Allgemein gesprochen: Was macht eine Wachstumsaktie wirklich „günstig“?
Was macht eine Wachstumsaktie wirklich günstig? Vielleicht hast du dir schon einmal diese Frage gestellt. Es gibt jede Menge Dinge, die man dabei berücksichtigen kann. Ohne Zweifel gibt es auch mehrere Erfolgsrezepte, auf die man eine Investitionsthese stützen kann.
Riskieren wir heute einen Blick auf Grenzen und Analysefaktoren. Zugegebenermaßen können wir niemals einheitlich sagen, wann eine Wachstumsaktie wirklich günstig ist. Aber: Es könnte eine allgemeine Aussage geben, die einer solchen Wahrheit ziemlich nahe kommt.
Macht das eine Wachstumsaktie wirklich günstig?
Grundsätzlich gibt es wirklich jede Menge Faktoren, wann wir eine Wachstumsaktie als günstig bezeichnen können. Oder als moderat bewertet beziehungsweise teuer. In der Regel müssen wir zu irgendeinem Zeitpunkt auch auf Kennzahlen eingehen. Immerhin ist das ein quantitatives Element, das wir bei der Analyse heranziehen können.
Dabei gilt häufig: Ein niedriges Kurs-Umsatz-Verhältnis macht eine Wachstumsaktie günstig. In diesem Kontext könnten wir beispielsweise sagen, dass JD.com als eine solche mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von unter 1 eher preiswert ist. Die Lemonade-Aktie hingegen wird mit einem deutlich zweistelligen KUV bepreist. Wo können wir daher die Grenzen ziehen?
Profitabilität mag eine solche Grenze sein. Aber auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis besitzt so seine Grenzen. So wird die Zalando-Aktie beispielsweise mit einem KGV von über 100 bepreist. Die Lemonade-Aktie, um bei diesem Beispiel zu bleiben, ist nicht profitabel. Insofern können wir dieses Merkmal wohl nicht zu Rate ziehen. Zumindest nicht allgemeingültig.
Grundsätzlich sind das natürlich nicht alle fundamentale Kennzahlen. Nein, auch die Marktkapitalisierung könnte eine Bewertungskennzahl sein. Zalando ist gemessen am Börsenwert beispielsweise ca. fünfmal so groß wie Lemonade. Heißt das, dass Lemonade als Wachstumsaktie günstig ist? Oder günstiger als Zalando? Auch hier erkennen wir: Schnell kommen wir an Grenzen.
Im Endeffekt geht es natürlich um den Kontext. Derzeit sind Investoren beispielsweise bereit, für die Lemonade-Aktie eine größere Prämie gemessen an Kennzahlen zu bezahlen, weil der Markt groß ist. Aber ist das bei Zalando und dem E-Commerce nicht der Fall? Spielt die Profitabilität eine untergeordnete Rolle? Wir erkennen ziemlich schnell: Nur Kennzahlen sind möglicherweise irreführend und doch einzelfallabhängig.
Die allgemeine Quintessenz
Wir haben jedoch zuletzt einen bemerkenswerten Schritt getan, um herauszufinden, was eine Wachstumsaktie wirklich günstig macht. Wir sind dazu übergegangen, das Marktpotenzial zu beurteilen. Eine unternehmensorientierte Komponente, die möglicherweise das entscheidende Merkmal ist.
Ich glaube: Eine Wachstumsaktie ist im Allgemeinen immer günstig, wenn man unternehmensorientiert und langfristig betrachtet noch Potenzial sieht. Das impliziert auch, dass die fundamentale Bewertung dieses eben noch nicht vorweggenommen hat. Vielleicht ist dir das nicht genug. Aber es ist die einzig allgemeine Aussage, zu der ich mich durchringen könnte. Den Rest definiert eher der Einzelfall.
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Vincent besitzt Aktien von JD.com, Lemonade und Zalando. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von JD.com, Lemonade und Zalando.