Gazprom & Nord Stream 2: Winter 2021 als Start auf der Kippe?
Bei Gazprom (WKN: 903276) und Nord Stream 2 können wir nach Einschätzung des Topmanagements bald mit guten Neuigkeiten rechnen. Immerhin haben die Verantwortlichen des russischen Erdgaskonzerns prognostiziert, dass noch in diesem Jahr Erdgas durch zumindest einen Strang fließen soll. Von bis zu 5,6 Mrd. Kubikmetern ist die Rede gewesen.
Klappt das Einhalten dieser Prognose? Eine überaus interessante Frage. Jetzt hat sich jedenfalls ein anderer Funktionär, zugegebenermaßen weder aus dem Hause Gazprom noch Nord Stream, zu diesem Sachverhalt geäußert. Und verbreitet ein wenig Skepsis. Riskieren wir einen Blick darauf, was Foolishe Investoren dazu wissen müssen.
Gazprom & Nord Stream 2: Doch kein Start 2021?
Genauer gesagt ist es die Nachrichtenagentur Reuters, die jetzt einen Top-Funktionär von Uniper zitiert. Hierbei handelt es sich um Dieter Maubach, der Vorstandsvorsitzender bei dem Energiekonzern ist. Und sich jetzt ein wenig pessimistischer zur Inbetriebnahme von Nord Stream 2 geäußert hat.
Seiner Ansicht nach würde es keine rasche Betriebsgenehmigung für das Projekt geben. Nach allem, was er wisse, dürfte die Zertifizierung von Nord Stream 2 so spät erfolgen, dass der Doppelstrang in diesem Winter nicht mehr hilft. Vielleicht etwas Kontext, inwieweit die Pipeline hilfreich sein könnte: Erdgas ist gegenwärtig ein knappes Gut innerhalb Deutschlands und der EU.
Maubach und Uniper sind jedoch alles andere als fremd, was Nord Stream 2 angeht. So gehört der Energiekonzern schließlich zu einem Konsortium von europäischen Unternehmen, das an der Pipeline unmittelbar beteiligt ist. Insofern könnten die Aussagen des Funktionärs grundsätzlich Gewicht besitzen.
Zudem wies Maubach darauf hin, dass Russland insgesamt ein verlässlicher Partner über Jahrzehnte hinweg gewesen sei. Man könne davon ausgehen, dass sämtliche Verträge erfüllt würden. Fraglich sei seiner Auffassung nach jedoch auch, ob Russland derzeit kein zusätzliches Erdgas liefern könne oder wolle. Aber werden wir an dieser Stelle nicht zu politisch, sondern riskieren einen Blick darauf, was das für Gazprom und Nord Stream 2 bedeuten würde.
5,6 Mrd. Kubikmeter im Raum
Im Endeffekt stehen 5,6 Mrd. Kubikmeter Erdgas im Raum, die Gazprom über Nord Stream 2 noch in diesem Jahr liefern wollte. Auch in Anbetracht der aktuellen Ausgangslage im Erdgasmarkt können wir natürlich nicht zwangsläufig mit einem beschleunigten Verfahren zur Zertifizierung rechnen. Vielleicht hilft jedoch der Druck, die Causa ein wenig anzuschieben.
Im Endeffekt ist es für die Gazprom-Aktie natürlich eher beiläufig wichtig, ob Nord Stream 2 noch in diesem Jahr Erdgas liefert oder erst im nächsten Jahr 2022. Allerdings: Investoren dürften trotzdem sicherer und zuversichtlicher sein, wenn die Prognosen des eigenen Managements sich bewahrheiten sollen. Auch der allgemeine Bauprozess ist schließlich bereits von Verzögerungen geprägt gewesen.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.