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Nel-Aktie vor neuem Nikola-Schub? Die Hintergründe

Wasserstoff-Truck Nikola Motor
Bild: Nikola Motors

Einer der Gründe dafür, warum die Aktie von Nel asa (WKN: A0B733) zu den Verlierern in diesem Jahr gehört, ist bei Nikola Motors (WKN: A2JQN0) zu finden. Den einst gefeierten Börsenstar haben zwischenzeitlich viele Anleger abgeschrieben. Und damit stellte sich auch die Frage, ob die strategische Partnerschaft von Nel und Nikola noch etwas wert ist. Ich denke, dass nun einiges dafür spricht, dass Nikola der Nel-Aktie neuen Schwung verleihen wird.

Die Erdgaskrise beschleunigt das Umdenken im Schwerlastverkehr

Wenn Flottenbetreiber und andere Logistikunternehmen sich überlegen, in neue Fahrzeuge zu investieren, dann interessiert sie in der Regel eine einzige Kennzahl am meisten: TCO, die Summe aller Kosten, die während der gesamten Lebensdauer des Besitzes oder der Nutzung eines Vermögenswerts anfallen.

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Und an dieser Stelle gelten Erdgas-Trucks und der gute alte Diesel noch immer als mit weitem Abstand führend. Doch der Trend arbeitet gegen sie. Batterien, Brennstoffzellen, erneuerbare Energien und Elektrolyseure werden alle kontinuierlich billiger.

Ein großer Vorteil dabei ist, dass man seine Kosten recht genau im Voraus kalkulieren kann. Die Kosten für fossile Kraftstoffe sind hingegen kaum kalkulierbar.

Man kann es aktuell wieder live erleben. In der Wirtschaftspresse reichen sie das Wort „Erdgaskrise“ herum. 2020 gab es monatelang Erdgas zu einem Großhandelspreis von unter 2 US-Dollar. Seither hat sich der Preis etwa verdreifacht auf teilweise mehr als 5 US-Dollar. Und es könnte noch deutlich mehr werden, sagen Experten, falls der Winter auf der Nordhalbkugel überdurchschnittlich kalt wird.

In Studien rechnen Forscher vor, dass grüner Wasserstoff erst in rund zehn Jahren eine Chance habe, um mit der fossilen Konkurrenz mitzuhalten. Noch seien die Kosten um ein Vielfaches höher. Aber was, wenn die Kosten für fossile Kraftstoffe in die Höhe schnellen?

Gleichzeitig zieht sich die Regulierungsschlinge bei Verbrennern immer weiter zu, während die Elektrifizierung des Verkehrs bei der Politik Priorität genießt. Mit Zuckerbrot und Peitsche werden so zukunftsweisende Konzepte bereits heute immer attraktiver. Im Schwerlastverkehr könnte sich der Wasserstoff so schneller als von vielen erwartet in den Vordergrund spielen. Zumal der direkten Konkurrenz, der extragroßen Batterie, Rohstoffengpässe drohen.

Nel asa will den Weg zur Parität anführen

An günstigen Standorten wie dem norwegischen Industriepark Herøya will Nel schon ab 2025 grünen Wasserstoff für 1,50 US-Dollar pro Kilogramm erzeugen. Die Grundlagen dafür werden aktuell geschaffen, indem die neueste Generation von Elektrolyseuren in die Serienfertigung überführt wird.

Der Endkundenpreis kann dann gut und gerne doppelt so hoch sein. Denn um sich gegen Erdgas und Diesel durchzusetzen, wäre im Schnitt ein Preis von rund 3 US-Dollar nötig, laut einer Studie des Hydrogen Council von 2020. Dort wurde noch von einem Wasserstoff-Tankstellenpreis von 4 bis 6 US-Dollar pro Kilo bis 2030 ausgegangen, sodass das leichte Element bis dahin nur in wenigen ausgewählten Anwendungsfällen im Vorteil wäre.

Doch wenn Nel asa mit seinen Großprojekten genau das unterbieten kann und fossile Kraftstoffe teurer werden, dann ist noch deutlich mehr möglich. Und Nel hat dank seiner Tankstellenfertigung, seines starken Partnernetzwerks und der Beteiligung an Everfuel (WKN: A2QGNH) alles in der Hand, um den Markt zu entwickeln. Da fehlen eigentlich nur noch die passenden Lkw-Flotten.

Gut für die Nel-Aktie: Nikola wittert wieder Morgenluft

Nach einigen Quartalen schlechter Presse und desaströsem Kursverlauf will Nikola nun wieder positivere Schlagzeilen schreiben. In Ulm wird nun die Serienproduktion des Nikola Tre hochgefahren. Im kommenden Jahr sollen die ersten Modelle in Europa und den USA ausgeliefert werden. Zunächst kommt das batterieelektrische Modell und 2023 die Variante mit Brennstoffzelle.

Gleichzeitig investiert Nikola wieder in den Infrastrukturausbau. Zusammen mit Open Grid Europe (OGE) und IVECO sollen Pipeline-Netzwerke in Europa für die Wasserstoffwirtschaft vorbereitet werden. Es ist absehbar, dass ähnlich wie in den USA auch Investitionen in Tankstellen und Elektrolysekapazitäten vorgesehen sind. Nur so kann es gelingen, den Brennstoffzellen-Lkw für größere Zielgruppen attraktiv zu machen.

Anfang August berichtete Nikola, dass das Management aktiv dabei sei, kurzfristig weitere Infrastruktur- und Ökosystempartner einzubinden. All das könnte der Entwicklung des wasserstoffbasierten Schwerlastverkehrs einen erheblichen Schub verleihen und Nel asa massive Geschäftschancen eröffnen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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