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3 Value-Aktien, die im September für langfristige Investments besonders interessant sind

Schach, Strategie und Börse
Foto: Getty Images

In diesem Artikel:

  • Auf lange Sicht bieten gute Value-Aktien erfahrungsgemäß bessere Renditen als Wachstumswerte.
  • Die Wall Street scheint diese bewährten Konzerne grob zu unterschätzen.
  • Dabei sehe ich durchaus rosige Wachstumspotenziale bei diesen drei Aktien-Tipps.

Seit dem Ende der Großen Rezession richten sich alle Augen auf Wachstumsaktien. Historisch niedrige Kreditzinsen und ein reichhaltiger Zugang zu billigem Kapital haben es schnelllebigen Unternehmen ermöglicht, zu florieren. Doch wenn man den Blick ein wenig weiter zurück wirft, wird man feststellen, dass Value-Aktien die wahren langfristigen Outperformer sind.

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Im Jahr 2016 veröffentlichte die Bank of America/Merrill Lynch einen Bericht, in dem die Performance von Value-Aktien mit der von Growth-Aktien über einen Zeitraum von 90 Jahren (1926 bis 2015) verglichen wurde. Das Ergebnis war eine eindeutige Outperformance für Value-Aktien: Eine jährliche Rendite von 17 % für Value-Aktien gegenüber einer jährlichen Rendite von 12,6 % für Growth-Aktien. Auch wenn Value-Aktien derzeit gegenüber Growth-Aktien die zweite Geige spielen, sind sie für langfristig orientierte Anleger eine solide Wahl.

Die folgenden drei Markenwerte haben alle das Zeug dazu, die Anleger im September und vor allem weit darüber hinaus reicher zu machen.

Ford Motor Company

Die erste Value-Aktie, die bereit zu sein scheint, Schwung in die Portfolios von Anlegern zu bringen, ist eine der besten Aktien aus Detroit, die Ford Motor Company (WKN: 502391).

Normalerweise werden Autoaktien wie Ford mit einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGV) bewertet, die deutlich unter denen des breiten Marktes liegen. Diese niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnisse spiegeln den zyklischen Charakter der Autoindustrie sowie die hohe Verschuldung wider, die Autohersteller wie Ford in der Regel in ihren Bilanzen aufweisen. Doch nach mehr als einem Jahrzehnt eher mäßiger Performance ist nun der lang erwartete Wachstumstreiber eingetroffen, der die Ford-Aktien deutlich nach oben treiben könnte.

Die Chance, die sich für Ford und seine Konkurrenten über mehrere Jahrzehnte hinweg bietet, ist die Elektrifizierung von Privat- und Firmenfahrzeugen. Die Ablösung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor wird nicht über Nacht erfolgen, aber die Nachfrage nach umweltfreundlichen Fahrzeugen sollte zu einem nachhaltigen Anstieg der Verkaufszahlen und des Gewinnpotenzials führen. Ford ist sich der Chancen bewusst, die sich ihm bieten, und verpflichtet sich, bis 2025 mindestens 30 Mrd. US-Dollar in Elektrofahrzeuge und die Entwicklung von Batterien für seine Elektrofahrzeuge zu investieren. Bis 2025 will das Unternehmen weltweit 30 neue Elektrofahrzeuge auf den Markt bringen.

Dabei sollten wir nicht vergessen, dass Ford zwar ein bekannter Akteur auf dem US-amerikanischen und europäischen Markt ist, aber auch in China, dem größten Automarkt der Welt, eine führende Rolle spielen möchte. Die etablierte Marke und die weit entwickelte Produktionsbasis von Ford sollten für das Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der zumeist erst im Entstehen begriffenen Elektroauto-Konkurrenz in China bedeuten.

Außerdem wäre keine Diskussion über Ford vollständig, ohne zu erwähnen, wie überwältigend stark die Verkäufe der F-Series-Pick-ups seit Jahrzehnten sind. Die F-Serie war in den letzten 39 Jahren das meistverkaufte Fahrzeug (nicht Pick-up, sondern Fahrzeug!) in den Vereinigten Staaten. Da Pick-ups saftigere Gewinnspannen bieten als Limousinen, spielt die F-Serie weiterhin eine Schlüsselrolle bei der Steigerung des Gewinns von Ford.

Wenn man bedenkt, auf wie vielen Wachstumstreibern Ford aufbauen kann, wird ein KGV von weniger als 7 diesem Unternehmen nicht gerecht.

Western Digital

Wer glaubt, dass Ford auf der Grundlage seines zukünftigen Gewinnpotenzials billig ist, der kennt vielleicht den Speicherlösungsspezialisten Western Digital (WKN: 863060) noch nicht. Denn dieser ist sogar für weniger als das Sechsfache des von der Wall Street für das Geschäftsjahr 2022 geschätzten Gewinns je Aktie zu haben.

