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5 Eurostoxx 50-Aktien im Ausverkauf, darunter die Bayer-Aktie: Jetzt zuschlagen?

vier schnelle Huskys
Foto: Getty Images

Normalerweise ist es besser, Aktien zu kaufen, die nachweislich gut performen, anstatt bei schwächelnden Werten hartnäckig auf den Turnaround zu hoffen. Aber in einem Umfeld, wo viele Kurse so gut gelaufen sind, dass die Luft dünn wird, könnte es sich lohnen, sich in den Tälern nach starken Unternehmen umzusehen. Die Schlusslichter des Eurostoxx 50 könnten sich dafür anbieten.

1. Engie (-18 % über 5 Jahre)

Der französische Versorger hat in den letzten Jahren keine Anlegerliebe erfahren. Der Umsatz schrumpft, die Schulden steigen und der Betriebsgewinn stagniert. Die Dividendenrendite ist mit erwarteten mehr als 6 % sehr ordentlich, aber in der Vergangenheit wurde oft mehr ausgeschüttet, als der Gewinn hergab. All das hört sich nicht gerade verlockend an.

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Allerdings befindet sich der Konzern in einem interessanten Transformationsprozess. Mit einer neuen Organisationsstruktur soll der Konzern verschlankt und auf Zukunftsthemen ausgerichtet werden. Engie will die Energiewende gestalten und investiert hohe Summen in erneuerbare Energien und die Wasserstoffwirtschaft. Von der nachhaltigen Erzeugung über den Transport in dezidierten Rohrleitungen bis hin zur Vermarktung über eigene Tankstellen will Engie partizipieren.

Hinzu kommen Engineering- und Wartungs-Services sowie die Mitwirkung an diversen Großprojekten, zuletzt an der Seite von TotalEnergies (WKN: 850727). Engie hat Ende Juli sehr solide Zahlen vorgelegt und könnte nun wieder in den Vorwärtsgang schalten.

2. Eni (-24 %)

Den italienischen Ölmulti aus der zweiten Reihe haben nur wenige Anleger auf ihrem Radar. Sowieso sind Unternehmen, die mit fossilen Rohstoffen zu tun haben, angesichts des Hypes um die Energiewende und die Klimadiskussion ins Hintertreffen geraten. In einem Umfeld von starken Ölpreisschwankungen und wachsendem gesellschaftlichen Druck sind diese Konzerne nun fast gezwungen, riesige Summen in ihren Umbau zu investieren und Milliarden auf das Altgeschäft abzuschreiben.

All das hat der Aktie von Eni (WKN: 897791) nicht gutgetan. Dabei hat sie durchaus ihre Qualitäten. Zuletzt gab es wieder einen Nettogewinn, wobei die Ausschüttung von 0,86 Euro eine fürstliche Rendite von 8 % ergibt. Das Beste dabei: Soweit der Ölpreis nicht wieder einbricht, kann Eni sich das gut leisten, da der Gewinn höher ausfällt. Zukünftig sind sogar moderate Steigerungen drin.

Dank der hohen Investitionen ins Neugeschäft jenseits der Ölförderung sinkt die Abhängigkeit zunehmend. Stabile Erträge aus erneuerbaren Energien und Versorgungsleistungen werden wichtiger. Hinzu kommen Wachstumspotenziale über innovative Beteiligungen und Initiativen, darunter die Partnerschaft mit XEV Yoyo, wo es um Batteriewechselstationen geht.

3. Banco Santander (-27 %)

In einem Nullzinsumfeld geht es vielen Banken nicht so prächtig. Auch die mächtige spanische Banco Santander (WKN: 858872) konnte sich dem nicht entziehen, zumal sich die Coronakrise zusätzlich negativ auf das Ergebnis auswirkte. Seit Jahren sinkt der Umsatz je Aktie.

In den Vorjahren war der Finanzdienstleister allerdings regelmäßig für Gewinne im Bereich von 6 Mrd. Euro gut. Sollte sich nun die Zinssituation etwas entspannen und die Corona-Nachwehen mild ausfallen, dann sollten diese wieder nachhaltig zurückkommen. Analysten erwarten sogar noch etwas mehr. Solche Gewinne würden nicht nur Dividendenrenditen von über 6 % erlauben, sondern auch Milliardeninvestitionen in den Ausbau des Geschäfts.

Santander möchte grüner, inklusiver und robuster werden sowie seine digitale Transformation beschleunigen. Eine sinkende Kostenbasis steht so neuen Geschäftsmodellen gegenüber, die zusätzliche Potenziale eröffnen. Hört sich für mich nicht nach einer Verliereraktie an.

4. Bayer (-52 %)

Bayer (WKN: BAY001) hat sich mit der Übernahme von Monsanto verrannt. Nicht enden wollende drakonische Gerichtsverfahren in den USA ziehen die Aktie immer wieder nach unten. Doch Bayer sollte die Substanz und die Kraft haben, um sich aus dieser misslichen Lage zu befreien, die für die Bewertung derzeit maßgeblich ist.

Sobald dies gelingt, werden Anleger den Blick wieder weiter nach vorn richten. Und dann treten jede Menge Potenziale zutage. Im August meldete das Management ein bereinigtes Wachstum von 13 % und einen verbesserten Jahresausblick. Alle Segmente sind offenbar operativ gut auf Kurs. Der Umsatz wird im Bereich von 43 Mrd. Euro erwartet und der bereinigte Gewinn bei mindestens 6 Euro pro Aktie.

Da Bayer zudem auf einige gute Mitteilungen zur Entwicklungspipeline verweisen konnte in letzter Zeit, könnten die Zeichen nun auf Turnaround stehen. Schon in einigen Jahren könnte Bayer mehr als 10 % Dividende auf den aktuellen Kurs (45,80 Euro am 10.09.) ausschütten und trotzdem noch weiter in sein Wachstum investieren.

5. AB InBev (-56 %)

Bei AB InBev (WKN: A0N916) lief es zuletzt etwas schlechter. Der Durst auf leichtes Massenbier hat vielerorts nachgelassen. Schon vor Corona stagnierte das Wachstum des führenden Bierkonzerns. Starke Sorten von lokalen Braumeistern werden zunehmend bevorzugt. Und natürlich hat der weltweite Ausfall von Volksfesten und anderen gesellschaftlichen Veranstaltungen auf dem Geschäft gelastet in den letzten anderthalb Jahren.

Doch Besserung ist in Sicht. Ein so mächtiger Getränkekonzern lässt sich nicht einfach aus dem Markt drängen. Das Management von AB InBev hat alle Trümpfe in der Hand, um für eine Belebung des Geschäfts zu sorgen. Analysten rechnen nun wieder mit solide steigenden Gewinnen. Mittelfristig könnten es sogar 10 Mrd. US-Dollar werden, während sich das Kurs-Buchwert-Verhältnis in Richtung 1 entwickelt.

Bei AB InBev mag es nicht so wahnsinnig viel Stammwürze geben, aber sicherlich eine Menge Substanz. Wenn es dem neuen CEO Michel Doukeris gelingt, auch noch frischen Wind in den Konzern zu bringen, dann ist sogar noch mehr drin.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Anheuser-Busch InBev.



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