1 Grund, jetzt Aktien zu kaufen, über den niemand offen redet
Aktien zu kaufen hat im Nachhinein betrachtet oft Sinn gemacht. Insbesondere für langfristige Investoren.
Die offensichtlichen Gründe liegen klar auf der Hand: Beteiligung am Produktivkapital, Zinseszinseffekt, passive Einkommensquelle.
Im Einzelnen findet man noch wesentlich mehr Gründe, die zu einem Kauf verführen können. Abseits von harten Fakten schaffen innovative Tech-Aktien einen direkten Zugang zur Welt von morgen. Wenn Elon Musk einen humanoiden Roboter ankündigt, macht die Fantasie garantiert Überstunden.
Doch über einen geradezu banalen Grund, jetzt möglichst viele Aktien zu kaufen, redet so gut wie niemand: Die Notenbanken haben keine Wahl. Sie müssen demnächst Aktien kaufen.
In der Fantasie der Crash-Propheten kennt der Negativzins keine Grenzen
In letzter Zeit liest man oft vom Negativzins. Auch bei den Privatkunden der Eurozone scheint das gefürchtete Minus langsam anzukommen.
Negativzinsen ab einem Guthaben von 100.000 Euro sind keine Seltenheit mehr. Bald womöglich ab einem Guthaben von 50.000 Euro oder gar 10.000 Euro?
Längst wurden ausreichend Schreckensszenarien entworfen. Minuszinsen von 3 % oder mehr scheinen so gut wie sicher.
Die Enteignung der Sparer muss weitergehen. Wenn auch nur in der Fantasie der Crash-Propheten.
Der unendliche Negativzins ist unrealistisch
Doch ist das Szenario eines unendlich steigenden Negativzinses tatsächlich so realistisch? Ich denke, so blöd sind die Notenbanken nicht.
Da wären zum einen die normalen Geschäftsbanken. Wer ein stabiles Bankensystem haben möchte, treibt es mit dem Negativzins besser nicht zu bunt. Ein wenig Luft muss man dem Geschäftsmodell Bank noch lassen, damit in diesem Sektor nicht alles kollabiert.
Zum anderen erhöhen extreme Negativzinsen die Chance auf eine Hyperinflation drastisch. Irgendwann ist zwangsläufig der Punkt erreicht, an dem das geschenkte Geld massiv in Sachwerte fließt.
Kurzum: Der Trick mit dem Negativzins hat seine Tücken. Viel Handlungsspielraum sehe ich an dieser Stelle nicht.
An Aktien führt kein Weg vorbei
Aber das macht gar nichts. Denn ein Ass haben die Notenbanken noch im Ärmel.
Bisher sind es vor allem Staats- und Unternehmensanleihen, die in die Bilanzen der Notenbanken gewandert sind. Hier und da ist es auch ein wenig Gold.
An Aktien hat man sich in großem Stil bisher nur in Japan herangewagt. Die japanische Notenbank ist der größte Einzelaktionär des Landes.
Ist das auch eine Option für die Europäische Zentralbank? Ich denke, es führt kaum ein Weg dran vorbei.
Aktien kaufen? Ja, aber nicht nur wegen den Notenbanken!
Für Investoren, die massiv Aktien halten, ist diese Prognose ein Traum. Selbst wer erst jetzt Aktien kauft, könnte der EZB-Kaufpanik noch zuvorkommen.
Das ist sicher nicht der beste Grund, um Aktien zu kaufen. Doch es ist ein Grund, über den derzeit niemand redet.
Sollte das der einzige Grund sein, um Aktien zu kaufen? Besser nicht!
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