Der Grund, warum Western Digital so günstig ist, liegt darin, dass es sich bei der Speicherindustrie um eine sehr zyklische und im Allgemeinen standardisierte Branche handelt. Scheinbar alle paar Jahre sehen wir, dass Datenspeicherunternehmen mit Lieferproblemen oder Preisdruck zu kämpfen haben. Dabei ist jedoch zu beachten, dass es sich bei vielen dieser externen Belastungen um außergewöhnliche Ereignisse handelt, wie z. B. Naturkatastrophen, und dass sie kein Anzeichen für eine unzureichendes Management von Angebot und Nachfrage sind.

Es mag auf den ersten Blick überraschen, aber die Pandemie hat sich für Western Digital in mehrfacher Hinsicht positiv ausgewirkt. Das Speichergeschäft des Unternehmens hat durch einen Anstieg der Notebook- und Desktop-Verkäufe sowie durch die wachsende industrielle Nachfrage (einschließlich des Speicherbedarfs für neue Autos) einen gesunden Aufschwung erfahren.

Das Unternehmen profitiert auch vom Austauschzyklus der Spielkonsolen, der Ende letzten Jahres begann. Die neuen Konsolen sind weitaus anspruchsvoller als ihre Vorgänger, und wie man sich leicht ausmalen kann, benötigen sie erheblich mehr Speicherkapazität. Western Digital sieht einen netten Umsatzanstieg durch Spiele.

Die größte Chance für Western Digital liegt jedoch in seiner Rolle als Anbieter von Speicherlösungen für Rechenzentren. Als Unternehmen während der Pandemie ihre Daten in die Cloud verlagerten, wurde schnell klar, dass der Speicherbedarf steigen würde. Während dies für die bekannten Festplattenlaufwerke des Unternehmens bereits positiv ist, sind es die NAND-Flash-Lösungen von Western Digital, die eines Tages zur Hauptspeicherlösung in Rechenzentren werden könnten.

Ich denke, dass man nicht mehr sagen muss, um klar festzustellen, dass Western Digital bei seiner aktuellen Bewertung ein echtes Schnäppchen ist.

Merck & Co. (Merck Sharp & Dohme)

Eine dritte Value-Aktie mit dem Potenzial, Anleger im September und weit darüber hinaus reicher zu machen, ist der Pharmariese Merck & Co. (WKN: A0YD8Q). Aktien des Unternehmens können derzeit für das 12-Fache der von der Wall Street für 2022 prognostizierten Gewinne erworben werden.

Während viele Aktien des Gesundheitswesens im letzten Jahr außerordentlich gut abgeschnitten haben, sind die Aktien von Merck sogar gesunken, was sie zu einem der schlechtesten Werte im Dow Jones Industrial Average macht. Es hat den Anschein, dass die Wall Street nicht begeistert war, dass Mercks Impfstoff gegen das Coronavirus in den klinischen Studien nicht überzeugen konnte (das Programm wurde daraufhin eingestellt), oder dass die Gewinnprognose Anfang Juni gesenkt wurde nach der Abspaltung von Organon (WKN: A3CPKP), einem auf Frauengesundheit fokussierten Unternehmen. Keiner dieser Punkte ist jedoch ein echtes langfristiges Problem.

Worauf die Anleger achten sollten, ist Mercks schnell wachsende Krebsimmuntherapie Keytruda, das umsatzstärkste Medikament des Konzerns. Der Umsatz erreichte im zweiten Quartal fast 4,2 Mrd. US-Dollar und ist damit auf dem besten Weg zu einem Jahresumsatz von über 16 Mrd. US-Dollar. In Anbetracht der Tatsache, dass Keytruda in Dutzenden von klinischen Studien als Monotherapie und als Kombinationsbehandlung untersucht wird, hat es eine wirklich gute Chance, seine Zulassung zu erweitern und zu einem der meistverkauften Medikamente der Welt zu werden.

Ebenso faszinierend ist das außergewöhnliche Wachstum, das Merck in seiner Sparte Tiergesundheit verzeichnet. Obwohl die Umsätze mit Tierarzneimitteln in diesem Jahr um 18 % gestiegen sind, ist es der Umsatzanstieg von 35 % bei den Haustieren, der für Aufsehen sorgt. Ausgaben für Heimtiere sind praktisch rezessionssicher, was dieses Geschäftssegment zu einer guten Wette macht, dass Umsatz und Gewinn noch lange Zeit steigen werden.

Das Tüpfelchen auf dem i ist, dass die Anleger eine marktschlagende Dividende von 3,4 % einstecken können, während sie darauf warten, dass die Anlegergemeinschaft zur Vernunft kommt, was den Kurs von Merck betrifft.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 07.09.2021 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. Bank of America ist ein Werbepartner von The Ascent, einem Unternehmen von Motley Fool. Sean Williams besitzt Aktien von Bank of America und Western Digital. The Motley Fool hat keine Position in den genannten Aktien.



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