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China Evergrande-Aktie: Chinas Plan für den Immobiliensektor

Foto: Getty Images

Der Niedergang der China Evergrande (WKN: A2APDK)-Anteile ist kein Zufall, sondern die Folge der Regierungsbemühungen, den chinesischen Immobilienmarkt unter Kontrolle zu bringen. Er trägt etwa 29 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Zwar hat sich der Anteil in den letzten Jahren bereits reduziert, aber nach Regierungszielen soll er zukünftig weiter sinken. Grund sind die mit dem Sektor verbundenen Kredite und die steigende Verschuldung.

China möchte den Immobiliensektor eindämmen

Der chinesische Staat versucht aus diesen Gründen, über eine schrittweise Kreditverknappung den Sektor langsam einzudämmen. Im vergangenen Jahr (2020) führte die Zentralbank People’s Bank of China neue Leitlinien ein, um die Verschuldung zu regulieren. Seitdem wurde den Banken ein Limit für Immobilienkredite vorgeschrieben und in Großstädten eine Immobilien-Preisobergrenze verhängt. Diese Maßnahmen senken die Gewinnmargen der Immobilienfirmen. Seither fallen China Evergrande-Anteile, denn der Konzern war zu diesem Zeitpunkt bereits sehr hoch verschuldet.

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Der Niedergang eines einzelnen Immobilienunternehmens könnte demnach kein Zufall sein, sondern zur Dämpfung des Sektors beitragen. Immobilienpreise würden sinken, was der Bevölkerung und somit der Regierung entgegenkäme. Derzeit liegen die Immobilienpreise hingegen schon 15- bis 20-fach über dem Durchschnittseinkommen eines Haushalts.

Übersprungseffekte nicht erwünscht

Das China keine gesamtwirtschaftliche Krise zum Ziel hat, zeigen die letzten Zentralbank-Interventionen. Sie stützte den Bankensektor innerhalb von fünf Arbeitstagen mit umgerechnet etwa 60,65 Mrd. Euro. Ein Überspringen auf die Gesamtwirtschaft soll so verhindert werden.

Direkthilfen für China Evergrande stellt der Staat hingegen nicht zur Verfügung, sodass eine Insolvenz einkalkuliert und vielleicht sogar begrüßt wird. Das Immobilienunternehmen versucht hingegen, die Märkte und Anleger zu beruhigen. So gab der CEO Hui Ka Yan bekannt, dass eine Inlandsanleihe bedient werden könne. Er versicherte zudem, dass die chinesischen Kleinanleger für den Konzern an erster Stelle stehen und der Konzern „seine dunkelste Stunde hinter sich lassen“ wird.

Auch diese Ankündigung könnte politische Hintergründe haben, denn chinesische Kleinanleger sollen möglichst nicht zu Schaden kommen. Ausländische Investoren, die Anteile der Cayman Island-Holding halten, bleiben hingegen außen vor.

Die Aussagen des CEOs halfen den China Evergrande-Anteilen nur kurzfristig. Die weltweiten Aktienmärkte gehen hingegen derzeit nicht mehr von Übersprungeffekten aus, sondern nur von einem lokalen Problem. Wie China Evergrande in den nächsten Wochen seine fälligen Anleihen bedienen möchte, ist allerdings weiterhin unklar.

Unterdessen hat sich der zweitgrößte Aktionär Chinese Estate Holdings (WKN: A0Q27Z) von Evergrande-Aktien im Wert von 32 Mio. US-Dollar getrennt und plant einen Komplettausstieg.

Fazit

Am Ende sieht vieles nach einem kontrollierten langsamen Niedergang von China Evergrande aus, der gesamtwirtschaftlich jedoch möglichst wenig Schaden anrichten soll. Denkbar wären ebenfalls ein Schuldenschnitt oder eine Immobilien-Verstaatlichung.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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