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Finger weg: Softbank ist nicht nur der günstige Alibaba-Einstieg

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Foto: Getty Images

Ähnlich wie Naspers (WKN: 906614) bei Tencent (WKN: A1138D) wird Softbank (WKN: 891624) gerne als günstige Alternative zu einem direkten Kauf von Alibaba (WKN: A117ME) vorgestellt. Softbank hält zuletzt noch 26 % der Anteile an Alibaba. Tatsächlich liegt der Unternehmenswert von Softbank unterhalb des Wertes des Alibaba-Anteils. Trotzdem gibt es bei Softbank einige Dinge, die mich erheblich stören.

1. Bedenken der Ratingagenturen bei Softbank

Softbank wird von S&P mit dem Rating BB+ und bei Moody’s mit Ba3 bewertet. Kurz gesagt, das ist bereits der spekulative Bereich. Die Ratingagenturen sehen die Verschuldung des Unternehmens wesentlich kritischer als Softbank selbst. Übrigens die gleichen Ratingagenturen, denen oft ein zu laxes Vorgehen vorgeworfen wird. In der Bilanz stecken 15,9 Billionen Yen an konsolidierter Nettoverschuldung. Das Management selbst spricht immer nur von 5,1 Billionen Yen, da man die Verschuldung von selbstfinanzierenden Töchtern und Wertpapieranleihen herausrechnet.

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2. Vermischung der Interessen

Der CEO Masayoshi Son hält 33 % der Anteile an der Tochter SB Northstar. An Softbank hält der Vorstandsvorsitzende aber nur ca. 26 %. Der größte Anteilseigner hat damit ein größeres, persönliches Interesse an dieser einen Sparte als der durchschnittliche Aktionär. Dieses Prinzip wiederholt sich jetzt auch beim Vision Fund 2 und Latin America Fund, bei welchen Masyoshi Son in Zukunft ebenfalls über 17 % der Anteile halten soll. Im Zweifel werden vor allem diese Investments bei Entscheidungen des Managements eine bevorzugte Behandlung genießen.

3. Kurzfristige Spekulation

Mit dem Hedgefonds SB Northstar spekuliert Softbank kurzfristig mit Aktien und Derivaten von liquiden amerikanischen und europäischen Aktien. Dabei schreckt das Unternehmen auch nicht davor zurück, mit seinen Handlungen die Märkte zu bewegen. In guten Zeiten gelingt es der Unternehmensführung dadurch die Gewinne zu maximieren. Im Zusammenspiel mit den luftigen Bewertungen mancher Beteiligung kann sich dieser Umgang mit Liquidität bei einem Einbruch der Börsen schnell rächen. 

4. Fragwürdige Deals

Für seine Beteiligungen zahlt Softbank oftmals einen hohen Preis. Diese Bewertungen können sich wie bei WeWork schnell in Luft auflösen. Über die Qualität von Unternehmen wie Wirecard oder Greensill muss man nicht noch mal diskutieren. Zwar scheint bei dem Wirecard-Deal nie Geld von Softbank geflossen zu sein, die Rolle des Unternehmens erscheint trotzdem fragwürdig. Öffentlich hatte Softbank nämlich einen anderen Eindruck vermittelt.

Finger weg von Softbank

Softbank war zu Beginn der Corona-Krise nicht zu einem Notprogramm gezwungen, in dem man massiv Aktien zu relativ niedrigen Bewertungen verkaufen musste. Angesichts der Handlungen im letzten Jahr kann man nicht davon ausgehen, dass ein Umdenken stattgefunden hat.

Auch bei vielen anderen Aktien gibt es Unterschiede bei den Stimmrechten zwischen Aktionären und Gründern/Managern. Allerdings ist ein Auseinanderlaufen der Interessen wie bei Softbank trotzdem eine Seltenheit. Daher ist die Holding für mich absolut kein Kauf, auch wenn sie auf dem Papier einen schönen Rabatt gegenüber Alibaba bieten.

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Florian besitzt Aktien von Alibaba und Naspers. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alibaba Group Holding Ltd. und Tencent Holdings und empfiehlt Softbank.



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