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3 Gründe, warum ich die Wix-Aktie trotz Absturz halte

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Foto: Getty Images

Wichtige Punkte vorab:

  • Die jüngsten Quartalsergebnisse von Wix übertrafen die Erwartungen, aber das Unternehmen enttäuschte die Investoren mit sinkenden Prognosen.
  • Trotz der kurzfristigen Ungewissheit zieht das Unternehmen weiterhin Nutzer an – und behält sie.
  • Wix gibt derzeit viel Geld aus, um seine ehrgeizige langfristige Vision zu verwirklichen.

Die Aktien von Wix.com (WKN: A1W7AU) fielen nach der Veröffentlichung der Finanzergebnisse für das zweite Quartal am 4. August um 17 %. Die Aktie hat zwar einen Teil des verlorenen Bodens wiedergewonnen, liegt aber immer noch fast 40 % unter ihrem bisherigen Jahreshöchststand. Und das mitten im Bullenmarkt.

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Die Reaktion des Marktes auf den jüngsten Ergebnisbericht von Wix überrascht mich nicht, aber hier sind drei Gründe, warum ich diese Aktie langfristig immer noch halte.

Via YCharts

Was schiefgelaufen ist

Die Ergebnisse von Wix für das zweite Quartal übertrafen die Erwartungen. So hatte das Management einen Umsatz von 312 Mio. US-Dollar am oberen Ende der Spanne erwartet, aber es wurden 316 Mio. US-Dollar erzielt. Das entspricht einem Anstieg von 34 % gegenüber dem Vorjahr. Das ist ein stärkeres Wachstum als das des kleineren Konkurrenten Squarespace, das bei 31 % lag.

Das Problem lag also nicht im letzten Quartal, sondern in der Zukunftsprognose. Mit Blick auf das Jahr 2021 gab das Management einen Ausblick auf einen Jahresumsatz von 1,272 bis 1,286 Mrd. US-Dollar. Nach dem ersten Quartal wurde die Prognose dann leicht auf eine Spanne von 1,280 Mrd. bis 1,290 Mrd. US-Dollar angehoben. Mit dem jüngsten Bericht reduzierte Wix jedoch die Spanne auf 1,255 bis 1,270 Mrd. US-Dollar – und damit unter die ursprüngliche Prognose für das Gesamtjahr.

Und während man eine relativ geringe Senkung der Umsatzprognose abtun könnte, senkte Wix seine Prognose für den freien Cashflow (FCF) um einen wesentlich höheren Betrag. Ursprünglich prognostizierte das Management 60 bis 70 Mio. US-Dollar FCF für 2021. Jetzt ist diese Kennzahl auf nur noch 35 bis 40 Mio. US-Dollar gefallen. Vor diesem Hintergrund ist die negative Reaktion des Marktes besser zu verstehen.

Das ist im zweiten Quartal schiefgelaufen. Doch dahinter steckt noch mehr.

1. Anhaltende Kundenakquise

Im Laufe des Quartals konnte Wix etwa 10 Millionen neue Kunden gewinnen und hat nun insgesamt über 210 Millionen Kunden. Dieses kontinuierliche Wachstum ist ermutigend, wenn man bedenkt, wie viel das Unternehmen für Vertrieb und Marketing ausgibt. Im Jahr 2021 wurden bisher 42 % des Umsatzes (bzw. 70 % des Bruttogewinns) für diesen Posten aufgewendet, was ihn zum teuersten Kostenfaktor von Wix macht.

In Anbetracht der Tatsache, dass Wix seine Nutzerbasis weiter ausbaut, ist dieses Geld gut angelegt.

2. Kundenbindung

Es ist eine Sache, neue Nutzer zu gewinnen, aber Wix ist auch geschickt darin, Nutzer zu binden. Das unterstreicht noch einmal, warum das Nutzerwachstum für dieses Unternehmen so wichtig ist. Die Geschäftsleitung legt Kohortendaten vor, die bis ins Jahr 2010 zurückreichen und zeigen, dass jede Nutzerkohorte ihre Ausgaben im Laufe der Zeit bis zum heutigen Tag stetig erhöht hat.

Einer der Gründe, warum Wix in der Lage ist, seine Nutzer im Laufe der Zeit besser zu monetarisieren, liegt im Freemium-Modell. Die Nutzer können kostenlos mit dem Aufbau ihrer Online-Präsenz beginnen. Wenn sie jedoch ihren Blog oder ihre E-Commerce-Website ausbauen, können sie die von Wix angebotenen kostenpflichtigen Funktionen nutzen.

Hier kann Wix wirklich glänzen: Das Unternehmen bringt ständig neue Funktionen und Dienstleistungen auf den Markt. Seit 2021 bietet Wix seinen Nutzern beispielsweise die Möglichkeit, Apps zu erstellen, die in ihre Websites integriert werden können, um Kunden besser anzusprechen.

Um die Kundenbindung von Wix besser zu verstehen, sollten Sie die Kennzahl für die Nettoumsatzbindung betrachten. Diese Kennzahl bezieht sich auf die Ausgaben der bestehenden Nutzer. Einige Nutzer geben vielleicht weniger aus, andere mehr, aber zusammengenommen hatte Wix im Jahr 2020 eine Nettobindungsrate von 113 %. Das bedeutet, dass die bestehende Nutzerbasis Ende 2020 113 US-Dollar für jede 100 US-Dollar ausgab, die sie im Vorjahr ausgegeben hatte. Diese Kennzahl verbessert sich – und ist ein gutes Zeichen für die Gesundheit des Unternehmens.

Da die Ausgaben der bestehenden Kohorten kontinuierlich steigen, geht das Management von Wix davon aus, dass das Unternehmen in den nächsten zehn Jahren allein mit den bestehenden Nutzern Einnahmen in Höhe von 15 Mrd. US-Dollar erzielen wird. Das ist nicht schlecht für ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 12,6 Mrd. US-Dollar.

3. Unbeirrter Blick auf das langfristige Ziel

Das Management von Wix hofft, dass innerhalb weniger Jahre mehr als die Hälfte aller neuen Dinge im Internet auf der Software von Wix basieren werden. Dieses langfristige Ziel bleibt auch nach der Senkung der Prognosen nach dem zweiten Quartal bestehen. In der Gewinnmitteilung sagte CFO Lior Shemesh: „Unsere Ambitionen haben sich nicht geändert und wir sind weiterhin gut positioniert, um die wichtigste Online-Plattform für alle Nutzer und Unternehmen zu werden.“

Dementsprechend gibt das Unternehmen viel Geld aus, um sich auf ein robustes Wachstum vorzubereiten. Um auf die Cashflow-Prognose zurückzukommen: Diese Investitionen belasten derzeit den FCF. Das Unternehmen gibt in diesem Jahr etwa 30 Mio. US-Dollar für den Bau eines neuen Hauptsitzes aus. Es stellt in großem Stil neue Mitarbeiter ein, wobei die Zahl der Beschäftigten allein im letzten Quartal um etwa 10 % gestiegen ist.

Diese drei Dinge deuten auf die anhaltende Gesundheit des Geschäfts von Wix hin. Und deshalb bleibe ich zufriedener Aktionär.

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Jon Quast besitzt Aktien von Wix.com. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Wix.com. Dieser Artikel erschien am 30.8.2021 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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