: 3.10.21, Reuters) ist Zalando objektiv gesehen nicht teuer. Die finale Einschätzung ist aber vor allem eine Frage an die zukünftige Profitabilität. Als ein Onlinehändler fallen die Margen entsprechend gering aus.

HelloFresh

Zu einem deutschen Wachstumsunternehmen mit geringem Umsatzmultiplikator zählt auch der Berliner Versender von Kochboxen HelloFresh.

Während der Pandemie galten die Kochboxen als durchaus beliebtes Instrument, um sich zu Hause gesund und einfach zu ernähren.

Auch im letzten Quartal 2021 blieb die Dynamik des Wachstums hoch. Die Anzahl der aktiven Kunden wurde um 83,7 % auf 7,9 Millionen gesteigert. Der Quartalsumsatz erhöhte sich um 60 % auf 1,6 Mrd. Euro. Positiv zeigt sich auch das operative Ergebnis mit 131 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahresquartal war es aber leicht rückläufig.

Geht es nach den Ansichten des Vorstandes, so sollte das Wachstum auch im Gesamtjahr 2021 weiterhin hoch bleiben. Erwartet wird ein Umsatzwachstum auf Basis konstanter Währungen zwischen 45 und 55 %.

Mit einem Multiplikator auf die Umsätze der letzten zwölf Monate von 2,7 (Stand: 3.10.21, Reuters) ist der Kochboxen-Versender ähnlich bewertet wie Zalando. Einzig die Profitabilität fällt noch ein wenig schlechter aus als bei Zalando. Dafür ist das Wachstum aber sichtbar höher.

Fazit

Nicht für jedes Wachstumsunternehmen gestalten sich Umsatzmultiplikatoren als ein sinnvolles Instrument. Entscheidend für hohe Umsatzmultiplikatoren ist das Potenzial einer hohen Profitabilität. Und diese scheinen die Märkte derzeit nicht zu antizipieren.

Dennoch muss man den bisherigen Leistungen der beiden Unternehmen Respekt zollen. Schließlich haben sie aus heutiger Sicht geschafft, nachhaltig die Profitabilität zu erreichen. Damit haben sie einen wichtigen Entwicklungsschritt für ein Wachstumsunternehmen hinter sich gelassen.

Jetzt kommt es auf die Zukunft an: Schaffen sie es, ihre Profitabilität weiter zu steigern, dann könnten auch die Umsatzmultiplikatoren anziehen. Bleiben sie ertragsschwach, so wären die Aktien vielleicht schon hoch bewertet. Wir werden sehen, wer recht behält.

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Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Zalando.



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